„Klima schützen kann jeder – Schüler StAUNen …“

Aktionstag rund ums Klima im Foyer des Rathauses Rostock

27. Mai 2010, von
Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens
Bürgerschaftspräsidentin Karina Jens

Karina Jens zeigte sich heute nicht nur erfreut über das einfallsreiche Wortspiel „Schüler StAUNen …“, in dem das Kürzel des Staatlichen Amtes für Umwelt und Natur (StAUN) Rostock enthalten ist. Auch die Tatsache, dass 37 zum 13. Schülerprojektwettbewerb des StAUN eingereichte Projektarbeiten an diesem Tag im Foyer des Rathauses bestAUNt werden konnten, erfüllte sie mit Freude. Die Bürgerschaftspräsidentin der Hansestadt Rostock eröffnete den Aktionstag „Klima schützen kann jeder – Schüler StAUNen …“, zu dem das Rostocker StAUN, die Neue Verbraucherzentrale in Mecklenburg und Vorpommern e.V. sowie die Klimaschutzleitstelle Rostocks eingeladen hatten. Dabei verriet sie, in Rostock sei in Sachen Klimaschutz in den vergangenen Jahren schon allerhand geschehen. So konnte etwa „der Ausstoß von Kohlendioxid im regionalen Bilanzrahmen um knapp die Hälfte reduziert werden“.

Karina Jens, Hans-Joachim Meier und Anke Streichert vom StAUN Rostock
Karina Jens, Hans-Joachim Meier und Anke Streichert vom StAUN Rostock

Das StAUN hatte den 13. Schülerprojektwettbewerb schon im Oktober 2008 ausgeschrieben. Schülerinnen und Schüler aus Rostock und den Landkreisen Bad Doberan wie auch Güstrow waren dazu aufgerufen worden, einzeln, als Projektgruppe oder als Klasse Projektarbeiten einzureichen, die sich mit den Themen „Biologische Lebensräumen unserer Region“, „Wasser schützen“, „Nutzung von Abfällen, nachwachsenden Rohstoffen und regenerativen Energien“, „Küstenschutz in Mecklenburg-Vorpommern“, „Mobilität und Umweltschutz in der Region Rostock“ und „Klimaschutz schmeckt“ befassen. Auf der Schüleraktionsmeile im Rathaus konnten die Teilnehmer des Wettbewerbs ihre Projekte heute präsentieren. Zudem sollten 15 Preisträger feierlich geehrt werden. Dazu war auch der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V, Dr. Till Backhaus, in die Hansestadt gekommen.

Isabelle Riedel, Theresa Engel und Natalja Bier
Isabelle Riedel, Theresa Engel und Natalja Bier

Isabelle Riedel, Theresa Engel und Natalja Bier von der Fritz-Reuter-Grundschule in Kühlungsborn erzählten mir, was sie alles im Juni 2009 während ihrer Projektwoche unter dem Thema Wiesenwelten erlebt hatten. Von Isabelle erfuhr ich mehr über das „Insektenhotel“, das die Schüler ihrer Schule gebaut hatten. Vor ihr auf dem Tisch ausgebreitet lagen verschiedene Hölzer, Steine und Stroh.

„Also Insekten lieben es ja, wenn es so weich ist und auch hohl, wo sie hineinkriechen“, erklärte die Schülerin. Sie zeigte mir Rohrkolben, Schilf und ein Holunderästchen. Dies habe besonders weiches Mark. Das würden die Käfer mögen, so Isabelle. Auch einen Ziegelstein, in dem bereits Insekteneier platziert waren, konnte ich da entdecken.

Theresa Engel zeigte mir ein Buch. Darin war die Vorlage abgedruckt, nach der die Schüler das Hotel für all die krabbeligen kleinen Tierchen gebaut hatten. Dann erklärten mir die drei noch viel Wissenswertes über Wildbienen, Schlupfwespen und Tausendfüßler. Ein weiteres kleines Abenteuer erlebten die Schüler, als ein Imker sie besuchte. Er habe ihnen allerhand von den Bienen erzählt und sogar welche mit in die Schule gebracht. Obendrein habe er den Schülern ein Glas Honig geschenkt, erzählten mir die Mädchen von der Kühlungsborner Fritz-Reuter-Grundschule.

Die Umweltzeitung Wiesen-Welten der Kühlungsborner Grundschule
Die Umweltzeitung Wiesen-Welten der Kühlungsborner Grundschule

Natalja Bier und die ehemalige Schulleiterin, Monika Paulicks, sagten mir dann noch, was es mit der schönen Umweltzeitung auf sich habe, von der ich sogleich ein Exemplar kaufte. Monika Paulicks hatte das Umweltzeitungs-Projekt geleitet.

Ziel der Zeitung sei es gewesen, „all die schönen Dinge, die wir in der Projektwoche unter dem Thema Wiesenwelten gestaltet haben, der Öffentlichkeit nahe zu bringen“, sagte sie. Auch werde die liebevoll aufbereitete Publikation als Dankeschön an alle Unterstützer des Projekts angesehen. Überdies würden die Projekte den Kindern auf diese Weise länger in Erinnerung bleiben, so Monika Paulicks. Natalja zeigte mir einige Fotos aus dem Druckwerk „Wiesen-Welten“. Ein Junge war da zu sehen, der einen sage und schreibe 1,10 Meter langen Löwenzahn gefunden hatte. Zwei Kinder hatten ein Gedicht für die Zeitung geschrieben und auch das „Insektenhotel“, der Imker und vieles, vieles mehr sind darin abgebildet. Schüler und Lehrer hatten Texte zu den Bildern verfasst.

