14. Rostocker Springershow 2010

Neptunschwimmhalle in der Hand der Wasserspringer

22. November 2010, von

Als ich am Samstag die Neptunschwimmhalle betrat, konnte ich gleich den für Schwimmhallen typischen Chlorgeruch wahrnehmen. Doch zu meiner Überraschung ging es nicht sofort an den Rand des Beckens. Der erste Teil der 14. Rostocker Springershow funktionierte ganz ohne Wasser.

Jugend vom Wasserspringerclub Rostock
Jugend vom Wasserspringerclub Rostock

Veranstaltet wurde der gesamte Tag vom WSC, dem Wasserspringerclub Rostock e. V. – 150 der 400 Vereinsmitglieder waren an der Umsetzung beteiligt. Dabei waren die jüngsten sechs Jahre alt, die ältesten Mitglieder über 30, so Vereinsvorsitzender Andreas Kriehn.

Den Anfang im Marmorsaal machten Jungen und Mädchen aus der fünften und sechsten Klasse. Denn Wasserspringer üben auch im Trockenen. Mit einem Sprungbrett und einer Matte zeigten die Sportler, dass sie auch ohne Wasser einige beeindruckende Sprünge draufhaben.

Sprung aus dem Handstand in der Neptunschwimmhalle
Sprung aus dem Handstand in der Neptunschwimmhalle

Die von Journalist Hans-Jörg Goldhofer moderierte Show sollte vor allem aufzeigen, dass in Rostock nicht nur Fußball gespielt wird. So durften nach den Springern neun junge Damen vom Hanseturnverein ihr Können präsentieren. Sie zeigten eine sehr gelungene Vorführung ihrer rhythmischen Sportgymnastik – so wie man es kennt, mit Keulen, Bällen und Bändern.

Nach einer Tanzshow vom Verein „In Style“ aus Evershagen, die viele Tanzstile miteinander kombinierte, zeigten die Jungs vom Kung-Fu Club „Goldener Drache“ eine Kostprobe von ihrem Sport. Wilson Bischoff, der vor Kurzem in Edinburg Weltmeister wurde, Tinh Phan Thanh und Florian Müller bewiesen, dass es beim Kung-Fu nicht darauf ankommt, zu kämpfen, sondern es viel eher eine Sache der Körperbeherrschung und der Konzentration ist.

Synchronspringer bei der 14. Rostocker Springershow
Synchronspringer bei der 14. Rostocker Springershow

Nach einer weiteren Runde rhythmischer Sportgymnastik und noch einer Tanzperformance, welche zum Abschluss mit einem Limbo aufwartete, kam der Abschluss des Trockenteils. Der WSC hatte ein Synchronschwimmen einstudiert, welches ganz ohne Wasser funktionierte und für viele Lacher beim Publikum sorgte.

Sportler laufen in Kunststoffbällen übers Wasser
Sportler laufen in Kunststoffbällen übers Wasser

Danach wanderten die ungefähr 2000 Gäste in die Schwimmhalle und suchten sich Plätze, um das Turmspringen zu bestaunen. Den Anfang machten die jüngsten, die wie an einer Perlenkette nacheinander vom Beckenrand sprangen. Dann gab es auch die ersten Sprünge von den Türmen zu sehen. Vom Dreier, Fünfer und natürlich auch vom 10-Meter-Turm gab es Salti, Schrauben, Handstände und Delfinsprünge zu bestaunen.

Zur Auflockerung liefen zwischendrin drei Wasserspringer in durchsichtigen Bällen über das Wasser, was ziemlich anstrengend aussah. Und auch eine motivierende Performance der Cheerleader gab es zu sehen.

Sportler hängt über Kopf vom Sprungbrett
Sportler hängt über Kopf vom Sprungbrett

Angestachelt davon sollte dann das Promispringen folgen. Dazu muss man aber sagen, dass nur drei Promis sich getraut haben – und diese vielleicht auch nicht jedem Rostocker bekannt sind. Kung-Fu Weltmeister Wilson Bischoff, Handballer René Gruszka und die Gewinnerin der Silbermedaille vom 10-Meter-Turm bei den Olympischen Spielen von Atlanta, Annika Walter vertraten die Rostocker Prominenz.

Danach wurden wieder Einzel- und Gruppensprünge gezeigt. Vor allem junge Sportler zeigten ihr Können, was vom Publikum mit viel Applaus belohnt wurde. Natürlich durfte auch das Synchronspringen nicht fehlen. Ebenso beeindruckend waren die Kraft- und Fitnessübungen an den Sprungbrettern. Da wurde sich dann auch mal über Kopf vom Brett fallen gelassen.

Lustige Springer zeigen Basketball am Sprungturm
Lustige Springer zeigen Basketball am Sprungturm

Den Abschluss bildeten die lustigen Springer. Auch wenn die Mischung aus Karneval und Slapstick sehr witzig aussah, waren die Sprünge doch auch sehr gefährlich. Zum Glück ist niemandem etwas passiert und so konnte das Publikum über die Sprünge der Altmitglieder gleichzeitig lachen und staunen.

Man sieht nicht häufig, dass ein Fahrrad vom 10-Meter-Turm springt, oder? Außerdem wurde huckepack gesprungen, die Unterseite des Sprungturms gefegt und ein Schlauchboot versenkt. Vor allem die Kinder waren begeistert, sodass die lustigen Springer sogar noch eine Zugabe liefern mussten.

Wer die 14. Springershow verpasst hat, hat im nächsten Jahr zur Jubiläumsauflage wieder die Möglichkeit, in die Welt des Turmspringens abzutauchen. Wer selbst mal nass werden will, kann das in der Neptunschwimmhalle ausprobieren und sich auch beim WSC anmelden.

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