Mahnmal für Christuskirche in Rostock eingeweiht

Was lange währt, wird endlich gut.

23. Oktober 2009, von
Dr. Adam Sonnevend, Miro Zahra und Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling bei der Einweihung des Mahnmals Christuskirche Rostock
Dr. Adam Sonnevend, Miro Zahra und Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling bei der Einweihung des Mahnmals Christuskirche Rostock

Am gestrigen Nachmittag war es endlich soweit. Nach 10 Jahren Vorbereitung konnte das Mahnmal für die zerstörte Christuskirche in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht werden.

Mit sichtlich erleichterter Stimme leitete der Vorsitzende des Fördervereins Dr. Adam Sonnevend die Veranstaltung ein. Ebenso ließ es sich der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock, Roland Methling, nicht nehmen, ein paar mahnende Worte zu sprechen.

Einweihung des Mahnmal für die Christuskirche in Rostock
Einweihung des Mahnmal für die Christuskirche in Rostock

Hintergrund dieser Einweihung ist die willkürliche Sprengung der Christuskirche durch das DDR-Regime am 12. August 1971. Angeblich stand das Gebäude einer Hauptverkehrsachse zwischen Gehlsdorf und der Südstadt im Weg. An diesem Tag wurde jedoch mehrfach darauf hingewiesen, dass wohl nur rein politische Gründe als Ursache infrage kommen.

Das Mahnmal soll die Zerstörung der Kirche wieder in das Bewusstsein der Rostocker rücken. Die Anteilnahme war enorm. Viele Kerzen brannten und begleitet von Blechbläsern erklangen kirchliche Lieder. Die feierliche Einweihung nahm Weihbischof Norbert Werbs vor. Gerade noch rechtzeitig zur 100-Jahrfeier, da die Kirche am 24. Oktober 1909 erstmals geweiht wurde.

Mahnmal Christuskirche Rostock, Granitplatte
Mahnmal Christuskirche Rostock, Granitplatte

Insgesamt wurden 42 Entwürfe für die Gestaltung des Mahnmals eingereicht. Die Künstlerin Miro Zahra gewann den Ausscheid und war bei der Einweihung anwesend. Das nun von Grün umgebene Mahnmal besitzt als Kernstück eine 4,80 Meter große schwarze Granitplatte. In dieser ist der Psalmvers: „Das alles ist über uns gekommen, und doch haben wir dich nicht vergessen“. Ergänzt durch eine Informationstafel entstand ein eher unscheinbares Werk. Ursprünglich sollte das Mahnmal im Durchmesser knapp 2 Meter größer sein. Doch dafür hätte man wohl drei alte Kastanien fällen müssen. Somit stellt die jetzige Installation einen sehr guten Kompromiss dar.

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