Tim Bachnick und Monika Paulicks
Tim Bachnick und Monika Paulicks

Das Thema Umwelt wird an der Fritz-Reuter-Grundschule in Kühlungsborn groß geschrieben. Auf der ersten Seite der Umweltzeitung ist das neue Logo der Bildungseinrichtung abgebildet. Monika Paulicks erklärte mir, der große Baum in der Mitte des kreisrunden Signets stehe dafür, dass sich die Grundschule am Waldesrand befände. Daneben seien eben die Naturverbundenheit und die vielen Aktivitäten zum Thema Umwelt und Natur damit versinnbildlicht. Drei Möwen im Baum würden auf das Wappen von Kühlungsborn verweisen und warum man den Kreis als Form wählte, dazu hatte Tim Bachnick schon vor längerer Zeit eine ganz tolle Erklärung, sagte mir die ehemalige Schulleiterin Monika Paulicks. „Das bedeutet: Wir sind eine feste Gemeinschaft und halten zusammen“, sagte er einst.

Bevor es nun aber endlich zur Auszeichnung des 13. Schülerprojektwettbewerbes kam, hielten noch der Amtsleiter des StAUN Rostock, Hans-Joachim Meier, der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock, Roland Methling und Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz M-V ihre Grußworte.

Oberbürgermeister Roland Methling
Oberbürgermeister Roland Methling

Hans-Joachim Meier bedankte sich bei allen Partnern und Sponsoren des Wettbewerbs sowie den Organisatoren der Veranstaltung. Roland Methling freute sich darüber, dass viele Projekte sich „auch mit dem, was unsere Region ausmacht, nämlich dem Thema Wasser“ befassen.

Dann gab er zu, er habe noch nicht gewusst, dass aus einem Kilo Holz neun Schulhefte und aus Altpapier achtzehn Schulhefte entstehen können. Auch der Oberbürgermeister hat also heute viel Neues entdecken können. „Da wird Einem warm ums Herz, wenn man sieht, was hier passiert und wie viel Hoffnung in den jungen Menschen für unser Land steckt“, sagte er abschließend.

Dr. Till Backhaus
Dr. Till Backhaus

Dr. Till Backhaus verlieh seiner Begeisterung über das Engagement der Schüler und Lehrer Ausdruck. Der Schülerprojektwettbewerb habe das Ziel „Schüler StAUNen zu lassen“, so der Minister. Dann sprach er über den drohenden Klimawandel, den Lebensraum Ostsee, den Wissensdurst der Jugend, die gerade drohende Hochwasserflut in Brandenburg, die Niedermoore Mecklenburg-Vorpommerns, das Rostocker StAUN, die Artenvielfalt unseres Bundeslandes, die Glückszahl 13, die gerade wunderschön blühenden Rapsfelder, den Gewässerreichtum Meck-Pomms und regenerative Energien. Er betonte auch den Vorteil, den der Verbrauch regionaler Produkte für die Umwelt mit sich bringe. 498 Schülerinnen und Schüler hätten am Wettbewerb insgesamt teilgenommen und eigentlich hätten alle etwas daraus gewonnen und sich für unsere Region eingesetzt, verriet er zum Abschluss.

Die Preisträger der Fritz-Reuter-Grundschule Kühlungsborn
Die Preisträger der Fritz-Reuter-Grundschule Kühlungsborn

Anschließend ging es an die Ehrung der Preisträger des 13. Schülerprojektwettbewerbes „Schüler StAUNen …“.

Als Zweites wurden die Schülerinnen und Schüler der Projektgruppe „Schülerzeitung“ der Klassen 3 und 4 des Schuljahres 2008/2009 von der Fritz-Reuter-Grundschule in Kühlungsborn mit einem Preis des StAUN Rostock ausgezeichnet. Dr. Till Backhaus und Hans-Joachim Meier überreichten eine Urkunde und beglückwünschten die Preisträger.

Infostände zum Thema Klimaschutz im Rathaus Rostock
Infostände zum Thema Klimaschutz im Rathaus Rostock

Neben ihnen hatten 14 weitere Projekte Preise erhalten. Die Freude über die Anerkennung ihrer Leistung war natürlich bei allen Preisträgern groß. Neben den Schülern stellten an diesem Tag weitere regionale Akteure ihre Aktivitäten in Sachen Klimaschutz im Rathausfoyer vor.

An den Informationsständen des Europäischen Integrationszentrums Rostock e.V, der Organisatoren der Energiesparkampagne „Change – Energiebewusst Handeln“ an der Universität Rostock, des ADFC Rostock, des StAUN Rostock als Praxispartner im RADOST-Projekt, der Klimaschutzleitstelle der Hansestadt Rostock sowie der Neuen Verbraucherzentrale konnte ich viel Wissenswertes in Erfahrung bringen.

Ausstellung „Klima schützen kann jeder“ im Foyer des Rostocker Rathauses
Ausstellung „Klima schützen kann jeder“ im Foyer des Rostocker Rathauses

Darüber hinaus war die Ausstellung „Klima schützen kann jeder“ der Neuen Verbraucherzentrale äußerst informativ und eine echte Bereicherung für die Veranstaltung.

Am Ende hatte ich eine Menge an Broschüren und Flyern zum Thema Klimaschutz in meinem Rucksack und viele Wissenslücken diesbezüglich in meinem Kopf geschlossen. So wird es Vielen ergangen sein – ein durch und durch gelungener Aktionstag.

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