Erster Spatenstich für die Schulsanierung in Reutershagen

Gymnasium und Grundschule werden zu einer Plus-Energie-Schule

5. November 2010, von
Erster Spatenstich mit Ulrich Buchta, Roland Methling und Markus Kratz
Erster Spatenstich mit Ulrich Buchta, Roland Methling und Markus Kratz

Normalerweise wird nicht jede Schulsanierung groß gefeiert. Anders am 3. November. Zum Start des deutschlandweiten Pilotprojektes waren neben Bürgermeister Roland Methling auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft nach Reutershagen gekommen.

Demonstrationsbauvorhaben „Energieoptimiertes Bauen; Energieeffiziente Schulsanierung: Plus-Energie-Schule Rostock Reutershagen“, so der genaue Titel des Projekts. Doch bevor der symbolische erste Spatenstich vollzogen wurde, gab es noch eine Pressekonferenz, die über die Besonderheiten des Konzeptes berichtete.

Architekt Martin Wollensak erklärt Bürgermeister Roland Methling die Besonderheiten der Schule
Architekt Martin Wollensak erklärt Bürgermeister Roland Methling die Besonderheiten der Schule

Die Idee wurde von drei Professoren der Uni geboren und wird auch weiterhin von ihnen betreut, so Roland Methling. „Im Grunde genommen wird die fertige Schule ein physikalisches Kabinett sein“, sagte der Bürgermeister.

Solaranlagen, Photovoltaik und eine Windkraftanlage werden die Schule mit Energie versorgen. Kombiniert mit einer besonderen Dämmung und einer effizienten Bauweise lassen sich jährlich rund 53000 Euro an Energiekosten einsparen. Außerdem soll sogar noch überschüssiger Strom ins Netz gespeist werden. Bis 2013 soll der Umbau fertig sein und bis dahin ungefähr 7,7 Millionen Euro gekostet haben.

Die Schüler beobachten gespannt den Baubeginn der PLUS-Energie-Schule in Reutershagen
Die Schüler beobachten gespannt den Baubeginn der PLUS-Energie-Schule in Reutershagen

Mit konzipiert hat das Projekt der Architekt und Diplomingenieur Martin Wollensak, der jetzt an der Hochschule in Wismar arbeitet. Er beschrieb dann auch Details des Umbaus. In den Sommerferien wurden schon die ersten Gebäude abgerissen und im nächsten Arbeitsschritt wird nun ein neues Grundschulgebäude gebaut. Dann wird in einem zweiten Schritt ein weiterer Neubau vorgenommen und zeitgleich wird in einem dritten Arbeitsabschnitt der bestehende Altbau generalsaniert.

Der Schulumbau ist eins von nur drei PLUS-Energie-Projekten dieser Art in Deutschland und ist eine Investition in die Zukunft. Finanziert wird der Bau durch Mittel vom Bund und dem Land, 2,3 Millionen Euro übernimmt die Stadt Rostock selbst.

Roland Methling_mit Grundschülern aus Reutershagen
Roland Methling_mit Grundschülern aus Reutershagen

Nach der Pressekonferenz ging es dann endlich ans Werk. Vor dem 1960 erbauten Gebäude, das eine Sanierung sichtbar nötig hat, warteten schon die Schüler. Schilder mit der Aufschrift „Der Anfang ist gemacht“ symbolisierten den Wunsch der Schüler, endlich in einer angemessenen Umgebung zu lernen. Neben Roland Methling nahmen noch Ulrich Buchta vom Landeswirtschaftsministerium und Markus Kratz als Vertreter des Bundes den Spaten in die Hand.

Vom Jubel der Schüler begleitet schaufelten sie die erste Ladung Kies. Um schneller fertig zu werden, halfen dann auch die Grundschüler mit und sangen passend: „Wer will fleißige Handwerker sehen, der muss zu uns Kindern gehen.“

Hauptgebäude der Grundschule Reutershagen
Hauptgebäude der Grundschule Reutershagen

Im anschließenden Gespräch verriet mir Schulleiterin Marianne Ehlert, dass sie sich sehr über den Baubeginn freue. Ungefähr 1000 Schüler werden in den neuen Gebäuden unterrichtet. Und damit die Schüler besser Bescheid wissen, wird es eine eigene Energielinie geben, die das Thema so in den Unterricht bringt. Unterstützt wird das Ganze durch Projekte, die sich mit dem bewussten Umgang mit Energie beschäftigen. Auf die Befürchtung, dass zu sehr auf ökonomische Aspekte geachtet werde, versicherte sie mir: „Meine Kinder werden keine kalten Füße haben.“

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