Gründung der Uwe Johnson-Gesellschaft

Eine neue literarische Gesellschaft für den Schriftsteller

27. Februar 2010, von
Prof. Wolfgang Schareck, Rektor der Uni Rostock
Prof. Wolfgang Schareck, Rektor der Uni Rostock

Das Kempowski-Archiv in Rostock hat sich bereits gut ins Stadtbild und in die Köpfe der lokalen Bevölkerung integriert. Nicht nur bei der Langen Nacht der Museen, sondern auch mit einem eigenen Buch konnte bereits erfolgreich auf den Schriftsteller aufmerksam gemacht werden, der einst in unserer schönen Hansestadt seine Tage verbracht und später Weltruhm erlangt hat.

Eine ähnliche Ehre wird nun einem weiteren Mecklenburger Schriftsteller zuteil, denn mit der Gründung einer neuen literarischen Gesellschaft soll auch Uwe Johnson gebührend geehrt werden und in Rostock seinen festen Platz bekommen.

Gründung der Uwe Johnson-Gesellschaft
Gründung der Uwe Johnson-Gesellschaft

Zur Gründungsversammlung hatten sich deshalb einige literarische Größen der Hansestadt im Verwaltungsgebäude der Uni zusammengefunden, unter ihnen Uni-Rektor Prof. Wolfgang Schareck, Reiner Mnich vom Literaturhaus Rostock und Prof. Lutz Hagestedt vom Lehrstuhl Literaturwissenschaft. Moderiert wurde die Versammlung von Prof. Holger Helbig, ausgewiesener Johnson-Experte und Mitbegründer der Johnson-Jahrbücher.

Das Grußwort übernahm Prof. Wolfgang Schareck, der erst wenige Tage zuvor zum Rektor des Jahres gewählt worden war. Seiner Meinung nach sei Uwe Johnson der bedeutendste Schriftsteller Mecklenburgs, sodass die Gründung einer eigenen Gesellschaft nur gerechtfertigt wäre. Der Dichter sei außerdem tief in unserem Bundesland verwurzelt und hätte zwischen 1952 und 1954 sogar in Rostock studiert.

Dr. Ulrich Fries
Dr. Ulrich Fries

Ziel der Gesellschaft ist es, durch Forschung, Kunst und Kultur die Bedeutung Uwe Johnsons lokal und sogar international zu stärken. Die Kenntnisse über den Schriftsteller sollen gefestigt und seine Werke tiefer im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Prof. Holger Helbig spricht sogar davon, Rostock zum weltweiten Zentrum der Uwe-Johnson-Gemeinde zu machen.

Unter einstimmigem Beschluss wurde nicht nur Prof. Holger Helbig, sondern auch Dr. Ulrich Fries zum Vorstand des Vereins ernannt. Dr. Fries, der in Kiel eine Holzgroßhandlung besitzt, hatte durch eine großzügige Stiftung die Uwe-Johnson-Stiftungsprofessur an der Uni Rostock erst ermöglicht.

Das Logo des Vereins soll das Bild einer Holzskulptur in Form einer Katze sein, die einst den Schreibtisch Johnsons zierte. Der Schriftsteller verglich die Erinnerung mit dem Wesen einer Katze, „unabhängig,

Dr. Holger Helbig und Dr. Ulrich Fries
Dr. Holger Helbig und Dr. Ulrich Fries
unbestechlich, ungehorsam. Und doch ein wohltuender Geselle, wenn sie sich zeigt, selbst wenn sie sich unerreichbar hält.“

Die ersten Schritte der Gesellschaft sind bereits geplant. Zur Langen Nacht der Wissenschaften am 29. April sollen Filme gezeigt werden, in denen Johnson mitgewirkt hat und in denen er zu sehen ist. Ab dem 12. April wird das Peter-Weiss-Haus außerdem jeden Montag um 17.15 Uhr zu einer Lesung über den Schriftsteller einladen.

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