Olli Schulz auch 2011 wieder in Rostock

Auftakt der „Einmal Ochsentour, bitte!“ – Olli Schulz im M.A.U.

25. April 2011, von
Olli Schulz im M.A.U. Club
Olli Schulz im M.A.U. Club

Wo bleibt er denn? Schon 22:10 Uhr und Olli Schulz ist immer noch nicht auf der Bühne. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Nach weiteren fünf Minuten des bangen Wartens betritt der Musiker etwas zerknittert die Bühne. „Hallo Rostock. Tut mir leid, aber ich habe bis vor drei Minuten geschlafen und hätte mich der Mischer nicht geweckt, würde ich das wohl jetzt immer noch tun.“ Bei vielen anderen Musikern hätte das für Verstimmung im Publikum gesorgt, nicht jedoch beim selbst betitelten „besten Entertainer der Erde“. Hier sorgte das nur für den ersten Lacher, dem im Laufe des Abends noch viele weitere folgen sollten.

Olli Schulz 2011
Olli Schulz 2011

Mit dem Konzert im M.A.U. Club eröffnete Olli Schulz seine „Einmal Ochsentour, bitte!“ Diese wird in den nächsten Monaten noch in über 20 weiteren Städten Station machen. Das Besondere ist, dass der Musiker dieses Mal wirklich alleine unterwegs ist. Die ersten Alben erschienen zusammen mit Max Schröder, dem Hund Marie, mit dem er auch auf Tour war. Doch schon 2008 und 2010 kam Olli Schulz auf Solopfaden nach Rostock, jedoch brachte er sich damals mit Gisbert zu Knyphausen und Daantje and the golden Handwerk noch Gastmusiker mit.

Der Entertainer präsentierte zum Anfang des Konzertes viele Lieder von der neuen Platte, die im Herbst erscheinen wird. Bisher gibt es noch Unstimmigkeiten mit dem Plattenlabel, aber die sollen bis dahin geklärt sein. Vorher, schon im Sommer, soll auch endlich das erste Buch des Multitalents erscheinen. Dazu findet am 2. Juni eine Lesung in der Berliner Volksbühne statt, bei der unter anderem auch Bela B von den Ärzten als Stargast mit dabei sein wird.

„Einmal Ochsentour, bitte!“
„Einmal Ochsentour, bitte!“

Das Konzert gab einen guten Eindruck, in welche Richtung die neue CD gehen wird. So gibt es wieder sehr lustige und textlich ausgefallene Lieder, wie zum Beispiel „Koks und Nutten“ oder aber den Eröffnungstitel „Halt die Fresse, krieg ’n Kind!“ Gerade bei diesen Liedern kam dann auch die zweite Stärke des Liedermachers zum Einsatz: die Ansagen. Man fühlte sich teilweise wirklich wie in einer Comedyshow. So gab es zwischendrin zum Beispiel eine Geschichte, wie Olli vor dem Konzert noch Falafel essen wollte, dann jedoch mit ansehen musste, wie eine Schweißperle des Zubereiters in sein Essen fiel. „Der Falafel liegt immer noch in meinem Auto.“

Aber auch einige nachdenkliche, ernstere Lieder gibt es auf der neuen CD, so zum Beispiel „Old Dirty Man“ und „Der Mann im Regen“. Der gebürtige Hamburger bekam auch mit, dass sein Kollege Bernd Begemann vor zwei Wochen im M.A.U. war und sagte: „Aber Olli Schulz ist anders als ich. Er ist dünn. Aber dafür sieht er nicht gut aus.“ Olli kommentierte das lächelnd mit: „Bernd Begemann ist doch so dick wie ne Wassermelone. Aber ich treffe ihn übermorgen … mitten ins Gesicht!“

Olli Schulz mit Stirnwunde
Olli Schulz mit Stirnwunde

Die Stimmung war großartig und auch der etwas verschlafene Olli wurde im Laufe des Konzertes immer munterer. Das Publikum war sogar live dabei, wie aus einem Freestyle mit eingestreutem „I was made for loving you“ von Kiss spontan ein neuer Song mit dem Titel „Ich kenn da einen“ wurde.

Und weil Ostern war, verließ der Künstler gegen Ende des Konzertes kurz die Bühne und holte T-Shirts, die er ins Publikum warf. Dabei knallte er sich jedoch seine Gitarre gegen den Kopf, sodass er das letzte Lied „Wenn die Sonne wieder scheint“ mit einer blutenden Stirnwunde sang. „Das ist mir schon das zweite Mal passiert!“

Olli Schulz sagte: „Ich würde mit euch allen in einem Weinfass die Niagarafälle runterrauschen!“ Das musst du nicht Olli, nur einfach bald mal wiederkommen.

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