Ein Papierschiff für den Hafen Rostock
Papierschiffe und Party zum 50. Geburtstag des Überseehafens
10. April 2010, von Katrin
In der St. Georg-Schule konnte ich gestern, wie schon am Abend zuvor, großartige Kunstwerke in Augenschein nehmen. Die Künstler allerdings waren etwas jünger. Genau genommen handelte es sich um die Schüler der Grundschule. Sie präsentierten voller Stolz Papierschiffchen in den verschiedensten Farben und Formen. Große und kleine, mit Blümchen verzierte und einfarbige Werke waren dabei.
Diese werden sie, wie hoffentlich viele weitere Rostocker, am 24. April zum großen Hafenfest mitbringen. Dort werden die Schiffchen dann gesammelt und ausgestellt. Überdies nehmen alle kreativen Schiffbauer und Schiffbauerinnen automatisch an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es eine AIDA-Kreuzfahrt. Hach, da fiel mir ein, warum hatte ich nicht schon längst ein solches Papierschifflein gebastelt?

Marion Nowak, Dr. Ulrich Bauermeister und Christian Hardt von der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (Hero) sowie die Schulleiterin Dagmar Tritten zeigten sich an diesem Morgen begeistert von den ersten schönen Papierschiffchen. Nachdem sie diese eingehend studiert hatten, erzählten sie den Kindern mehr über den Überseehafen und dessen große Geburtstagsparty.

Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hero, erklärte den Kleinen, dass Ende April vor 50 Jahren das erste Schiff im Überseehafen angelegt habe. Dieses Ereignis wolle man nun am 24. April feiern und der eigentlich unzugängliche Überseehafen solle deshalb an diesem Tag Schauplatz eines vielfältigen Festprogrammes werden.
Am Hafenbecken B wird eine große Hauptbühne errichtet. Hier präsentieren die Moderatoren Michaela Mann und Horst Marx ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm. Viel Wissenswertes über den Hafen aber auch Livemusik werde geboten. Die Shanty-Chöre „De Klaashahns“ und „Reriker Heulbojen“, die lateinamerikanische Combo „SAMBAtucada“, das Blasorchester der Hansestadt Rostock, das Duo Monika Herz & David wie auch die Gruppe „Sailor“ würden auftreten.
Die kleinen Gäste könnten sich u.a. auf ein Kinderkarussell und die Möglichkeit zum Kinderschminken freuen. Auch eine musikalische Reise durch die Welt und einen Mäusezirkus gäbe es zu erleben. Sogar Hochseilartisten würden mit einer besonderen Show zu Gast sein.
Da Rostock mit seinem Hafen sehr verbunden sei, käme es darauf an, ihn auch für die Einwohner der Stadt einmal erlebbar zu machen. Aus diesem Grund wird den Besuchern des Festes ein 60 Meter hoher Aussichtskran einen einmaligen Blick auf den Hafen und die Hansestadt gewähren. Es werden Hafenrundfahrten angeboten, auf denen langjährige Hafenmitarbeiter über den Ort und seine Geschichte berichten. Überdies könnten das Mehrzweckschiff „Arkona“, das Ölauffangschiff „Bottsand“ der deutschen Marine, wie auch ein Feuerlöschboot besichtigt werden. Zum Tag der offenen Tür laden die Unternehmen Karpack, Vattenfall sowie die Hafenfeuerwehr ein.

Marion Nowak informierte dann noch über die Papierschiff-Aktion. Zwar sei auf den in allen Schulen Rostocks verteilten Flyern eine Bastelanleitung zum Bau eines solchen maritimen Gefährtes zu finden, doch müsse man sich daran nicht halten. „Der Phantasie seien absolut keine Grenzen gesetzt“, meinte sie. Übrigens dürfe sich jeder, der ein Schiffchen abgibt, schon über eine kleine Überraschung freuen.
Ich wurde mir nun immer sicherer, dass ich diese Chance nutzen werde, komme, was da wolle! Von einer Altersbegrenzung hat hier schließlich niemand etwas gesagt.
Nun werden also am 24. April die mannigfaltigsten kleinen Kunstwerke im Hafen abgegeben. Was aber passiert danach mit ihnen? Sie werden auf keinen Fall verschwinden. Man werde sie sammeln und hoffe, sie an einem geeigneten Ort ausstellen zu können, erklärte Christian Hardt.
Dann wurde noch auf einen weiteren Termin hingewiesen. Am 30. April werde in der Kunsthalle Rostock ein Geburtstagsempfang stattfinden, an dem auch Ministerpräsident Erwin Sellering und OB Roland Methling teilnehmen. Hierzu seien alle Rostocker ebenfalls recht herzlich eingeladen. Von 13:00 bis 17:30 Uhr könne man dort Fachvorträge über den Überseehafen hören. Geplant sei zusätzlich die Eröffnung einer Ausstellung mit Erinnerungsstücken aus der 50-jährigen Geschichte des Hafens. Es gäbe allerdings bisher nur sehr wenige solcher Andenken. Vor allem fotografische Aufnahmen, etwa aus der Hafenbauphase, seien sehr rar, erklärte Ulrich Bauermeister. Daher rufe man gemeinsam mit der Kunsthalle Rostock dazu auf, fotografische und andere Dokumente der Hafengeschichte in der Kunsthalle abzugeben. Diese wird die Museologin der Kunsthalle Frau Heilmann (Tel.: 0381-381 70 05) vom 12. bis zum 16. April jeweils von 15 bis 18 Uhr in Empfang nehmen.
Es gibt also für die kleinen und großen Rostocker am 24. und 30. April jede Menge zu erleben, auch wenn man kein Papierschiff baut. Ich aber hatte jetzt keine Zeit mehr zu verlieren. Soll mein Papierschiff doch ein ganz Besonderes werden …