FerienLeseClub in Stadtbibliothek vorgestellt

Landesweite Aktion soll Schüler zum Lesen ermuntern

7. Juli 2010, von
FerienLeseClub in Rostocker Stadtbibliothek
FerienLeseClub in Rostocker Stadtbibliothek

„Achtung! Lesen gefährdet die Dummheit“ heißt das drastische Motto des neuen FerienLeseClubs. Und da ist was dran. Immerhin konnte nachgewiesen werden, dass Lesen die Sprachkompetenz, die Kreativität und das Ausdrucksvermögen schon vom Kindesalter an sehr positiv beeinflusst.

Grund genug für das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in diesem Jahr auch bei uns den FerienLeseClub einzuführen. Die landesweite Aktion soll während der Sommerferien bei Schülern die Lust am Lesen wecken – und eben auch bei denen, die sonst kaum freiwillig zum Buch greifen.

Henry Tesch und Liane Melzer
Henry Tesch und Liane Melzer

Das Prinzip des Projektes ist ganz einfach: Landesweit haben 23 Bibliotheken für Schüler ab der 5. Klasse ein spezielles Sortiment spannender Ferienlektüre zusammengestellt. Jeder Teilnehmer erhält zu Beginn einen kostenlosen Club-Ausweis und ein Leselogbuch.

Bei Rückgabe jedes Buches wird der Inhalt kurz abgefragt und ein Eintrag ins Logbuch vorgenommen. Am Ende des Sommers wird dann die Anzahl der gelesenen Bücher ausgewertet und mit Medaillen reich belohnt. Für ein bis zwei Bücher gibt es schon Bronze, ab sieben kann sich der Teilnehmer sogar mit der Gold-Medaille schmücken. Außerdem kann sich der Erfolg in das nächste Schulzeugnis eingetragen werden lassen.

Rainer Rudloff beim FerienLeseClub
Rainer Rudloff beim FerienLeseClub

Zum Startschuss des FerienLeseClubs gaben sich sogar Bildungsminister Henry Tesch und Kultursenatorin Liane Melzer die Ehre, den Kindern das Projekt in der Rostocker Stadtbibliothek persönlich vorzustellen. Rainer Rudloff konnte in Lübeck schon seit zwei Jahren Erfahrungen mit der Aktion sammeln. Dort hatten sich allein im letzten Jahr 5.760 Schüler beteiligt und zusammen fast 33.000 Bücher gelesen, also jeder ungefähr 6.

Nach einer so positiven Bilanz erhofft man sich natürlich auch von unseren Schülern ein reges Leseinteresse. Zum Anfüttern hat sich Rudloff für die Rostocker Kinder etwas Besonderes ausgedacht. In altgermanischer Gewandung und mit zotteligen Haaren trägt er erst einen der alten Merseburger Zaubersprüche vor und übersetzt diesen dann mithilfe der Kinder ins Hochdeutsch.

Bildungsminister Henry Tesch
Bildungsminister Henry Tesch

Dabei gibt es auch für die Wissbegierigen einige spannende Informationen. So wurde das Wort „Buchstabe“ von den Stäben aus Buchenholz abgeleitet, in die die Germanen früher ihre Runen eingeritzt haben.

Zum Schluss stellt Rudloff den Kindern noch eines der Bücher vor, welches zum Sortiment des FerienLeseClubs gehört: „Der kleine Hobbit“ von J. R. R. Tolkien, quasi der Vorgänger der „Herr der Ringe“-Reihe.

Rainer Rudloff liest aus "Der kleine Hobbit"
Rainer Rudloff liest aus "Der kleine Hobbit"

In diesem erlebt Hobbit Bilbo Beutlin unfreiwillig ein großes Abenteuer und gelangt letztendlich in den Besitz des magischen Ringes. Da ich das Buch selbst vor vielen Jahren gelesen habe, kann ich es an dieser Stelle auch den größeren Lesern ans Herz legen.

Die kurze und packende Lesung aus dem Buch schien die Kinder jedenfalls in ihren Bann gezogen zu haben. Ob das Projekt aber auch Lesemuffel anspricht, wird sich zeigen.

Schlagwörter: Bibliothek (11)Buch (76)Kinder (170)Literatur (189)Schüler (159)