6. WIRO Papp Cup 2012 im Stadthafen

Sieben mutige Teams paddeln und kentern in Pappbooten um die Wette

29. Juli 2012, von
WIRO Papp Cup 2012 im Stadthafen mit dem Boot der „Papppearls“
WIRO Papp Cup 2012 im Stadthafen mit dem Boot der „Papppearls“

Dieser Wettkampf ist kein Pappenstiel! Denn beim WIRO Papp Cup sind nicht die Uhr oder die anderen Schiffe der größte Gegner, sondern das eigene Boot. Wer bei der Konstruktion des Gefährtes nicht gründlich genug ist, säuft ab. Aber auch das ist nicht so schlimm, schließlich zählt bei der Pappboot-Weltmeisterschaft vor allem der Spaß. Und den hatten Zuschauer und Teilnehmer des Spektakels auf jeden Fall.

Sieben Teams gingen in diesem Jahr an den Start, doch bevor die Warnow geentert werden konnte, mussten erst einmal die Schiffe gebaut werden. Dafür hatten alle Mannschaften die gleichen Voraussetzungen: vier Rollen Klebeband, vier große Pappkartons (insgesamt etwa 14 Quadratmeter), ein Cuttermesser und zwei Stunden Zeit. Nur diese Materialien durften verbaut werden, die Form stand jedem Team jedoch völlig frei – nur halten musste es.

Das Team der WIRO in der Konstruktionsphase
Das Team der WIRO in der Konstruktionsphase

Und so gab es auch in diesem Jahr wieder die unterschiedlichsten Bootstypen. Katamarane, eine halbe Rakete und eine Badewanne wurden unter den Augen der interessierten Zuschauer zusammengezimmert. Die Konstruktionen wurden dann nacheinander ins Wasser gelassen, um die zwei Strecken möglichst schnell zurückzulegen. Zuerst eine Sprintschleife über 100 Meter und dann, nach einem Fahrerwechsel, und wenn das Boot noch seetüchtig war, mussten noch einmal 200 Meter gepaddelt werden.

Das Pappboot vom „Team Gecko“
Das Pappboot vom „Team Gecko“

Den Anfang machte das „Team Gecko“, das zum ersten Mal dabei war. Auch wenn die Firma sonst Software entwickelt, durften sie dem Boot keine zusätzlichen elektronischen Hilfsmittel mit an Bord geben. Ihr Schiff hatte die Form eines Kanus, doch war es insgesamt zu instabil, sodass der Fahrer schon bei der ersten Wende umkippte und es auch nicht mehr geschafft hat, wieder aufzusteigen.

Das zweite Boot kam von der WIRO. Ihre halbe Rakete sollte über das Wasser rasen, kündigten sie an, doch schon beim Einstieg wackelte das Pappgefährt gefährlich. Doch Fahrer Felix, der erst seit einem halben Jahr bei der WIRO in der Ausbildung ist, machte seine Sache sehr gut und kam sogar noch relativ trocken ins Ziel. Doch nach dem Fahrerwechsel sog sich das Boot immer mehr mit Wasser voll und ging nach etwa 100 Metern unter.

„Die Rennis“ mit ihrer Poolnudel
„Die Rennis“ mit ihrer Poolnudel

Schon in den letzten beiden Jahren gingen die „Papppearls“ an den Start. Doch ihre bisherige Bilanz war sehr düster – in beiden Anläufen haben sie es nie weiter als bis zum Start geschafft. Das wollten sie in diesem Jahr ändern und so achteten sie besonders auf Stabilität. Ihre Badewanne war komplett mit Klebestreifen verkleidet und trotzte so dem kühlen Nass. Somit erreichten sie im dritten Anlauf endlich sehr souverän, hochzufrieden und am Ende auch noch recht intakt das Ziel.

Die Nasenbären kentern
Die Nasenbären kentern

Die nächsten zwei Boote wurden von den Profis des Rostocker Kanu Clubs gefahren. Das Team „Die Rennis“ ging mit einem Gefährt an den Start, dass wie eine lange Poolnudel aussah. Zwar konnten sie die Sprintstrecke in einer sehr schnellen Zeit zurücklegen, doch nach dem Wechsel bog sich die Nudel immer mehr durch und hatte schließlich die Form einer aufgeweichten Banane. So erreichte das Schiff auch nur mit größter Mühe und Not das Ziel und war im Anschluss nicht mehr zu gebrauchen.

Die „Kanumehrkämpfer“ verließen sich wieder auf eine klassische Kanuform. Das Schiff sah zwar leicht ramponiert aus, erreichte aber souverän und auch recht schnell das Ziel. Es sollte neben dem Boot der „Papppearls“ das einzige bleiben, dass halbwegs intakt aus dem Wasser gehoben wurde.

Das Boot der Piranhas wird zu Wasser gelassen
Das Boot der Piranhas wird zu Wasser gelassen

Denn die letzten zwei Boote sahen zwar außergewöhnlich aus, konnten die Warnow aber nicht bezwingen. Sowohl die Inlinehockeyspieler der Rostocker Nasenbären als auch das Eishockeyteam der Piranhas entschieden sich für eine Konstruktion, die entfernt an einen Katamaran erinnerte. Beide Pappgefährte sanken kurz nach dem ersten Fahrerwechsel, doch die einzige Kapitänin des Tages, Anne von den Nasenbären, konnte den Sprint schneller absolvieren als ihr Kollege von den Piranhas.

Am Ende wurde noch eine kurze Siegerehrung vorgenommen und alle Teams mit kleinen Sachpreisen ausgezeichnet. Am besten schnitten die „Kanumehrkämpfer“ ab, die sich so den begehrten Schokopokal sichern konnten. „Wir sind auf jeden Fall motiviert, im nächsten Jahr den Titel zu verteidigen“, waren sich alle Sportler und Bauer einig. Und so dürfen wir uns auch 2013 auf ein außergewöhnliches Bootsrennen auf der Warnow freuen.

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