2. Yuri's Night 2011 in Rostock

Weltweites Festival der internationalen Raumfahrt

10. April 2011, von

„Ein kleiner Schritt für mich, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ Eines der bekanntesten Zitate der Menschheitsgeschichte. Doch schon acht Jahre bevor der amerikanische Astronaut Neil Armstrong im Jahre 1969 den Mond betrat, gab es den ersten Menschen im Weltall. Es war der russische Kosmonaut Juri Gagarin. Und anlässlich seines ersten Raumfluges wurde auch in diesem Jahr, fast auf den Tag genau 50 Jahre später, zum zweiten Mal auch in Rostock Yuri’s Night gefeiert.

Bernd Lietzow
Bernd Lietzow

Und auch wenn der Titel anderes vermuten lässt, ging es schon relativ früh los. Um 10 Uhr gab es den ersten Vortrag im Planetarium der Astronomischen Station „Tycho Brahe“. Bernd Lietzow vom Astronomischen Verein Rostock gab einen spannenden Einblick in die Geschichte der Raumfahrt. Dabei gab es Informationen von den Anfängen der Raketentechnik im alten China bis hin zu den Zukunftsvisionen. Abgeschlossen wurde der Vortrag mit einem Video über Juri Gagarin und seinen ersten Weltraumflug, das perfekt auf den restlichen Tag einstimmte.

Auch der zweite Vortrag „Mars – Der rote Planet im Visier der Wissenschaft“ war nicht weniger spannend. Da der Tag der Astronomie ebenfalls auf den 9. April fiel, war auch abends noch volles Programm in der Sternwarte. So konnten Himmelsbeobachtungen durchgeführt werden und der Planetengarten wurde eröffnet. In diesem können Schüler zukünftig spielend die Planeten kennenlernen. Maßstabsgetreue Modelle aller Planeten wurden in einer Art Irrgarten angelegt. Leider ist die Buchsbaumhecke noch sehr klein, sodass man noch nicht wirklich von einem Irrgarten sprechen kann.

Yuri’s Night fand deutschlandweit in elf Städten statt. Dabei war Rostock die nördlichste Station. Hauptveranstalter waren die Universität Rostock, der Verein „Rostock denkt 365°“ und der Bunker Rostock. Michael Lüdtke vom Verein führte dann auch im Hörsaal der CJD Christophorusschule durch das Vortragsprogramm. Zusammen mit Eberhard Rödel von der Raumfahrtzeitschrift „Raumfahrt Concret“ begrüßte er die anwesenden Gäste und Wissenschaftler.

Ludmila Pavlova-Marinsky vor einem Bild von Juri Gagarin
Ludmila Pavlova-Marinsky vor einem Bild von Juri Gagarin

Im Hörsaal der Schule folgten dann viele spannende Vorträge. Den Anfang machte Prof. Ralf Bill von der Uni Rostock, der über „GPS und mehr – Satellitennavigation für jedermann“ sprach. Er erklärte nicht nur, wie die Navigation und Ortung mit Satelliten funktioniert, sondern stellte auch verschiedene Systeme vor. Momentan werden hauptsächlich amerikanische Satelliten genutzt, aber das europäische System „Galileo“ soll das in Zukunft ändern.

Nach ihm sprach Ludmilla Pavlova-Marinsky. Die Redakteurin und freischaffende Journalistin hat im März das Buch „Juri Gagarin – Das Leben“ veröffentlicht. Darin beschreibt sie das Leben und auch den tragischen Unfalltod des Kosmonauten. Er war der beste Freund ihres Vaters, sodass er für sie nur „Onkel Juri“ war. So ist das Buch auch in einer sehr persönlichen Art geschrieben. Diese persönliche Verbundenheit merkte man ihr auch während ihres Vortrags an.

Im Foyer der Schule gab es viele Aussteller, die Historisches, aber auch sehr Modernes rund ums Thema Raumfahrt präsentierten. So konnte man zum Beispiel an Schautafeln der Schüler noch mal alles Wichtige zu Juri Gagarin nachlesen. Außerdem wurden Bücher verkauft, die Rolle der Erdbeobachtung erläutert und sogar ein Quadrocopter vorgeführt. Dieser Flugroboter dient zur Gewinnung von Geo- und Umweltdaten.

René Naujoks
René Naujoks

Für die kleinen Wissenschaftsfreunde gab es einen Schminkstand und die Möglichkeit, selbst kleine Satelliten, Flugzeuge und Raketen zu bauen. Einer von ihnen war René Naujoks. Der achtjährige Rostocker war schon vom ersten Vortrag im Planetarium bei Yuri’s Night dabei. „Mein Lieblingsthema sind die vier Gasplaneten, wegen ihrer Größe und weil die so anders sind.“ Er war ein bisschen enttäuscht, dass er seine Rakete nicht starten lassen konnte, weil durch das Spiel von Hansa Rostock die Sicherheitsvorkehrungen zu groß waren. Aber ansonsten fand er die Veranstaltung sehr gut.

Wer nach dem langen Tag noch nicht genug hatte, konnte abends noch zu einer Filmführung mit anschließender Space-Party in den Bunker gehen.

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