Von Zuse zu Zuse. Eine Rostocker Computergeschichte

Computergeschichte in Rostock – Ausstellung im Kulturhistorischen Museum gewährt Einblick in Wissenschaftsentwicklungen

„Von Zuse zu Zuse. Eine Rostocker Computergeschichte“ - Ausstellung im Kulturhistorischen Museum - Stefanie Kohl, Doktorantin in Germanistik, 26 Jahre jung, Philipp Kluwe, Student Germanistik und Philosophie, 32 Jahre, und Stefanie Russow, Studentin, Germanistik, Geschichte Europas im Mittelalter, 27 Jahre (v.l.n.r.), Foto: Anja Klatt
„Von Zuse zu Zuse. Eine Rostocker Computergeschichte“ - Ausstellung im Kulturhistorischen Museum - Stefanie Kohl, Doktorantin in Germanistik, 26 Jahre jung, Philipp Kluwe, Student Germanistik und Philosophie, 32 Jahre, und Stefanie Russow, Studentin, Germanistik, Geschichte Europas im Mittelalter, 27 Jahre (v.l.n.r.), Foto: Anja Klatt

Rostocks Computergeschichte ist ab Montag, dem 23. August in einer Ausstellung „Von Zuse zu Zuse“ im Kulturhistorischen Museum Rostock zu sehen. Anlässlich der Einweihung des neuen Instituts für Informatik und des Rechenzentrums der Universität Rostock am gleichen Tag zeigen die Rostocker Universität und das Kulturhistorische Museum erstmals gemeinsam einen bisher weitgehend unbekannten Teil der Rostocker Stadt- und Wissenschaftsgeschichte in einer Kabinettschau.

Sie dokumentiert die Entwicklung der Informatik in der Hansestadt – angefangen vom 1963 errichteten Rechenzentrum, in dem 1964 der erste Großrechner in Betrieb ging – bis hin zur Fertigstellung des Neubaus.

Ausgewählte Objekte aus den Jahren 1964 bis 1990 gewähren einen Einblick in der Computertechnik in der DDR und insbesondere an der Rostocker Universität. Zu sehen ist die Entwicklung von Rechnern mit immer größeren Speichern von der Lochkarte bis zur DVD. Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung der zunehmenden Miniaturisierung und den Design-Veränderungen der Rechentechnik.

Die Exposition würdigt darüber hinaus die Leistung von Konrad Zuse.

Dieser hatte 1941 den ersten Computer Z3 entwickelt und schließlich den Grundstein für alle Entwicklungen in der Computertechnik bis hin zum Neubau der Universität gelegt. Sein Sohn Horst, selbst erfolgreicher Informatiker, wird zur Einweihung des Neubaus, der den Namen „Konrad-Zuse-Haus“ tragen wird, am 22. August nach Rostock kommen.

„Die traditionsreiche Rostocker Universität, die im Jahr 2019 das 600-jährige Jubiläum ihrer Gründung feiern wird, hat mit ihren großartigen wissenschaftlichen Leistungen die Entwicklung unserer Hansestadt entscheidend geprägt“, unterstreicht Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling. „Von hier gehen alljährlich junge Forscher und Entwickler erfolgreich und mit exzellenten Kenntnissen in alle Welt Die neue Ausstellung gibt einen einmaligen Einblick in die Wissenschaftsgeschichte unserer Hansestadt und ist zugleich ein weiterer Beleg für die Jahren enge Zusammenarbeit zwischen Universität und Museum“, so der OB.

Auch für den Rektor der Rostocker Universität Prof. Wolfgang Schareck ist die Ausstellung vor dem Hintergrund des 800-jährigen Rostocker Stadtgeburtstages im Jahr 2018 und des 600-jährigen Jubiläums der Alma mater ein Meilenstein der gedeihlichen Zusammenarbeit mit der Stadt.

Über Jahrzehnte bewahrt, besitzt die Universität eine Sammlung von historischen Computern und elektronischen Geräten, die seit den 1960er Jahren eine zunehmend wichtige Rolle in Forschung und Lehre an der Hochschule gespielt hatten. Am 19. Juni 1964 hatte sich auf Beschluss der Senatskommission der Universität Rostock, damals Wilhelm-Pieck-Universität, das Rechenzentrum als eigenständige Einrichtung gegründet. Das Rechenzentrum etablierte sich in den Jahren danach als Einrichtung der Dienstleistung, der Forschung und Lehre. Die Informatik als Wissenschaft musste sich jedoch erst ihren Platz schaffen. So war die Informationsverarbeitung (auch Rechentechnik genannt) zunächst eng an die Mathematik gekoppelt. An der Sektion Mathematik entstand der Wissenschaftsbereich Kybernetik und Rechentechnik, der später in den Bereich Informatik umbenannt und wieder dem Rechenzentrum eingegliedert wurde.

„Rostock ist Teil der internationalen Computergeschichte“, unterstreicht Holger Helbig, Professor für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Rostocker Universität. Unter seiner Leitung hatten die drei Studenten Stefanie Kohl, Stefanie Russow und Philipp Kluwe in der Arbeitsgemeinschaft „Wissenschaft ausstellen“ die Exposition entscheidend mit gestaltet. Von Seiten der Hansestadt Rostock hatte sich der Leiter des Kulturhistorischen Museums, Dr. Steffen Stuth, engagiert.

Die Ausstellung ist bis zum 23. Oktober 2011 dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Quelle: Hansestadt Rostock, Pressestelle

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