16. Warnemünder Drachenbootfestival 2011

Knapp 90 Drachenboot-Teams paddeln auf dem Alten Strom dem Sieg entgegen

10. Juli 2011, von
16. Drachenbootfestival 2011 in Warnemünde
16. Drachenbootfestival 2011 in Warnemünde

Genau 20 Paddel stechen gleichzeitig ins Wasser, der Steuermann versucht das Boot in die richtige Richtung zu lenken und schon von Weitem hört man hämmernde Trommelschläge.

Stimmt, es ist Drachenbootfestival in Warnemünde. Jeweils vier Teams kämpfen dabei pro Runde auf der Strecke den Alten Strom hinunter um die beste Zeit. Neben Taktik gehört auch eine mächtige Portion Kraft dazu, die 400 Meter zügiger als die Mitstreiter zurückzulegen.

Warnemünder Drachenbootfestival 2011
Warnemünder Drachenbootfestival 2011

Die knapp 90 Teams des diesjährigen Drachenbootfestivals stellen in den einzelnen Durchgängen über den ganzen Tag hinweg ihr Können unter Beweis. Schon früh haben sich viele Zuschauer auf der Brücke oder rund um das Ende des Alten Stroms platziert. Schließlich müssen die Teams auch motiviert werden. Dies ist auch Aufgabe des Trommlers, der an der Spitze jedes Bootes sitzt. Daneben gibt er noch den Takt vor, mit dem die Paddel ins Wasser gestochen werden sollen.

Viele Freizeitvereine oder Firmen haben es sich auch dieses Jahr wieder nicht nehmen lassen, an diesem sportlichen Vergnügen teilzunehmen. Doch unter ihnen tummeln sich auch einige professionelle Drachenbootfahrer. So wie die Studenten des Hochschulsportvereins „Seebären“. Sie trainieren das ganze Jahr für genau solche Wettbewerbe. Trotzdem sind sie bescheiden. „Wir hoffen, einen guten Platz im zwanziger Bereich zu belegen“, erzählt Sabrina Erdmann nach der ersten Runde.

Das Jugendnationalteam auf dem Drachenbootfestival in Warnemünde 2011
Das Jugendnationalteam auf dem Drachenbootfestival in Warnemünde 2011

In einem der vielen Zelte auf dem Gelände befindet sich auch die Jugendnationalmannschaft, die nach den ersten Durchgängen ganz vorne liegt. Kein Wunder, schließlich sind sie auf der Spitze ihres Trainings. Denn in der ersten Augustwoche findet die Weltmeisterschaft im Drachenbootrennen in Tampa Bay, Florida statt.

„Momentan sind wir aber noch nicht aufgeregt“, sagt Annekathrin Mießner. „Wir wollen bei der WM einfach unser Bestes geben“, fügt Juliane Krasemann hinzu. Große Konkurrenz kommt dort vor allem aus den asiatischen Ländern, die das Drachenbootrennen vor über 2000 Jahren erfunden haben.

15. Drachenbootfestival 2011 in Warnemünde
15. Drachenbootfestival 2011 in Warnemünde

Für die meisten Teilnehmer steht heute allerdings nicht der Wettkampf, sondern der Spaß an dieser Sportart im Vordergrund. Und der lässt sich meist schon an den witzigen und kreativen Teamnamen ablesen. „Die Absacker“, „die Kanalratten“ oder „De Pierknüppels“ sind nur eine kleine Auswahl. Meist gibt es zum Teamnamen noch einen Slogan, „Born to be vorn“ („Herrn Steiner Seine“) oder einen Schlachtruf, „Urlaubsdrachen – lasst es krachen“ („Die UrlaubsBootschafter“).

Nach zwei Vorläufen werden die Teams, gemäß ihrer erreichten Bestzeiten, in Gruppen von A bis G eingeteilt. Innerhalb dieser Gruppen treten die Besten unter ihnen dann in den finalen Runden gegeneinander an. Die Jugendnationalmannschaft qualifiziert sich mit einer Zeit von 01:12,56 für die Endrunden. Und auch die „Seebären“ des Rostocker Hochschulsportvereins sind vorne mit dabei.

Drachenbootfestival in Warnemünde
Drachenbootfestival in Warnemünde

Bei jeder einzelnen Runde zählt das Augenmaß des Startrichters. Denn eine feste Startlinie wie beim leichtathletischen 100-Meter-Lauf ist auf dem Wasser schier unmöglich. Und am Ende entscheiden meist Zehntelsekunden über den ersten oder zweiten Platz. Beim 75. Rennen des Tages ist es sogar so, dass alle Teams im selben Sekundenbereich von 01:11 liegen. Gut, dass diesen feinen Unterschied kein Mensch, sondern eine Maschine erkennen muss.

Im kleinen Finale geht es, wie es in „Fußballdeutsch“ so schön heißt, um den dritten Platz. Den belegen beim heutigen Drachenbootfestival die „OSPA Dragons“.

15. Warnemuender Drachenbootfestival 2011
15. Warnemuender Drachenbootfestival 2011

Das Team HSP „Seebären“ wird wider ihrer zurückhaltenden Erwartungen Sechster und kann somit motiviert in den morgigen Coca-Cola-Sprintcup starten. Im Finale treten am Ende des Tages noch 28 Teams an. Jetzt zeigt sich, wer seine Kräfte für das letzte Rennen aufgespart hat oder welche Mannschaft schon an ihre Grenzen gekommen ist. Auf der Zielgeraden gibt es meist Kopf-an-Kopf- beziehungsweise Drachen-an-Drachen-Rennen.

Eine Abkühlung können die Tagessieger Hanlo–Loveboat gebrauchen
Eine Abkühlung können die Tagessieger Hanlo–Loveboat gebrauchen

Durchsetzen konnten sich am Ende folgende Teams:

  • Godzilla Racing Team (01:20,30)
  • Stadtwerke Rostock (01:19,19)
  • SOS Paddler (01:16,42)
  • Mein Team (01:15,22)
  • Herrn Steiner Seine (01:13,14)
  • Bremer Draggstars (01:11,05)
  • Hanlo–Loveboat (01:08,57)

Beim letzten Finalrennen zwischen dem Jugendnationalteam, dem Team Neuruppin, den NB-Drachen und Hanlo–Loveboat sah es erst so aus, als würden die WM-Teilnehmer alle anderen Boote hinter sich zurücklassen. Doch kurz vor der Ziellinie schafften es die Sieger des letzten Jahres, Hanlo–Loveboat, noch 36 Zehntelsekunden gut zu machen.

Am Ende dieses langen und ereignisreichen Tages können sich die Teilnehmer des 16. Drachenbootfestivals nun auf den Nachhauseweg machen oder sich in ihre Team-Zelte legen und auf den morgigen Coca-Cola-Sprintcup freuen.

Fotos vom 16. Warnemünder Drachenbootfestival 2011:

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