Matthias Reim holt sein Konzert in der Stadthalle nach

3600 Fans feierten die Schlagerstars Michelle und Matthias Reim

5. Februar 2012, von
Matthias Reim lässt sich von seinen Fans in der Stadthalle feiern
Matthias Reim lässt sich von seinen Fans in der Stadthalle feiern

Matthias Reim hat sich so auf sein Konzert in Rostock gefreut, eigentlich hat er sein ganzes Leben nur davon geträumt. Doch dann die Hiobsbotschaft. Kurz nach Weihnachten bricht der Musiker entkräftet zusammen, der Arzt verordnet 14 Tage strikte Bettruhe. Dabei wollte er doch eigentlich mit seinen Fans am 30. Dezember in der Stadthalle das Jahr 2011 verabschieden. Zum Glück geht es ihm inzwischen wieder gut und so konnte das Konzert gestern vor ungefähr 3600 begeisterten Fans nachgeholt werden.

Raimo und Holger aus Laage
Raimo und Holger aus Laage

Auch Holger hatte alles genau geplant: „Am 28. Dezember mit den Jungs Go-Kart fahren, am 29. meinen Geburtstag feiern und am 30. zu Matze in die Stadthalle.“ Doch alles halb so schlimm, denn auch beim Nachholkonzert herrschte bei den zehn Jungs aus Laage beste Stimmung. Kumpel Raimo fasst begeistert zusammen: „Wer Reim nicht kennt, hat die Welt verpennt.“ Die Musik des Schlagerstars lernten die Jungs über ihre Eltern kennen.

Dass der Künstler ein generationsübergreifendes Phänomen ist, bewies auch der Blick ins Publikum. Da waren die Leute, die 1990 bei der Wahl zum Goldenen Otto der Bravo für Matthias Reim gestimmt haben. Aber auch ihre Eltern waren da und tanzten ausgelassen zu den Hits. Und viele Kinder konnten ebenfalls fast jedes Lied mitsingen.

Michelle
Michelle

Da es draußen klirrend kalt war, übernahm die Band Foolproof aus Toitenwinkel den Job, das Eis zu brechen. Im Anschluss daran folgte dann aber auch schon das erste Highlight. In einem sexy Lederoutfit betrat Michelle die Bühne, um das Publikum noch weiter aufzuheizen. Sie flirtete rockig mit den männlichen Besuchern, sorgte mit ihrem Hit „Wer Liebe lebt“ aber auch für den ersten Herzschmerzmoment bei den Frauen in der Halle.

Matthias Reim in der Stadthalle
Matthias Reim in der Stadthalle

Doch endgültig zum Kochen brachte erst Matthias „Matze“ Reim das Publikum. Was dann kam, bezeichnete Reim selbst als „Einblick in die männliche Psyche“. Der erste Trick dabei war, einfach sein Jackett auszuziehen, was für einige der leicht alkoholisierten Damen scheinbar der Höhepunkt des Abends war.

Allerdings waren viele wohl eher wegen der Stimmung und der Musik gekommen. Und auch diese Fans wurden nicht enttäuscht. Sowohl alte Hits, wie „Ich hab geträumt von dir“ als auch Songs vom neusten Album „Sieben Leben“ gab der gebürtige Nordhesse zum Besten. Natürlich nutzte er auch die Gelegenheit, einen Song mit seiner Exfrau Michelle zu singen. Der Titel „Idiot“ stürmte im letzten Jahr die Charts und wurde so auch in Rostock frenetisch bejubelt.

Die Fans bei der Kultparty in der Stadthalle waren begeistert
Die Fans bei der Kultparty in der Stadthalle waren begeistert

Gegen 23 Uhr verließ Matthias Reim euphorisch die Bühne, doch die Fans wollten noch nicht gehen. „Wir woll’n den Matze sehen“- Chöre wurden angestimmt und selbstverständlich kam der Musiker noch einmal zurück, denn sein größter Hit fehlte noch. „Verdammt, ich lieb‘ dich“ war 1990 insgesamt 16 Wochen auf Platz 1 der Charts – kein Lied seit 1971 konnte dort länger verweilen. Und so holte das Rostocker Publikum noch einmal alles aus sich raus, bevor es danach wieder in der Kälte nach Hause ging.

Torsten, Roger, Andy und Nini aus Greifswald
Torsten, Roger, Andy und Nini aus Greifswald

Einen weiten Heimweg hatten Torsten, Roger, Andy und Nini. Sie mussten wieder zurück nach Greifswald. Für Andy war ganz klar, warum Konzerte von Matthias Reim immer so besonders sind: „Matze hat gesagt, die Frauen sollen sich einen Mann mit nach Hause nehmen, darum bin ich hier.“ Doch auch musikalisch genossen sie den Abend, besonders Nini hatte viel Spaß. „Auch Michelle war klasse, dabei hatte ich eigentlich gar nicht so viel erwartet“, urteilte Andy.

Noch an der Straßenbahnhaltestelle sangen und feierten die Fans ihren Matze. Wahrscheinlich war das auch der beste Trick, um die Wärme vom Konzert bis nach Hause zu konservieren.

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