RGS lässt 14 Bäume vor dem Kröpeliner Tor fällen

Abholzung auf der Vorfläche des Stadttors erregt Protest

22. Februar 2012, von

Das Lebensende eines von 14 Bäumen vor dem Kröpeliner Tor

Mit grünbestrichenen Holzkreuzen auf dem Platz vor dem Kröpeliner Tor werden 14 Bäume betrauert, die bis gestern früh noch hier standen. Am Morgen wurden sie im Auftrag der Rostocker Gesellschaft für Stadtentwicklung (RGS) gefällt.

Die Fällung steht im Zusammenhang mit der Sanierung der Vorfläche. Als im letzten Jahr die Pläne für die Umgestaltung bekannt wurden, regte sich bereits heftiger Widerspruch. Ein wesentlicher Kritikpunkt war, dass eine Reihe von Bäumen entfernt werden sollte.

Nicht zum ersten Mal sorgt der Umgang der RGS mit dem Stadtgrün für Unmut. So wird auch die Neugestaltung des Kanonsberg, der sich heute nahezu vollständig von Grün befreit zeigt, im Allgemeinen als missglückt bezeichnet. Für die Wallanlagen hatte die Bürgerschaft Anfang Februar entschieden, dass keine Baumfällungen durchgeführt werden dürfen, bevor die Planungen für diesen Bereich endgültig abgeschlossen sind.

„Mit dieser Fällung setzt sich die RGS meiner Meinung nach über den Beschluss der Bürgerschaft hinweg. Wir werden uns nun verstärkt für den Erhalt der Gehölze in den übrigen Wallanlagen einsetzen, wo die Abstimmungen und die eingeforderte Öffentlichkeitsbeteiligung noch ausstehen“, sagt Dr. Thomas Pitsch von der Initiative „Rostocker Frühling“, die sich für den Erhalt Rostocker Stadtbäume einsetzt.

Die RGS hingegen sieht laut Medienberichten keinen Widerspruch zum Beschluss, da die Bäume vor dem Stadttor nicht zu den Wallanlagen gehören. Man habe die Fällgenehmigung vor dem Beschluss eingeholt und sich formal korrekt verhalten.

Bereits im Mai letzten Jahres stellte die RGS in Aussicht, dass nach der Sanierung ca. 30 Bäume neu gepflanzt werden. Die Bauarbeiten auf dem Platz sollen in den nächsten Wochen beginnen.

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