Seawolves besiegen Alba Berlin II mit 79:66

Die Basketballer des EBC Rostock Seawolves sicherten sich gestern mit ihrem Sieg gegen Alba Berlin II vorzeitig die Meisterschaft der 1. Regionalliga Nord und das sportliche Aufstiegsrecht für die 2. Bundesliga ProB

15. März 2014
EBC Rostock Seawolves besiegen Alba Berlin II mit 79:66 und sichern sich vorzeitig die Meisterschaft der 1. Regionalliga Nord
EBC Rostock Seawolves besiegen Alba Berlin II mit 79:66 und sichern sich vorzeitig die Meisterschaft der 1. Regionalliga Nord

Die EBC Rostock Seawolves sicherten sich am Freitag, 14. März, und damit zwei Spieltage vor dem Ende der Saison 2013/2014 die Meisterschaft der 1. Regionalliga Nord und das sportliche Aufstiegsrecht für die 2. Bundesliga ProB. Angeführt vom US-Amerikaner Keith Radcliff, der 17 Punkte, neun Rebounds und vier Ballgewinne verbuchte, holten die Seawolves einen Zehn-Punkte-Rückstand auf und gewannen letztlich souverän mit 79:66. Nach einer nervösen ersten Halbzeit (28:35) legten die Hanseaten vor der grandiosen Heimkulisse von 921 Zuschauern den Schalter um und erzielten nach dem Seitenwechsel 51 Punkte. Dabei mussten die Rostocker die letzten 15 Minuten ohne Kapitän Jens Hakanowitz (14 Pkt, 8 Reb) auskommen, der unsportlich gefoult wurde und dabei einen Jochbeinbruch erlitt.

Dass am Ende die Korken knallen sollten, konnte nach einer zerfahrenen ersten Halbzeit, in der Alba Berlin II den Ton angab, niemand so recht glauben. Vor 921 Zuschauern in der Rostocker Ospa-Arena startete der Gastgeber nervös ins Spiel zur Meisterschaft. In der Starting Five der Seawolves standen Sven Hellmann, Zbiegniew Owczarek, Keith Radcliff, Mahamoud Diakite und Jens Hakanowitz. Der Tabellensechste aus Berlin startete konzentriert und wollte zeigen, dass die 46:72-Niederlage im Hinspiel nur ein Ausrutscher war.

Mahamoud Diakite erzielte die ersten Seawolves-Zähler nach 90 Sekunden. Dennoch waren es die Hauptstädter, die nach drei Minuten mit 2:6 und eine Minute später mit 4:10 vorn lagen. Die jungen Albatrosse ließen sich von der lautstarken Kulisse nicht beeindrucken. Seawolves-Kapitän Hakanowitz hielt sein Team mit zwei Tip-Ins in der Anfangsphase im Rennen. Auf der Gegenseite suchten die Berliner meist den einfachen Weg zum Korb: Ein Slam Dunk von Konstantin Kovalev nach einem Anspiel von Ismet Akpinar machte den 6:14-Fehlstart (7. Min) aus Seawolves-Sicht perfekt. Das Team von der Spree spielte ohne Druck auf, den Rostockern zitterte das Handgelenk. Am Ende standen insgesamt 19 Ballverluste der Hausherren zu Buche. Erst zum Ende des Auftaktviertels griff die Defensive der Hausherren besser, aber viele kleine Fehler blieben, sodass Alba nach zehn Minuten mit 10:16 die Führung behauptete.

Berlin eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Dreier aus der Ecke zum 10:19 (11. Min). Die Wölfe fletschten nun die Zähne und waren gewillt zu kämpfen. Mit einem Dreipunktespiel brachte Niccolò Croci die Seawolves auf 13:19 heran (12. Min). Doch Alba wusste weitere Antworten. Durch einen 9:4-Lauf konnten die Rostocker durch Punkte in der Zone und von der Freiwurflinie den Abstand etwas verkürzen. In der 16. Minute blockte Mahamoud Diakite einen Block in spektakulärer Volleyball-Manier, der die Zuschauer von den Sitzen riss. Das dünne Polster blieb aber weiter bestehen (22:25, 17. Min) und wuchs wieder auf sieben an (23:30, 18. Min). Alba-Spieler Daniel Zawadzki versenkte etwas später einen Dreier mit ablaufender Spieluhr zum 24:33 (19. Min). Danach stellte Akpinar, der im zweiten Viertel fünf von sechs Freiwürfen traf, die erste und einzige zweistellige Alba-Führung des Abends (25:35, 19. Min) her. Mit einem beidhändigen Putback-Dunk nach einem Fehlwurf von Hakanowitz brachte Axel Stüdemann die Ospa-Arena zum Ausrasten (28:35, 20. Min). Mit diesem Ergebnis gingen beide Teams in die Halbzeit.

