Neubau des Fraunhofer-Anwendungszentrums eingeweiht

Forscher stellen ihre neuen Labore und Geräte der Öffentlichkeit vor

9. September 2010, von
Neues Gebäude des Fraunhofer-Anwendungszentrums in der Albert-Einstein-Straße
Neues Gebäude des Fraunhofer-Anwendungszentrums in der Albert-Einstein-Straße

Das Rostocker Fraunhofer-Anwendungszentrum für Großstrukturen in der Produktionstechnik (AGP) in der Südstadt wächst. Am Mittwoch stellten die Forscher den zweiten Bauabschnitt in der Albert-Einstein-Straße vor. Auf 1.200 qm sind hier neue Büros und Laborräume entstanden. Das bereits vorhandene Technikum wurde ebenfalls um 400 qm erweitert.

Neben den Baumaßnahmen wurde auch eine Reihe von Großgeräten angeschafft. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf 4,6 Millionen Euro, die aus Mitteln der Europäischen Union, des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Fraunhofer-Gesellschaft bereitgestellt wurden.

Labor im Fraunhofer-Anwendungszentrum
Labor im Fraunhofer-Anwendungszentrum

Seit der Entstehung des Anwendungszentrums im Jahr 2000 arbeitet die Einrichtung eng mit der Universität zusammen. Gemeinsam mit deren Lehrstuhl Fertigungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik sind derzeit 35 Wissenschaftler und technische Mitarbeiter sowie mehr als 40 studentische Hilfskräfte und Praktikanten an dem Standort beschäftigt.

Rektor Wolfgang Schareck, Oberbürgermeister Roland Methling und Wissenschaftsminister Herny Tesch besichtigen das Fraunhofer-Anwendungszentrum
Rektor Wolfgang Schareck, Oberbürgermeister Roland Methling und Wissenschaftsminister Herny Tesch besichtigen das Fraunhofer-Anwendungszentrum

Geforscht wird vor allem zu produktions- und fertigungsorientierten Aufgabenstellungen in den Bereichen Fertigungsverfahren, Automatisierungstechnik, Qualitätstechnik, Unternehmens- und Produktionsorganisation sowie Produktentwicklung. Ziel ist es, neue Produkte und Verfahren für Industrie und Unternehmen zu entwickeln.

Die wichtigsten Industriepartner der Rostocker Fraunhofer-Einrichtung kommen aus der maritimen Industrie, aber auch aus dem Fahrzeugbau und dem lokalen industriellen Umfeld.

Jürgen Seidel
Jürgen Seidel

Viel Lob für die Arbeit des Rostocker Fraunhofer-Anwendungszentrums gab es bei der Einweihungsfeier vonseiten der Landespolitik, die mit zwei Ministern gleich „im Rudel“ erschienen war.

Wirtschaftsminister Jürgen Seidel betonte die Bedeutung des „Aufbaus einer leistungsfähigen Forschungs- und Technologiestruktur“ für Mecklenburg-Vorpommern. Ein Manko sieht er aber noch in der Kooperation zwischen Forschung und Unternehmen: „Ich möchte mehr Forschung und Entwicklung in der kleinen mittelständischen Wirtschaft, die das Land prägt, am Ende des Tages sehen.“

Besichtigung eines neuen Labors im Fraunhofer-Anwendungszentrum
Besichtigung eines neuen Labors im Fraunhofer-Anwendungszentrum

Der Minister für Bildung und Wissenschaft Henry Tesch sieht in der Erweiterung des Fraunhofer-Anwendungszentrums nicht nur wichtige Potentiale für die wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch hinsichtlich der universitären Ausbildung von Fachkräften besonders im Bereich der Ingenieurswissenschaften. Er würdigte daher auch hier die Leistungen der Forschungseinrichtung im Zusammenwirken mit der Rostocker Universität.

Martin-Christoph Wanner, Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums
Martin-Christoph Wanner, Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums

Professor Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität, und der Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums Professor Dr. Martin-Christoph Wanner zeigten sich ebenfalls sehr zufrieden mit der „hervorragenden Verzahnung“ beider Einrichtungen. Auch hinsichtlich der Nachfrage an Forschungsdienstleistungen in Mecklenburg-Vorpommern ist Martin-Christoph Wanner zuversichtlich: „Es gibt genügend Forschungsbedarf und es gibt genügend Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten können“, so seine Einschätzung.

Einen Einblick in die Arbeit des Fraunhofer AGP konnten Interessierte bei einem Rundgang durch die neuen Gebäude gewinnen, auf dem die Räumlichkeiten und Gerätschaften zu besichtigen waren.

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