Kreuzfahrtschiff-Liegeplatz in Warnemünde wird saniert

Bürgerschaft stellt außerplanmäßig 820.000 Euro für die Instandhaltung von Pier 7 im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde bereit

5. Dezember 2013, von
Liegeplatz P7 im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde
Liegeplatz P7 im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde

Die Kaimauer am Pier 7, der bevorzugten Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde, ist nicht mehr tragfähig. Entgegen den Prognosen sind die Stützpfähle stärker abgenutzt und verrostet als angenommen. Die Standfestigkeit der Hafenanlage ist nicht mehr gewährleistet. Zu diesem Ergebnis gelangte die Hafenentwicklungsgesellschaft (HERO) vor wenigen Wochen bei einer ihrer regelmäßigen Überprüfungen.

Die Stadt als Eigentümerin muss nun dringend handeln, soll die nächste Kreuzfahrtsaison wie bisher geplant stattfinden. Für 2014 sind die Anläufe der Reedereien bereits vertraglich vereinbart. Neben dem zentralen Passagierterminal an Pier 7 sind mit Pier 8 und Pier 1-6 zwei weitere Liegeplätze im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde vorhanden. Jedoch können sie nicht den Ausfall von Pier 7 kompensieren. In den Seehafen auszuweichen, wie bei Mehrfachanläufen durchaus üblich, kommt bei den Reedereien nicht so gut an. Viele befürchten nun einen Imageschaden, der zu Anlaufverlusten führt.

Das Hafen- und Tiefbauamt möchte daher noch bis zum Saisonstart Ende April die Kaikante sanieren und damit die Nutzung für zunächst zwei Jahre sicherstellen. Die Bürgerschaft, die sich angesichts der Überrumpelung teils etwas zerknirscht zeigte, stimmte dem Vorhaben zu und genehmigte außerplanmäßig 820.000 Euro aus dem Haushalt.

Damit sollen drei 100-Tonnen-Poller neu gebaut und die bestehende Mauer rückwärtig verankert werden, um die stark geschädigten Pfahlböcke zu entlasten. Um das rechtzeitig zu schaffen, sollen noch vor Weihnachten Angebote eingeholt, Anfang Januar über die Vergabe entschieden und am 8. Januar der Bauauftrag erteilt werden.

„In jedem Fall kann ich die Vermutung ausschließen, dass dieser Kai in der Saison 2014 nicht nutzbar ist“, versicherte Heiko Tiburtius, Leiter des Hafenbauamtes. Parallel sollen im kommenden Jahr Planungen mit dem Ziel beginnen, voraussichtlich im Winterhalbjahr 2015/16 den Kai grundhaft zu sanieren und die Stützpfähle zu ersetzen. „Die 820.000 Euro sind keine verlorenen Kosten, sondern dienen der Stabilisierung der Bereiche, wo das Cruise Center draufsteht, die wir sonst zu einem späteren Zeitpunkt gemacht hätten.“

Erst im letzten Jahr war eine Lebensdauer für die Kaianlage bis zum Jahr 2025 errechnet worden, heißt es in der Dringlichkeitsvorlage. „Die erhöhte Abrostungsrate am Kaibauwerk ist nach den Untersuchungsergebnissen durch die gestiegene intensive Nutzung durch die Kreuzfahrtschiffe und deren Einsatz von Bugstrahlrudern sowie dem benachbarten Fährbetrieb nach Hohe Düne und auch durch weitere Standortbedingungen begründet, die in ihrem Zusammenwirken zu der nicht vorhersehbaren Dickenabnahme der Stahl-Tragpfähle geführt hat.“

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