Seawolves-Guard David Markert ließ es nach dem Seitenwechsel von jenseits der Dreierlinie klingeln (31:35), doch die Antwort kam direkt im nächsten Angriff, ebenfalls von Downtown (31:38). Sechs Seawolves-Zähler folgten, um das Spiel wieder offen zu gestalten (37:38, 22. Min), ehe sich Berlin mit fünf schnellen Punkten wieder leicht absetzte (37:43, 23. Min). Als Diakite in der 24. Minute zum 41:43 dunkte, schien das Pendel, das im Basketball so häufig als Momentum bezeichnet wird, endgültig in Richtung Seawolves auszuschlagen. Hakanowitz besorgte kurz darauf den 43:43-Ausgleich. Dann wurde es hitzig: Zunächst werteten die Unparteiischen ein zu hartes Blockstellen von Hakanowitz als Foul, infolgedessen Alba-Spieler Kevin-Eduardo Wohlrath benommen auf dem Boden lag und ausgewechselt werden musste. Etwas später lag der dänische Seawolves-Center nach einem unsportlichen Gäste-Foul von Tim Schneider minutenlang auf dem Feld und musste ebenfalls behandelt werden. Diagnose: Jochbeinbruch. Er konnte nicht mehr weiterspielen. Radcliff bescherte daraufhin die erste Rostocker Führung des Abends per Dreipunktewurf (46:45, 26. Min). Nun waren es die Berliner, die zwar noch zweimal ausglichen (48:48, 51:51), dann aber einem immer größer werdenden Rückstand hinterherliefen. Bis zum Ende des dritten Abschnitts bauten die Seawolves dank Radcliff ihre Führung aus (55:51).

Der US-amerikanische Guard der Rostocker eröffnete auch das Schlussviertel mit einem Sprungwurf und war in Abwesenheit des Kapitäns nun der Leitwolf auf dem Feld. Radcliff und Ivo Slavchev brachten die Wölfe mit neun Zählern in Führung (60:51, 31. Min). In der 33. Minute lagen die Seawolves zweistellig vorn (64:54) und hatten nun die Spielkontrolle endgültig an sich gerissen. Sechs Minuten vor Schluss führten die Hausherren nach einem Ballgewinn und einem Korbleger von Radcliff mit 14 Zählern (70:56), Slavchev stopfte in der 36. Minute nach einem Steal (72:60) und Markert erhöhte per Dreier auf 75:60 (36. Min). Von den Albatrossen kam in der Schlussphase wenig Gegenwehr. Die Stimmung auf den Rängen explodierte, als die Spielzeit endete. Die Spieler, Fans und das Team hinter dem Team fielen sich die Arme, High Fives wurden in der Halle ausgetauscht. Auch die Korken knallten und der Sekt schoss wie Fontänen auf das Feld. Die EBC Rostock Seawolves krönten die Regionalligasaison 2013/2014 vorzeitig mit der Meisterschaft und dem sportlichen Aufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse.

Am nächsten Samstag, 22. März, werden die Rostocker nach Bernau reisen. Gegen den Tabellendritten kassierten die Seawolves im Hinspiel eine 70:82-Niederlage und wollen die Scharte auswetzen. Noch sind Plätze für die Auswärtsfahrt verfügbar. Die Abreise ist wieder am ZOB Rostock-Südstadt. Los geht es um 14:45 Uhr mit einem Reisebus der Firma Kofahl Reisen. Der Unkostenbeitrag inklusive Eintrittskarte beträgt 22,00 EUR. Die Anmeldung erfolgt telefonisch über die EBC-Geschäftsstelle unter 0381-2522371 oder per Mail an marketing@ebcRostock.de.

Das nächste Heimspiel Seawolves ist das Saisonfinale am 29. März gegen den Tabellenletzten Bramfelder SV.

Viertelstände:
10:16, 18:19, 27:16, 24:15

Punkte EBC Rostock Seawolves:
Jörn Boghöfer (-), Dominik Breitschuh (-), Niccolò Croci (10), Mahamoud Diakite (13 Pkt 10 Reb), Jens Hakanowitz (14 Pkt, 8 Reb), Sven Hellmann (8), David Markert (6), Pavel Mokrys (-), Zbigniew Owczarek (2), Keith Radcliff (17 Pkt, 9 Reb, 4 Stl), Axel Stüdemann (3), Ivo Slavchev (6 Pkt, 9 Reb).

Quelle: EBC Rostock Seawolves, Foto: Tobias Hahn

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