Sportboothafen Warnemünde offiziell eingeweiht

Auf der Warnemünder Mittelmole wurde heute der neue Sportboothafen offiziell übergeben – 246 Liegeplätze, zwei Slipanlagen sowie ein Sanitär- und Hafenmeisterhaus sind entstanden.

9. Juni 2023, von
Sportboothafen Warnemünde offiziell eingeweiht - Torsten Haverland, Geschäftsführer des Landessportbundes MV (v.l.), Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer
Sportboothafen Warnemünde offiziell eingeweiht - Torsten Haverland, Geschäftsführer des Landessportbundes MV (v.l.), Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer

In Betrieb ist der neue Sportboothafen auf der Mittelmole Warnemünde bereits seit April, heute wurde er offiziell eingeweiht. Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) übergaben Torsten Haverland, Geschäftsführer des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern, den symbolischen Schlüssel. Der Landesportbund ist Betreiber des gesamten Hafenareals und Eigentümer der angrenzenden, im Bau befindlichen, Landessportschule.

An der Nordspitze der Warnemünder Mittelmole entstanden insgesamt 246 Wasserliegeplätze für Gäste und Dauerlieger, zwei moderne Slipanlagen, zahlreiche Landliegeplätze für Jollen, Skiffs und Katamarane sowie ein Hafenmeisterhaus mit Sanitäranlagen und Räumen für Regatta- und Trainingsorganisation.

Sanitär- und Hafenmeisterhaus

Sanitär- und Hafenmeisterhaus im Sportboothafen Warnemünde
Sanitär- und Hafenmeisterhaus im Sportboothafen Warnemünde

Das neue Hafenhaus umfasst insgesamt 13 Räume mit einem Bruttorauminhalt von 817 Kubikmetern. Im Erdgeschoss gibt es neben Toiletten und Duschen (auch barrierefrei) zwei Waschmaschinen und -trockner. Fürs notwendige Kleingeld hängt ein Münzwechselautomat an der Wand, bargeldloses Zahlen ist allerdings noch nicht möglich.

In der ersten Etage hat der Hafenmeister sein Büro. Mit traumhaften Blick auf Seekanal, Mittelmole und Alten Strom ist es wohl einer der schönsten Arbeitsplätze in Rostock. Hafenmeister Wolfram Kummer hat von hier aus alles im Blick.

Zusammen mit seinen beiden Kollegen kassiert er Liegegebühren und sorgt Sicherheit und Ordnung. Hochsaison ist im Sommer, zu tun gibt es aber immer etwas. In den kälteren Monaten sind viele Wartungsarbeiten zu erledigen. „Im Winter haben wir hier Gäste, die gern auf die Plattform machen“, verweist er mit einem Zwinkern auf die Möwen. „Dann ist hier alles weiß.“

Hafenmeister Wolfram Kummer im Sportboothafen Warnemünde
Hafenmeister Wolfram Kummer im Sportboothafen Warnemünde

Ein paar Kleinigkeiten fehlen im neuen Sportboothafen Warnemünde noch, WLAN etwa. „Das wird noch gelegt, ab Herbst“, erklärt Hafenmeister Kummer einem Gast, der gerade seinen Liegeplatz bezahlt. An der Brücke, bei der Tourismuszentrale oder dem Bäcker, gibt es Hotspots, verweist er auf Alternativen.

An den Liegeplätzen geht es deutlich ruhiger zu als früher. Durch den Neubau der Nordmole, die den Hafen jetzt einfasst, gibt es weniger Wellengang. Bei West- oder Nordwestwind reflektierte das Wasser vorher an der Ostmole und die Welle schwappte direkt in den Sportboothafen hinein, erklärt Kummer. „Im Alten Strom sieht man, wie die Schiffe schaukeln“, zeigt der Hafenmeister aus seinem Fenster. „Hier hingegen ist es total ruhig.“

Blick auf die Nordseite des Sportboothafens Warnemünde
Blick auf die Nordseite des Sportboothafens Warnemünde

Traum von olympischen Segelwettbewerben

Nicht nur Wassersportler, die Landessportspule mit dem Bundesstützpunkt Segeln und maritime Großereignisse, wie die Warnemünder Woche oder die Hanse Sail, sollen vom neuen Sportboothafen profitieren.

Nachdem Rostock 2000 und 2012 nicht zum olympischen Segelrevier wurde, ist der Traum von Olympia in der die Hansestadt noch nicht ganz ausgeträumt.

„Vielleicht bekommen wir ja noch mal die Chance in den nächsten Jahren für einen neuen Anlauf“, hofft Wirtschaftsminister Meyer. „Wir haben jetzt schon die Infrastruktur geschaffen.“

15,5 Millionen Euro investiert

Blick auf die Südseite des Sportboothafens Warnemünde mit der im Bau befindlichen Landessportschule
Blick auf die Südseite des Sportboothafens Warnemünde mit der im Bau befindlichen Landessportschule

Rund 15.5 Millionen Euro netto wurden in das Vorhaben investiert. Das Wirtschaftsministerium unterstützte das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit 11,25 Mio. Euro, weitere 300.000 Euro gab es vom Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung MV.

1.492 Tonnen Stahl und 11.500 Tonnen Wasserbausteine wurden verbaut, 3.860 Quadratmeter Holz, GFK und Pflaster verlegt, 14 Schwimmstege errichtet.

Die Umsetzung erfolgte in fünf Bauabschnitten. Nach dem Rückbau der alten Plattform wurden die Stege im Alten Strom neu gebaut. Anschließend wurde der Hafen im nördlichen Bereich ausgebaggert und mit Spundwänden sowie einer neuen Nordmole abgesichert. Es folgten die Errichtung der Plattform für das Hafenmeisterhaus, Schwimmstege und Slipanlage. Nach Medienerschließung und Befestigung des Hafenvorplatzes wurde das Hafenmeisterhaus gebaut.

Komplizierte Baugrundverhältnisse sowie der Fund eines Wracks und von Resten alter Hafenanlagen sorgten für große Herausforderungen. Für den Bau verantwortlich war das Hafen- und Seemannsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.

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