Radevent BerlinCopenhagen 2012

Die Fahrer des ersten Radrennens Berlin-Kopenhagen pausieren in Rostock, um die Ostsee mit der Fähre nach Gedser zu überqueren

19. August 2012, von
Radevent Berlin-Copenhagen: Ein Strom von Radfahrern passiert den Check-in am Rostocker Fährhafen
Radevent Berlin-Copenhagen: Ein Strom von Radfahrern passiert den Check-in am Rostocker Fährhafen

In 24 Stunden von Berlin nach Kopenhagen? Per Auto oder Flugzeug überhaupt kein Problem, doch mit dem Fahrrad? Die Teilnehmer des Radevents BerlinCopenhagen 2012 haben sich gestern für den sportlichen Wettkampf entschieden und sich zu mitternächtlicher Stunde auf den Weg von der deutschen in die dänische Hauptstadt gemacht. Um 0:01 Uhr schnitt der dänische Botschafter das Band am Berliner Salzufer durch und gab den Weg frei zu dem neuen Jedermann-Rennen .

In der ersten Stunde hatten die Radler noch eine Polizei-Eskorte von Begleitautos und Motorrädern. Sie führte die Sportler durch die nächtliche Bundeshauptstadt hinaus ins Brandenburger Land. Von dort aus orientierten sich die Radfahrer an leuchtenden Pfeilen, die so groß wie A3-Blätter waren.

Benjamin Balser
Benjamin Balser

Auf 265 Kilometern wurden die Radfahrer durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geführt, bis sie dien Fährhafen in Rostock erreichten. In Rheinsberg, Waren und Teterow haben die Veranstalter auch einige Verschnaufpausen für die Sportler eingerichtet. Allerdings erzählt Benjamin Balser, dass für wirkliche Pausen keine Zeit ist: „Man bleibt dort nur 2 bis 3 Minuten, tritt aus, füllt seine Flasche nach, schnappt sich einen Riegel, den man dann meist doch während der Fahrt ist.“

Radrennen von Berlin nach Kopenhagen: Zwischenstopp im Fährcenter Rostock: Die ersten Ankömmlinge ruhen sich noch etwas aus
Radrennen von Berlin nach Kopenhagen: Zwischenstopp im Fährcenter Rostock: Die ersten Ankömmlinge ruhen sich noch etwas aus

Er ist durch diese Tour auch zum ersten Mal in Rostock, doch viel hat er von der Stadt nicht gesehen: „Man guckt da nicht viel nach rechts oder links, sondern hat nur das Ziel im Blick.“ Auch für die Landschaft fehlt ihm der entspannte Blick: „Mit 30 bis 40 und bergab sogar 50 km/h ist man eher konzentriert die Wegweiser-Schilder zu suchen, wenn man kein GPS am Rad hat – und die genaue Pfeilrichtung sieht man auch erst, wenn man nah dran ist.“ Benjamin Balser ist trotzdem als Zwölfter am Überseehafen angekommen, schätzt er ein.

Hier wird die Zeit gestoppt und die Radler müssen eine Zwangspause einlegen, um auf die Fähre nach Gedser zu fahren. Die ersten Sportler sind schon vor 8 Uhr im Fährhafengebäude eingetroffen. Sie warten in der Cafeteria auf die 11 Uhr-Fähre „Prins Joachim“. Bis 10 Uhr sind dort ca. 20 Radfahrer zu sehen, die sich ausruhen, auf der Sitzbank ein Nickerchen machen oder einen Snack zu sich nehmen.

Radrennen Berlin-Kopenhagen - Von Rostock geht es mit der Fähre nach Gedser
Radrennen Berlin-Kopenhagen - Von Rostock geht es mit der Fähre nach Gedser

Und dann geht alles ganz schnell: Eine riesige Gruppe steht plötzlich am Check-in und wartet auf einen Wagen, der sie durch den Fährhafen an den LKWs vorbei zur richtigen Fähre bringt. Das Klickern vom Einrasten der über 250 Radschuhe in die Pedale ergibt eine ungewohnte Geräuschkulisse und ein Radlerstrom zieht am Wärterhäuschen vorbei. Es folgen noch einige Nachzügler – und die, die eigentlich schon als Erste da waren.

Insgesamt haben sich rund 250 Radler in Berlin auf den Weg gemacht – die erste Fähre nimmt 155 Sportler mit. Die Nachzügler werden mit der 13 Uhr-Fähre „Kronprinz Frederik“ nach Dänemark fahren – und sollten sie es aus eigenen Kräften nicht pünktlich schaffen, werden sie mit einem Shuttle-Bus zum Hafen gebracht.

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