Wolfgang Schareck bleibt Rektor der Rostocker Uni

Konzil bestätigt den Rektor der Universität Rostock mit seiner Wahl für eine 2. Amtszeit

28. November 2012, von
Wolfgang Schareck
Wolfgang Schareck

„Wenn wir Probleme haben, dann werden sie in den Rektorrunden schnell gelöst. Das ist etwas, worauf man sich schon verlassen kann“, lobt Sarah Grote, Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenschaftsausschusses (AStA), die Zusammenarbeit mit Rektor Professor Dr. Wolfgang Schareck.

Die Studentin ist nicht allein mit diesem positiven Urteil über den 59-jährigen Hochschulleiter und Transplantationschirurgen. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2009 verlieh ihm der Deutsche Hochschulverband den Titel „Rektor des Jahres“.

Nun empfahl ihn der akademische Senat der Universität für eine zweite Amtszeit, die das Konzil mit der Wiederwahl des Amtsinhabers, zu der er als einziger Kandidat angetreten war, heute bestätigte.

Forschungsstandort ausbauen und Finanzierung sichern

Die Universität Rostock steht heute nicht schlecht da. Besonders das interdisziplinäre Forschen wird der Hochschule als große Stärke bescheinigt. Nicht nur die Qualität der Ingenieurwissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften und Mathematik, auch die Verbindung der neun Fakultäten in den vier Profillinien, die in den letzten Jahren entwickelt wurden, findet große Anerkennung.

Eine weitere Profillinie sei finanziell jedoch nicht verkraftbar, kündigt der Rektor an. Schon jetzt habe die Universität mit den gestiegenen Betriebskosten zu kämpfen. So mache sich etwa das neue Informatikgebäude auch wegen seiner hohen Energiekosten im Haushalt bemerkbar. „Die Grundfinanzierung zu Verbessern wird unser permanentes Anliegen ans Bildungsministerium sein“, sagt Wolfgang Schareck.

Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland zu sichern und zu stärken. Um das Renommee der Universität weiter zu erhöhen, sollen die Forschungsschwerpunkte weiter ausgebaut werden und die Qualität der Lehre mit attraktiven Studienangeboten verbessert werden.

Dafür will die Universität den Standort weiter ausbauen. „Wir werden sicherlich noch Neubauten brauchen, insbesondere für die Philosophie, aber auch für die Elektrotechnik, Naturwissenschaften und die Ingenieurwissenschaftliche Fakultät“, zählt Wolfgang Schareck auf.

Durch attraktive Studienangebote und Dialog Studenten gewinnen

Das Stichwort Chancengleichheit hat sich der Rektor auch auf die Agenda geschrieben. „Die Möglichkeit auf die Hochschule zu gehen, wollen wir noch weiter ausbauen.“ Mit einer deutlich steigenden Studierendenanzahl rechnet er hingegen nicht. „Es kann sogar sein, dass die Zahl ein bisschen geringer wird.“ Immer weniger Schulabgänger aus Mecklenburg-Vorpommern nehmen ein Studium in Rostock auf. Dafür steigt die Anzahl der Studienanfänger aus anderen Bundesländern. Und auch immer mehr internationale Studierende schreiben sich an der Universität ein.

Obwohl ihr Anteil mittlerweile auf 10 Prozent der Neuimmatrikulierten gestiegen ist (der Bundesdurchschnitt lag im letzten Jahr bei 11,1 Prozent), sieht Wolfgang Schareck hier noch Nachholbedarf. Um die Vielfalt, Chancengleichheit und Internationalität zu fördern, wird es zukünftig eventuell eine weitere Prorektorin für diesen Bereich geben.

Auch ein studentischer Prorektor soll weiterhin im Rektorat vertreten sein. „Wir haben durchaus ein gutes Modell, um auch einen Vertreter der Studierendenschaft in der Hochschulleitung zu haben. Aber er kann sich nicht gleichberechtigt fühlen mit einem Professor und Gehaltsforderungen stellen“, will Wolfgang Schareck den Status geklärt wissen und hofft, dass der Streit mit dem vorherigen Amtsinhaber Heiko Marski im Januar über die Bühne geht und einer Neuausschreibung nichts im Wege steht.

An einer anderen „Problembewältigung“ arbeitet der AStA mit der Hochschulleitung, erzählt Sarah Grote. Die kurzfristige Absage AStA-geförderter Veranstaltungen, weil die Referenten der Uni-Leitung nicht genehm waren, hatte in der Vergangenheit mehrmals für Unmut gesorgt.

Trotz alledem legt Rektor Schareck großen Wert auf den Dialog mit den Studierenden, wie er bereits zum Thema Bologna initiiert wurde und im Qualitätsdialog fortgesetzt und verstärkt werden soll.

Vernetzung mit Stadt, Wirtschaft und Forschung

„Dass wir besser vernetzt sind und als Universität deutlich wahrgenommen werden, innerhalb der Stadt Rostock und besonders bei den außeruniversitären Forschungsinstituten“, sieht der Rektor als weiteren Erfolg der Arbeit in den letzten Jahren. Auch mit der Wirtschaft will sich die Universität zukünftig noch besser vernetzen. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums soll für Unternehmen mit speziellen Entwicklungsfragen ein Technologie-Portal der Forschungsdatenbanken etabliert werden.

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