Kutterpullen der Seefahrtsschule in Warnemünde 2011

Kutterrennen 2011 in Rostock-Warnemünde – Starker Regen bereitet dem Wettrudern der Seefahrtsschulen am Passagierkai Pier 7 ein vorzeitiges Ende

9. Oktober 2011, von
Kutterpullen 2011 in Warnemünde
Kutterpullen 2011 in Warnemünde

Partystimmung, spannende Wettkämpfe und wechselhaftes Wetter gab es gestern beim Kutterpullen der Seefahrtsschule Warnemünde am Pier 7. Dort, wo während der Kreuzfahrtsaison im Sommer die weißen Ozeanriesen festmachen, schaukelten gestern zwei Ruderkutter, ähnlich der Rettungsboote, wie sie früher bei Passagierschiffen mitgeführt wurden, auf dem Seekanal.

Abwechselnd nahmen darin die Mannschaften verschiedener deutscher und einer schwedischen Seefahrtsschule Platz, um beim mittlerweile traditionellen Kutterpullen ihre Kräfte zu messen. Dabei ruderten (seemännisch: pullen) sie nicht nur gegen die gegnerische Mannschaft, sondern auch gegen die rauen Wetterbedingungen auf der 300 Meter langen Strecke.

Starker Wind und grober Wellengang machten es den zwanzig Teams mitunter nicht leicht in die Startposition zu kommen, wurden sie doch immer wieder flussaufwärts gedrückt. Trieben die Kutter noch fast von selbst zur Wendemarke, mussten die zehn Männer und Frauen pro Boot auf der Rücktour ordentlich die Riemen, wie der Seemann die Ruder nennt, reißen.

Muskelkraft war gefragt bei der Besatzung auf den Holzbänken, die von einem Steuermann an der Pinne angefeuert wurde.

Das schwedische Team verwandelt seinen Ruderkutter in ein Segelboot
Das schwedische Team verwandelt seinen Ruderkutter in ein Segelboot

Doch die findigen Schweden wollten sich auf diese Antriebsform nicht verlassen. Einmal den richtigen Kurs auf der Warnow eingeschlagen, zogen sie überraschend die Riemen ein, packten bei stärker werdendem Wind eine große schwedische Flagge aus und benutzen sie als Segel. Der Titel des besten Segelteams war ihnen somit sicher, nur in der Ruderwertung kamen sie damit nicht über den letzten Platz hinaus.

Beim Anblick des schwedischen Segelkutters brach erstaunter Jubel am Ufer aus. Hier feierten die vielen bestens gelaunten Seefahrtsstudenten und Schaulustigen mit Musik, Bratwurst und Bier.

Kutterpullen auf dem Seekanal in Warnemünde
Kutterpullen auf dem Seekanal in Warnemünde

Ein großes Hallo brauste ebenfalls auf, als die Tom Sawyer mit dumpfem Dröhnen den Seekanal passierte. Hoch oben von der Brücke der Fähre winkte „Kommilitone Michi“, der in diesem Jahr leider nicht beim Kutterpullen dabei sein konnte.

Zum ersten Mal in seiner zwölfjährigen Geschichte musste das Rennen jedoch vorzeitig abgebrochen werden. „Wegen der Wetterbedingungen sahen wir die Sicherheit der Teilnehmer und Berufsschifffahrt nicht mehr gewährleistet“, begründet Georg Finger vom Fachschaftsrat Seefahrt die Entscheidung. Während der Achtelfinale verschlechterte sich das Wetter zunehmend. Starker Regen brach aus und Aussicht auf Besserung war nicht in Sicht.

Da aber nur ein K.O.-System mit einem eindeutigen Sieger vorgesehen war, die Erst- und Zweitplatzierten nach den Vorläufen jedoch zeitgleich waren, musste der Sieger auf eine andere Weise „ausgepullt“ werden.

„Was lag also näher, als ein Seil zu nehmen und auf dem Gelände der Hochschule Wismar in Warnemünde, ein klassisches Tauziehen zu veranstalten? Damit wurde der TSV Seestermühe Marsch Sieger, das Schlauchboot Zweiter und die Riemenrocker Drittplatzierte“, berichtet Georg Finder.

Der Studentenclub der Warnemünder Seefahrtsstudenten „Sumpf“ landete auf dem 14. Platz, das hiesige Erstsemester-Team „Frischfisch“ auf dem 16.

Obwohl die Veranstaltung nicht wie geplant beendet werden konnte, wurde abends bei Freibier und ausgelassener Stimmung weitergefeiert, ein zünftiger Einstieg ins Wintersemester 2011.

Fotos vom Kutterpullen 2011 in Rostock-Warnemünde:

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