Hansa Rostock unterliegt Hertha BSC im DFB-Pokal

In einer von Krawallen überschatteten Partie muss sich Hansa Rostock in der 1. Runde des DFB-Pokals Hertha BSC mit 0:2 (0:0) geschlagen geben

14. August 2017, von
Hansa Rostock unterliegt Hertha BSC im DFB-Pokal (Foto: Archiv)
Hansa Rostock unterliegt Hertha BSC im DFB-Pokal (Foto: Archiv)

Pokalsensation verpasst! Trotz guter Leistung muss sich die Hansa-Kogge in einer von Pyro-Vorfällen überschatteten und mehrfach unterbrochenen DFB-Pokal-Begegnung Hertha BSC mit 0:2 geschlagen geben. Mitchell Weiser brachte die „Alte Dame“ nach einer Ecke in der 86. Minute spät in Führung, Vedad Ibisevic sorgte in der Nachspielzeit für den 2:0-Endstand.

Die 22.400 Zuschauer, darunter etwa 2.000 Hertha-Fans, sehen im Rostocker Ostseestadion eine wenig überraschende Rostocker Startelf. Vorne vertraut Cheftrainer Pavel Dotchev auf Marcel Ziemer und auch der für drei Drittligapartien gesperrte Hansa-Kapitän Amaury Bischoff darf heute im Pokal auflaufen. Mit Mike Owusu und Bryan Henning stehen zwei Ex-Herthaner in den Rostocker Reihen und der frisch verpflichtete Flügelflitzer Marcel Hilßner feiert sein Pflichtspieldebüt für Hansa.

Zu verlieren gibt es für Hansa an diesem Abend nichts und entsprechend offensiv starten die Rostocker in die Pokal-Partie. Eine schöne Nadeau-Flanke von rechts kann Karim Rekik knapp vor Owusu klären (16. Minute). Vier Zeigerumdrehungen später haben auch die Gäste ihre erste Chance, der Schuss von Alexander Esswein geht jedoch knapp rechts am Hansa-Kasten vorbei.

Hertha hat etwas mehr Ballbesitz, findet aber kaum eine Lücke in der kompakt stehenden Rostocker Hintermannschaft. Vom Zwei-Klassen-Unterschied ist im Ostseestadion nichts zu erkennen und so geht es nach 45 Minuten ohne viele Torraumszenen gerechterweise torlos in die Katakomben.

Kurz nach dem Seitenwechsel unterbricht der Unparteiische Robert Hartmann schon wieder die Partie, als im Gästeblock massiv Pyrotechnik gezündet wird und eine Rakete auf der Südtribüne landet.

Auf dem Spielfeld gehört Hertha die erste Chance im zweiten Durchgang. Der Abschluss von Vladimir Darida geht jedoch wenige Zentimeter am linken Pfosten vorbei (49. Minute). Fünf Minuten später schießt Salomon Kalou aus 14 Metern knapp rechts vorbei – die bislang beste Torchance der Begegnung, auch wenn Hansa-Keeper Janis Blaswich noch nicht gefordert wurde.

Das ändert sich in der 62. Minute, als erst Darida am Aluminium scheitert und Blaswich den anschließenden Seitfallzieher von Kalou mit toller Reaktion über die Latte lenkt. Hertha dominiert jetzt klar die Partie.

Hansa-Trainer Pavel Dotchev bringt Soufian Benyamina für Owusu ins Spiel. Doch erstmal regieren wieder die Chaoten auf den Rängen. Im Rostocker Block wird ein geklautes Hertha-Banner gezeigt, auf beiden Seiten wird gezündelt, in der Sperrzone brennen Sitze. Robert Hartmann schickt die Spieler vom Platz (77. Minute). Unverbesserliche ‚Fans‘ beider Seiten haben es mal wieder geschafft, einen tollen Fußballabend zu ruinieren, auch wenn die Spieler nach mehr als zehn Minuten zurück auf den Platz kommen.

Nachdem der Ball wieder rollt, kommt Mitchell Weiser nach einer Ecke am langen Pfosten frei zum Schuss und drischt die Kugel zur 1:0-Gästeführung in den linken Winkel (86. Minute). Hansa-Trainer Dotchev reagiert und bringt Mounir Bouziane für Henning sowie Selcuk Alibaz für Ziemer ins Spiel. Doch dann kontern die Gäste, laufen in der Nachspielzeit zu dritt auf Hansa-Schlussmann Blaswich zu und Vedad Ibisevic macht den Sack endgültig zu (90+2. Minute).

Die Pokalüberraschung blieb der Kogge an diesem Abend verwehrt, gut verkauft haben sich die Rostocker aber in jedem Fall. An die Kulisse im Ostseestadion könnte man sich gewöhnen, an die unverbesserlichen Krawallanhänger nicht! Es ist nicht nur schade um den Fußball, sondern dürfte beide Vereine erneut teuer zu stehen kommen. Weiter geht es für Hansa in der 3. Liga am Sonntag bei den Würzburger Kickers.

Tore:
0:1 Mitchell Weiser (86. Minute)
0:2 Vedad Ibisevic (90+2. Minute)

Aufstellung, FC Hansa Rostock:
Janis Blaswich (Torwart)
Joshua Nadeau, Oliver Hüsing, Julian Riedel, Fabian Holthaus
Amaury Bischoff, Bryan Henning (Mounir Bouziane, ab 87. Minute)
Stefan Wannenwetsch, Mike Owusu (Soufian Benyamina, ab 70. Minute), Marcel Hilßner
Marcel Ziemer (Selcuk Alibaz, ab 87. Minute)

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