Antiquariat und Galerie in der Altstadt-Drogerie

Alte Bücher in historischen Regalen und Ausstellung Mecklenburger Maler in der Östlichen Altstadt

28. März 2011, von
Die Altstadt-Drogerie in der Wollenweberstraße 44
Die Altstadt-Drogerie in der Wollenweberstraße 44

Neues Leben ist in die historischen Räumlichkeiten der Altstadt-Drogerie in der Wollenweberstraße 44 eingezogen. Wo früher Heiltinkturen, Cremes und Putzmittel verkauft wurden, stehen heute antike Bücher in den Regalen.

Astrid Stelter mit einer Erstausgabe von Ernst Barlachs "Der tote Tag"
Astrid Stelter mit einer Erstausgabe von Ernst Barlachs "Der tote Tag"

Astrid Stelter hat hier am Samstag ihr Antiquariat eröffnet. „Bis vor vier Jahren war ich Lehrerin an einem Gymnasium bei Neubrandenburg. Nachdem ich drei Jahre den Vorruhestand genossen habe, fühlte ich mich nicht mehr ausgefüllt und habe den Laden mit meinem Partner eröffnet“, erzählt die 59-Jährige. Etwa 10.000 Bücher bietet sie nun zum Verkauf an. Viele von ihnen haben schon einige Lenze hinter sich gebracht und sind teilweise über hundert Jahre alt. Eine wahre Fundgrube für bibliophile Leseratten und Sammler.

Besonders stolz ist sie auf eine Erstausgabe von Ernst Barlachs „Der tote Tag“ aus dem Jahre 1912, die sie geschützt in einer Glasvitrine aufbewahrt.

Antiquariat in der Altstadt-Drogerie
Antiquariat in der Altstadt-Drogerie

Aber auch andere Schätze lassen sich hier finden. Das Sortiment reicht dabei von Belletristik über Sachbücher aus den Bereichen Kunst, Naturwissenschaften, Geschichte, Verkehr oder Politik. Auch Kinderbücher befinden sich in der beeindruckenden Sammlung.

Ob für Studenten, die vielleicht preisgünstige Bücher brauchen oder Kunden, die eine besonders schöne und historisch wertvolle Ausgabe als edles Geschenk weitergeben wollen – die Buchhändlerin ist auf viele Wünsche eingestellt. „Gerade für Medizinstudenten haben wir viele Bücher von früher“, wirbt Astrid Stelter.

Passend zum hohen Alter ihrer Ware, ist auch der kleine Laden mit den originalen deckenhohen Holzregalen der Altstadt-Drogerie eingerichtet. Auf den vielen Schubladen zeugen noch heute kleine Schildchen vom früheren Gebrauch als Kräuterdepot.

Dr. Jan Cremer ist Kurator der Galerie in der Altstadt-Drogerie
Dr. Jan Cremer ist Kurator der Galerie in der Altstadt-Drogerie

Im hinteren Bereich des urigen Ladens befindet sich eine Galerie mit Malereien und Grafiken. Im Gegensatz zu den vielen anderen Galerien in der Östlichen Altstadt ist hier jedoch keine zeitgenössische Kunst zu sehen. Werke von Elisabeth Büchsel, Hedwig Holtz-Sommer und anderen regionalen Künstlern werden in dem kleinen weißen Raum ausgestellt. „Wir haben bewusst gesagt, was uns interessiert, ist Mecklenburger Malerei aus dem 19. und 20. Jahrhundert“, beschreibt Dr. Jan Cremer die Auswahl der Kunstwerke, die somit ebenfalls zum antiken Flair der Altstadt-Drogerie passt.

Für die Zukunft plant der Kurator und Partner in der Altstadt-Drogerie auch Vernissagen mit einführenden Vorträgen zu den gezeigten Kunstwerken.

Schlagwörter: Antiquariat (1)Buch (76)Galerie (42)Grafik (30)Literatur (189)Malerei (110)