Abbaden der „Rostocker Seehunde“ in Warnemünde 2011

Winterschwimmer aus ganz Deutschland, Polen und Dänemark trafen sich gestern auf Einladung der Seehunde zum Abbaden am Warnemünder Ostseestrand

1. Mai 2011, von
Umzug beim Abbaden
Umzug beim Abbaden

Unter dem Motto „Ist der alte Strom ohne Eis, wird es den Rostocker Seehunden zu heiß!“, beging gestern der Rostocker Winterbadeverein das Ende der Saison 2010/2011.

Seit Ende September 2010 sind sie jeden Samstag und Sonntag um 10 Uhr in die Ostsee gestiegen und auch ab und an zu Besuch bei anderen Vereinen gewesen, um dort zu baden. Und genauso hatte es gestern auch viele der anderen Winterbader nach Rostock verschlagen, um an dem Badeevent teilzuhaben. Die Ostsee sei sowieso immer wieder ein Erlebnis für die anderen Bader, wie Ingelore Launert von den Seehunden weiß.

Neptuntaufe
Neptuntaufe

Bevor es jedoch in die 7 Grad kalte, oder vielleicht besser warme, Ostsee ging, gab es noch ein paar Programmpunkte zu absolvieren. Alle 16 angereisten Vereine, darunter zum Beispiel die „Berliner Seehunde“, die „Woldegker Eisbären“ und auch „Det kolde Gys“ aus Kopenhagen, hatten ihre Mützen, T-Shirts und Kostüme mitgebracht. In Schale geschmissen machten sie so alle bei einem Umzug die Promenade unsicher. Angeführt wurde der Tross von der „Sambucus PercussionGroup“, die mit ihren Trommeln für Stimmung sorgten.

Abbaden der "Rostocker Seehunde"
Abbaden der "Rostocker Seehunde"

Als die Bader wieder Sand unter den Füßen hatten, bezogen sie alle die ihnen zugewiesenen Strandkörbe, um sich für das nasse Event bereit zu machen. Anschließend wurden fünf neue Seehunde getauft, um den größten Winterbadeverein Deutschlands zu ergänzen. Wie man das aus dem Ferienlager kennt, mussten die neuen Winterbader ekelige Dinge essen und sich dann mit Wasser übergießen lassen.

Heike Hamann von den "Cumlosener Brackratten"
Heike Hamann von den "Cumlosener Brackratten"

Anschließend wurde unter der Anleitung von Ingelore Launert und Martina Hübsch ein Aufwärm-Sportprogramm absolviert. Danach hieß es dann endlich: „Eis frei!“ 161 aktive Bader erstürmten sogleich unter den Augen etlicher Schaulustiger die Ostsee. Und so tummelten sich neben Neptun und seinen Meerjungfrauen auch ein Schwan und eine männliche Cindy aus Marzahn im Wasser.

„Durch den Wind war es kälter als im Winter“, stellte Heike Hamann von den Cumlosener Brackratten nach ihrem Bad fest. Auch Dietmar Marquardt, Vereinsvorsitzender der Seehunde, konnte das verstehen. „Ich bin zu dieser Jahreszeit am kürzesten im Wasser“, verriet er. „Weil die Luft so warm ist. Da merkt man dann erst richtig, wie kalt das Wasser ist.“

Wer jetzt Lust verspürt, nicht nur im Sommer in die Ostsee zu gehen, der weiß ja nun, an wen er sich wenden kann. Gesund ist das Winterbaden auf jeden Fall, allerdings sollte man es nicht alleine machen. Deshalb gilt: Wer im Winter badet, sollte das in der Gruppe tun. Und wo bekommt man die schon so leicht zusammen, wie beim größten Winterbadeverein Deutschlands.

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