EBC Rostock Seawolves besiegen Wolfenbüttel mit 84:82

Die EBC Rostock Seawolves holen bei der MTV/BG Wolfenbüttel den ersten Auswärtssieg und stehen nach fünf Partien auf dem fünften Tabellenplatz

30. Oktober 2012
EBC Rostock Seawolves gewinnen gegen die MTV/BG Wolfenbüttel mit 82:84
EBC Rostock Seawolves gewinnen gegen die MTV/BG Wolfenbüttel mit 82:84

Nach nur 24 Tagen kam es am vergangenen Samstag, 27.10.2012, bereits zum Rückspiel der Seawolves gegen die MTV/BG Wolfenbüttel. Das Hinspiel gewannen die Nordlichter zu Hause mit 79:64, sodass die Niedersachsen noch eine Rechnung offen hatten. Mit Verstärkung und Rückkehrern an Bord präsentierte sich Wolfenbüttel mit einem vollen 12er-Kader. Auf die Warnowstädter wartete eine qualitativ hoch talentierte Mannschaft, von denen vier Schlüsselspieler, die im ersten Aufeinandertreffen noch nicht aufliefen, allesamt in 28 Minuten oder mehr zum Einsatz kamen.

Verstärkung für die grobe Arbeit unter dem Korb holten sich die Gastgeber mit Sedric Ray Martin (198 cm, US Power Forward) sowie Philip Noch (200 cm, Forward), der in seinem ersten Duell gleich mit 37 Minuten Spielzeit auf dem Feld stand. Er stieß erst kurzfristig zum Team und spielte vorher in der BEKO BBL (1. Bundesliga) bei der BG Göttingen, wo er in allen 34 Partien (3,7 PpS) eingesetzt wurde. Jens Hakanowitz packte speziell in der ersten Hälfte erstklassige individuelle Defense gegen ihn aus und schränkte damit seinen Wirkungsgrad weitestgehend ein. Dazu kam noch Mertcan Cantürk mit 32 Minuten und Oliver Hahn, die beide Starter und auch im Hinspiel nicht dabei waren.

Die EBC Rostock Seawolves waren heiß und freuten sich auf die Herausforderung gegen dieses hochklassig besetzte Team. Der EBC reiste zwar nur mit acht Spielern im Kader an, hatte aber trotzdem eine schlagkräftige Truppe auf die Beine gestellt, die äußerst hungrig war.

Der EBC startete wie gewohnt mit Sven Hellmann, Kwame Morgan, Eric Bill, Axel Stüdemann und Jens Hakanowitz in die Partie. Von Beginn an hatten die Rostocker Probleme mit der angesetzten Linie der Schiedsrichter – Axel Stüdemann musste schon in der 1. Spielminute mit zwei Fouls auf die Bank, sodass Christian Strenge früh ins Geschehen eingriff, sich aber sofort mit einem erfolgreichen 3er (er startete einen 6:0 Lauf) nahtlos einfügte. Kurze Zeit später folgte ein 9:0 Lauf des EBC, der die erste zweistellige Führung (5:15, 5. Minute) brachte. Der Ball lief in dieser Phase sehr flüssig und die Seawolves glänzten mit variablem Angriffsspiel.

Wolfenbüttel stoppte den Lauf mit einer Auszeit und antwortete seinerseits mit einem 14:0 Lauf. Dank der beiden erfolgreichen Dreipunktwürfe von Eric Bill und Kwame Morgen lagen die Wölfe am Ende des 1. Viertels mit 21:23 in Führung.

Das Duell war auf Augenhöhe und wurde auch im zweiten Viertel auf sehr hohem Niveau gespielt. Bis Mitte des 2. Abschnitts konnte sich kein Team absetzen. Bei den Hausherren bereiteten Sven Redlich (der schon im ersten Spiel Top Scorer war) mit aggressivem Zug zum Korb und Martin Kemp (der vor allem unter dem Korb wühlte und aus der Mitteldistanz sicher agierte) den Rostockern besonders große Kopfschmerzen. Mitte des zweiten Abschnitts kann der EBC dann eine zehn Punkteführung herausspielen. Das Offensivspiel lief jetzt vor allem über Morgan und Hakanowitz. Sven Hellmann, der offensiv nicht immer von seinen Mitspielern optimal eingesetzt wurde, spielte über das gesamte Spiel hinweg eine aufopfernde Verteidigung und stellte sich komplett in den Dienst der Mannschaft. Das Teamplay funktionierte und zur Halbzeit lagen die Seawolves mit 43:47 in Führung.

Die zweite Hälfte begann zu Gunsten der Gastgeber, die hoch motiviert aus der Kabine kamen. Die Mecklenburger hatten Probleme mit dem Spielfluss und verloren vor allem in der Offensive den roten Faden. Bereits in der 22. Spielminute bekam Jens Hakanowitz sein 4. Foul, während Axel Stüdemann wegen Foulbelastung mit vier auf der Bank saß.

Es war jetzt deutlich zu sehen, dass die Wölfe nervöser agierten. Eine Schlüsselphase im Spiel, denn Wolfenbüttel spielte nun aggressiver auf beiden Seiten des Feldes und drohte die Partie zu übernehmen. Doch dank Moritz Westkämper, der in der Woche noch krank war und nicht trainieren konnte, blieben die Wölfe dran. Mit 3 von3 erfolgreichen 3ern im 3. Viertel hielt er seine Mannschaft im Rennen. In der Defensive gaben in dieser Phase vor allem Jörn Boghöfer und Christian Strenge Sicherheit. Sechs schnelle Punkte von Stüdemann und Morgan stellten nach 30 Minuten Spielzeit wieder eine 4-Punktführung her. (62:66, 3. Viertel)

Im letzten Spielabschnitt übernahmen dann die Seawolves wieder die Kontrolle. Der Ball lief gut in den eigenen Reihen und Wolfenbüttel wusste sich meist nur mit einem Foul zu helfen. Zwischenzeitlich wurde sogar ein wieder eine zweistellige Führung (68:80, 35. Minute) erarbeitet. In dieser Phase verletzte sich Eric Bill und konnte nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreifen.

Wer glaubte, das Spiel sei gelaufen, der irrte sich – Spannung pur. Durch zwei Unkonzentriertheiten kam Wolfenbüttel innerhalb einer Minute mit einen 8:0 Lauf wieder ran und die Partie drohte zu kippen. Doch Hellmann, Morgan sowie Westkämper hielten die Fahne hoch und retten mit 4/6 Freiwürfen in den letzten zwei Minuten das Spiel über die Zeit.

„Es war eine großartige, kämpferische Leistung, in einem von beiden Teams hochklassig geführten Spiel. Wir haben verdient gegen eine sehr gute Mannschaft gewonnen, die in dieser Zusammenstellung mit Sicherheit wieder auf die Erfolgsspur finden wird“, so Coach Wild.

Nach fünf Partien sind die EBC Rostock Seawolves jetzt auf dem 5. Platz mit drei Siegen bei zwei Niederlagen. Am kommenden Samstag, 03.11.2012 ab 19:15 Uhr, sind die EBC Rostock Seawolves wieder in der Wolfshöhle auf Beutefang und warten auf die BG Aschersleben Tigers.

Viertelstände:
21:23, 22:24, 19:19, 20:18

Punkte EBC Rostock Seawolves:
Sven Hellmann (12 P.), Kwame Morgan (27), Eric Bill (6), Jens Hakanowitz (15 P., 10 Reb.), Jörn Boghöfer (-), Moritz Westkämper (10), Axel Stüdemann (5), Christian Strenge (9)

Quelle: EBC Rostock Seawolves

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