Dritte Wahl auch 2011 wieder im Rostocker M.A.U. Club

Traditionelles Weihnachtskonzert der Punkrocker mit den Punk Rock Boys, Farben Lehre und COR

17. Dezember 2011, von

Der Rostocker M.A.U. Club war heute Nacht der größte Adventskalender Rostocks. Pünktlich um Mitternacht fiel der schwarze Bühnenvorhang zu Boden und auf der Bühne stand nicht etwa ein gigantischer Schokoweihnachtsmann, sondern die drei Rostocker Musiker von Dritte Wahl. Mit ihrem ersten von zwei Dezemberkonzerten gaben sie ungefähr 900 Leuten ein vorzeitiges Weihnachtsfest. Doch vor den Rostocker Lokalhelden durften noch drei andere Bands das Publikum in Stimmung bringen.

Punk Rock Boys
Punk Rock Boys

Den Anfang machten die Punk Rock Boys. Die sieben Berliner geben als Haupteinflussquelle für ihre Musik auf ihrer Myspaceseite „Alkohol“ an. Das schlägt sich zumindest zum Teil auch in ihren Konzerten nieder. Der Chor, bestehend aus Peach, Bark, Dröh und Arnold, singt und tanzt in weißen Feinrippunterhemden und Jeans in einer amüsanten Choreographie. Mitsingen kann fast jeder, covern sie doch Hits wie „Rebel Yeah“, Ace of Spades“ und „Hit me baby one more time.“ Auch wenn der Club noch nicht so voll war, sorgten sie doch für beste Laune bei den anwesenden Gästen.

Farben Lehre aus Polen
Farben Lehre aus Polen

Weiter ging es mit Farben Lehre. Anders als der Name vermuten lässt, handelt sich hierbei um eine polnische Combo. Seit 25 Jahren machen die Männer nun schon gemeinsam Musik und knüpften stimmungstechnisch da an, wo die Punk Rock Boys aufgehört hatten. Auch Sänger Wojciech Wojda setzte auf eine etwas unbeholfen wirkende Choreographie, sprang er doch wie verrückt auf der Bühne herum. Besonderen Beifall ernteten sie für eine polnische Version des Dritte Wahl Songs „Keine Angst.“ Sie bewiesen eindrucksvoll, dass man nicht immer den Text verstehen muss, um Spaß an guter Musik zu haben.

Sänger Friedemann von COR
Sänger Friedemann von COR

Als letzte Vorband kam COR auf die Bühne. Die vier Musiker kommen zwar von der Insel Rügen, wurden aber auch fast wie Söhne der Stadt begrüßt. Ihre Musik ist Trashrock, den sie selbst auch als Baltic Sea Hardcore bezeichnen. Besonders eindrucksvoll ist der tätowierte Frontmann Friedemann, der die Texte mit voller Kraft ins Publikum schreit – ganz nach dem Motto: „Freistil, Kampfstil, Lebensstil!“ Nach ihnen war es dann endlich soweit und der Höhepunkt des Abends stand bevor.

Seit 23 Jahren gibt es Dritte Wahl nun schon und seit ihrem ersten Konzert in der Schülerspeisung Rostock-Evershagen im Neubaugebiet hat sich einiges geändert. Sie sind zu einer der wichtigsten Bands der Hansestadt geworden und ihre Weihnachtskonzerte im M.A.U. Club haben Kultstatus erlangt. Das Publikum ist dabei sehr vielfältig – junge Leute, aber auch Menschen, die Dritte Wahl schon seit der Gründung begleiten. So wundert es auch nicht, dass die beiden diesjährigen Konzerte auch schnell ausverkauft waren.

Dritte Wahl im Rostocker M.A.U. Club 2011
Dritte Wahl im Rostocker M.A.U. Club 2011

Schon bei den ersten Akkorden von „Und jetzt?“ flippte das Publikum total aus. Bis in die hinterste Reihe wurde mitgesungen, getanzt und gepogt. Die Stimmung war innerhalb weniger Sekunden am Kochen und blieb es auch, bis sich die drei Jungs mit „Kein Wort“ in die Nacht verabschiedeten.

Dazwischen lieferten Gunnar Schröder, Stefan Ladwig und Jörn „Krel“ Schröder einen bunten Mix aus alten und neuen Songs. Der titelgebende Track „Gib Acht!“ vom neuen Album war ebenso vertreten wie der Klassiker „Dritte Wahl“ aus dem Jahr 1994. Und sogar vom Debüt „Fasching in Bonn“ spielten die Jungs einen, sogar zum Anlass passenden, Song. In „Frohes Fest“ heißt es: „Entfliehen wir dem Alltagsstress und wünschen uns ein frohes Fest“, was auch das Motto des Abends gewesen sein könnte.

Das 1. Dezemberkonzert von Dritte Wahl im M.A.U.
Das 1. Dezemberkonzert von Dritte Wahl im M.A.U.

Für das Jubiläumskonzert der Band im Jahr 2008 durften die Fans ihre Lieblingslieder wählen. Am häufigsten gewählt wurde „Zeit bleib stehen!“, ein etwas neuerer Song. Natürlich durfte dieser auch gestern nicht fehlen, sprach er doch vielen Fans aus der Seele: „Das sind die Momente, wo ich, wenn ich es könnte, mir wünschen würde, dass sie nie vergehn“, heißt es da. Da jedoch alles ein Ende haben muss, verließen die Musiker nach etwa 100 Minuten unter frenetischem Jubel die Bühne.

Doch der Abschied ist nur von kurzer Dauer. Schon heute Abend folgt das zweite Konzert, dann mit den Crushing Caspars und Mainpoint als Vorgruppen. Kurzentschlossene können ihr Glück vor dem Club versuchen – oft wollen Leute noch kurzfristig ein Ticket verkaufen. Wem das Risiko zu groß ist, der sollte sich schon mal den 21. und 22. Dezember 2012 im Kalender markieren – da heißt es dann wieder: Vorweihnacht mit Dritte Wahl im M.A.U.

Noch einige Impressionen vom Konzert

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