Aus für TiS und Tanzsparte des Volkstheaters?

Aufsichtsrat des Rostocker Volkstheaters empfiehlt Schließung des Theaters im Stadthafen und Streichung der Tanzsparte, um eine Insolvenz zu vermeiden

19. April 2013, von
Das Theater im Stadthafen steht nicht zum ersten Mal vor dem Abschuss
Das Theater im Stadthafen steht nicht zum ersten Mal vor dem Abschuss

Steht das Theater im Stadthafen (TiS) zum Abschuss frei? – Geht es nach einer Empfehlung des Aufsichtsrates des Volkstheaters, dann soll die – nach dem Großen Haus – zweitgrößte Spielstätte, die vor allem vom Schauspielensemble bespielt wird, aufgegeben werden. Auch die Tanzsparte soll zum Ende der Spielzeit 2013/2014 geschlossen werden, so der Vorschlag vom letzten Mittwoch.

Hintergrund sei die weiter drohende Insolvenz und ein Finanzierungsbedarf von 500.000 Euro in 2014 zur Vermeidung der Insolvenz, teilte die SPD-Fraktion der Rostocker Bürgerschaft heute mit. Ausgelöst sei diese Entwicklung durch die gescheiterten Verhandlungen mit dem Land über eine Neuordnung der Theaterlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern. „Diejenigen, die auf Eigenständigkeit des Volkstheaters beharren, müssen jetzt die Schließung vom Theater im Stadthafen (TiS) und der Tanzsparte verantworten“, sagt Aufsichtsratsmitglied Thoralf Sens von der SPD, die sich für Fusionsgespräche stark gemacht hatte.

Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD) hatte dem Rostocker Volkstheater 500.000 Euro zur Vermeidung der Insolvenz in Aussicht gestellt, wenn sich die Stadt zu Gesprächen bereitfände. Allerdings waren die Gespräche erst wegen Uneinigkeit über Terminfristen und Verhandlungsziele geplatzt, dann stand vonseiten des Kultusministeriums nur noch das Modell der Fusion von den Bühnen in Rostock und Schwerin zur Diskussion, was die Verhandlungen endgültig scheitern ließ.

Das Theater im Stadthafen bietet 200 Besuchern Platz. Etwa 20 Aufführungen werden im Monat gezeigt, nicht nur des Volkstheaters, sondern auch von Gastspielensembles wie der Niederdeutschen Bühne Rostock.

Monatlich fallen Mietkosten in Höhe von 11.000 Euro an. Aus künstlerischer Sicht wird das Gebäude als mangelhaft bewertet. Spätestens, wenn das Volkstheater einen Neubau bekommt, sollte dieser Standort aufgegeben werden.

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