14. Klassik-Nacht „Musik macht Film“ im Zoo Rostock

Die Norddeutsche Philharmonie Rostock begeistert mit Filmmusiken von John Williams und Gustav Mahler 3000 Zoobesucher

26. Mai 2012, von
Norddeutsche Philharmonie Rostock bei der Klassiknacht 2012 im Zoo
Norddeutsche Philharmonie Rostock bei der Klassiknacht 2012 im Zoo

Amselgesang und Star Wars Melodien begeisterten gestern über 3000 Besucher bei der Klassik-Nacht 2012 im Rostocker Zoo

„Musik macht Film“ lautete das diesjährige Motto des Benefiz-Open-Airs auf der Festwiese im Rostocker Zoo. Mit den pompösen Fanfarenklängen des Hauptmotivs der Filmmusik zu George Lucas Blockbuster „Krieg der Sterne“ eröffnete die Norddeutsche Philharmonie Rostock unter ihrem Chefdirigenten und Generalmusikdirektor Florian Krumpöck den Abend. Komponiert wurde das Werk, das zu den erfolgreichsten Filmmusiken der Kinogeschichte zählt, von John Williams. 1978 wurde er dafür mit einem Oscar ausgezeichnet. Das Rostocker Orchester würdigte den in diesem Jahr 80 gewordenen Komponisten mit weiteren Ausschnitten aus seinem Oeuvre. Zu den bekanntesten zählen sicherlich auch die Harry-Potter-Melodien, die natürlich nicht fehlen durften.

John Williams Werke waren eingebettet in eine bunte Mischung aus symphonischer Musik, die eigens für Filme komponiert wurde, und klassischen Werken, die in die Filmgeschichte eingegangen sind. So folgte dem französischen Komponisten Paul Dukas mit seiner Vertonung von Goethes Ballade „Der Zauberlehrling“ der ungarische Marsch von Hector Berlioz.

Cellistin Marie Spaemann bei der 14. Klassiknacht im Zoo
Cellistin Marie Spaemann bei der 14. Klassiknacht im Zoo

Die Solistin des Abends, die 24-jährige Wiener Cellistin Marie Spaemann, verzauberte die Menge anschließend mit dem Cellokonzert op. 37 von Erich Wolfgang Korngold. Auch bei einer der drei Zugaben faszinierte sie das Publikum mit ihrer Interpretation von Mark Summers Stück „Julie-O“, einer unerwartet jazzigen und rhythmusbetonten Komposition.

Das Lied der Amseln und der rhythmische Flügelschlag der Enten, die über dem Publikum hinwegflogen, mischten sich unter Ponchiellis „Tanz der Stunden“. Wie schon Dukas Zauberlehrling ein Stück aus dem 1940 erschienenen Micky Mouse Film „Fantasia“.

Mit dem wunderschönen Adagietto aus Gustav Mahlers 5. Symphonie aus Viscontis „Tod in Venedig“ war das abendliche Ständchen jedoch noch nicht zu Ende. Und auch die Gäste offenbarten noch einige Reserven. Bei der dritten Zugabe war an Stillsitzen beim Rostocker Publikum nicht mehr zu denken – stattdessen erlebte man schunkelnde Reihen und Begeisterungsrufe.

Das traumhafte Wetter dürfte seinen Anteil an diesem rundum gelungenen Abend haben, bei dem nicht nur menschliche Ohren zuhörten. Für Eisbär Lars war es die erste Rostocker Klassiknacht, die ihm nächtlichen Besuch von den Teilnehmern der anschließenden Mondschein-Expedition durch den Zoo bescherte. Aber auch die Menschenaffen lauschten unweit der Festwiese. Für sie wurde 2003 die Spenden-Kampagne „Schaffen für die Affen“ entwickelt, in die auch die Einnahmen der Klassiknacht fließen.

Im September wird ihr neues Zuhause, das Darwineum, eröffnet. Doch die Klassik-Nacht soll weiter gehen, hat Zoodirektor Udo Nagel angekündigt. Mit der Bärenburg wartet schon das nächste große Projekt.

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