1. Spatenstich für das Darwineum Rostock

Baustart des Großprojektes des Rostocker Zoos im Barnstorfer Wald

8. Juni 2011, von
Modell des Darwineums
Modell des Darwineums

Regen und Wärme, die gibt’s nicht nur in den tropischen Regenwäldern, sondern auch im Barnstorfer Wald, heute zumindest. Gorillas und Orang-Utans sollten sich hier also wohlfühlen.

Weil das tropische Wetter jedoch nicht ganzjährig so beständig ist, wie in Afrika oder Südostasien, soll für die Rostocker Menschenaffen auf 5.000 Quadratmetern eine Tropenhalle gebaut werden. Sie ist Kernstück des Darwineums, das den Besuchern die Evolutionsgeschichte nach Charles Darwin näher bringen will. Mit den Außengehegen wird die Anlage insgesamt eine Fläche von 20.000 Quadratmeter einnehmen.

Baustelle Darwineum
Baustelle Darwineum

Bevor jedoch die Tropenhalle und zwei Ausstellungskomplexe errichtet werden, müssen die Versorgungssysteme für Energie und Wasser sowie die Fundamente verlegt werden. Noch im Herbst soll das Foliendach für die Tropenhalle installiert werden. Gleichzeitig beginnen die Arbeiten an den Außenanlagen.

1. Spatenstich für das Darwineum
1. Spatenstich für das Darwineum

Das Darwineum ist derzeit das größte Bauvorhaben des Rostocker Zoos. Insgesamt 28,3 Millionen Euro werden hier investiert. Mit 22,9 Millionen Euro wird es aus dem Programm „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert, das sich aus Mitteln des Bundes, des Landes und der EU zusammensetzt.

Heute wurde der erste Spatenstich gefeiert, noch bevor tatsächlich der warme Regen auf die Baustelle niederprasselte. Zu diesem Anlass überreichte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel den Fördermittelbescheid an Zoodirektor Udo Nagel. Gemeinsam mit dem Bürgermeister Roland Methling und Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens griffen sie anschließend zum Spaten, um den Bau symbolisch zu beginnen.

1. Spatenstich für das Darwineum
1. Spatenstich für das Darwineum

Zahlreiche Gäste wohnten dem feierlichen Akt bei. So waren Rostocks Senatoren, die Fraktionsvorsitzenden der Rostocker Bürgerschaft, Amtsleiter, Vertreter der Baufirmen, Sponsoren und Presse anwesend. Auch Professor Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Uni Rostock, war gekommen. Begleitet die hiesige Universität als ein wissenschaftlicher Partner das Darwineum auch inhaltlich.

Ein weiteres Markenzeichen in der Wissenschaftslandschaft Rostocks soll das Darwineum werden, so Oberbürgermeister Roland Methling. Und „eine hochkarätige Attraktion in der Hansestadt, die schon bald eine überregionale Anziehungskraft entfalten wird“, zeigte sich das Stadtoberhaupt überzeugt.

Gäste beim Baustart des Darwineums
Gäste beim Baustart des Darwineums

Außerhalb des Baugeländes indes regte sich lautstarker Protest der Kritiker des Darwineums. Bereits in der Vergangenheit hatten sie einen Baustopp gefordert, der von der Bürgerschaft jedoch abgelehnt wurde. Zu ihrem eingereichten Bürgerbegehren bemerkte Karina Jens, dass sie hofft, dass dieses Verfahren noch vor der Sommerpause formal abgeschlossen werden kann.

Auch der Zoodirektor richtete sich in seiner Ansprache an die Demonstranten und betonte die Bedeutung des Bauvorhabens für die Menschenaffen, die Mitarbeiter und die Besucher des Rostocker Zoos. „Pünktlich im nächsten Jahr im August wollen wir das Darwineum eröffnen“, so Udo Nagel.

Sweet Sixteen - Esmeralda und Isabela
Sweet Sixteen - Esmeralda und Isabela

Die ersten Einwohner sind bereits Ende März aus dem Zoo Kopenhagen angekommen und haben sich hinter den Kulissen des Rostocker Zoos schon eingelebt. Die beiden sechzehnjährigen Galapagos-Riesenschildkröten Esmeralda und Isabela haben eine Lebenserwartung von bis zu 180 Jahren. Wie sich dann wohl das Darwineum, der Rostocker Zoo und der Barnstorfer Wald den Besuchern präsentieren werden?

Foto 6: Joachim Kloock

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