Jugendliche wegen versuchten Mordes verurteilt
Zwei zum Tatzeitpunkt 15- Jährige, die im Mai 2016 einen Mann misshandelt und ihm schwere Brandverletzungen zugefügt haben sollen, wurden vom Landgericht wegen versuchten Mordes verurteilt
8. Juni 2018
Die 3. Große Strafkammer hat heute 2 Jugendliche wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in nichtöffentlicher Hauptverhandlung schuldig gesprochen. Die Jugendlichen wurden zu Einheitsjugendstrafen von 7 Jahren und 10 Monaten sowie 7 Jahren und 4 Monaten verurteilt.
Die Kammer sah es als erwiesen an, dass die zum Tatzeitpunkt 15- jährigen Jugendlichen in der Nacht vom 24. auf den 25.05.2016 einen damals 36 Jahre alten stark alkoholisierten Mann zunächst mehrfach körperlich angegriffen haben um ihn sodann in ein Gebüsch beim Parkbahnhof in Rostock zu locken.
Dort sollen sie dem bereits massiv verletzten hilflosen Mann schwere Brandverletzungen zugefügt haben, indem sie seine Jacke unter Verwendung von Deo Spray als Brandbeschleuniger entzündet und auf den Geschädigten geworfen haben sollen.
Sowohl die Jacke, das Sweatshirt als auch ein T-Shirt des Geschädigten seien fast vollständig verbrannt, bevor ein vorübergehender Student auf das Stöhnen des Opfers aufmerksam geworden sei und beherzt eingegriffen habe.
Der Geschädigte habe Verbrennungen 2. und 3. Grades auf einer Körperoberfläche von insgesamt 17 % erlitten.
Die Kammer sah das Mordmerkmal der sonst niedrigen Beweggründe bei beiden Angeklagten als gegeben an. Diese hätten aus Langeweile und Lust am Quälen gegenüber dem Opfer gehandelt und dessen Tod billigend in Kauf genommen.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Quelle: Landgericht Rostock
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