Scandlines installiert Rotorsegel auf der Hybridfähre „Copenhagen”

Scandlines rüstet seine Hybrid-Fähre „Copenhagen“, die zwischen Rostock und Gedser verkehrt, mit einem 30 Meter hohen Rotorsegel aus, um Verbrauch und CO2-Emissionen zu reduzieren

14. August 2019
Scandlines installiert Rotorsegel auf der Hybridfähre „Copenhagen” (Quelle: Scandlines)
Scandlines installiert Rotorsegel auf der Hybridfähre „Copenhagen” (Quelle: Scandlines)

Scandlines investiert in Windantriebstechnologie an Bord der „Copenhagen” und reduziert dadurch die CO2-Emissionen noch weiter.

Das Fährunternehmen Scandlines freut sich mitzuteilen, dass ein Vertrag mit Norsepower Oy Ltd, einem der führenden Cleantech- und Ingenieurunternehmen sowie Vorreiter im Bereich moderne Windantriebstechnologie, zur Installation eines Rotorsegels auf der Hybridfähre „Copenhagen“ unterzeichnet wurde.

Die „Copenhagen“, die auf der Route Rostock-Gedser zwischen Deutschland und Dänemark verkehrt, ist eine der größten Hybridfähren weltweit – eine Fähre, die traditionellen Dieselantrieb mit umweltfreundlichem Batterieantrieb kombiniert. Seit 2013 hat Scandlines mehr als 300 Mio. EUR in den Bau und Umbau von Fähren mit umweltfreundlichem Hybridantrieb investiert. Mit dem Zusatz der von Norsepower entwickelten Technologie werden die CO2-Emissionen der Fähre noch weiter reduziert.

Das Rotorsegel von Norsepower ist eine moderne Version eines Flettner-Rotors – einem rotierenden Zylinder, dessen Technologie auf dem Magnus-Effekt basiert und das Schiff durch Windenergie vorantreibt. Das Norsepower-Rotorsegel ist die erste geprüfte und kommerziell funktionstüchtige Zusatz-Windantriebstechnologie der globalen maritimen Industrie. Unter günstigen Windbedingungen kann das Rotorsegel dazu beitragen, die Motorkraft zu drosseln und dadurch Emissionen zu reduzieren – und gleichzeitig die benötigte Energie erzeugen, um Geschwindigkeit und Fahrtzeit aufrechtzuerhalten. Da das Rotorsegel zusätzlichen Antrieb durch Wind generiert, ist es mit allen anderen emissionsverringernden Technologien kompatibel.

Die Strecke zwischen Rostock im Süden und Gedser im Norden ist nahezu rechtwinklig im Verhältnis zu dem überwiegend aus Westen kommenden Wind, weshalb Scandlines‘ Bedingungen für Rotorsegel auf dieser Strecke besonders günstig sind.

Die Vorbereitungen für die Nachrüstungsarbeiten werden im November 2019 stattfinden, während die Installation des Rotorsegels selbst für das zweite Quartal 2020 vorgesehen ist. Die „Copenhagen“ wird mit einem großen Rotorsegel von Norsepower ausgestattet, das 30 Meter hoch ist und einen Durchmesser von fünf Metern hat.

„Durch die Installation eines Rotorsegels können wir die CO2-Emissionen auf der Route Rostock-Gedser um vier bis fünf Prozent reduzieren“, so Scandlines‘ CEO Søren Poulsgaard Jensen.

Der NABU, Naturschutzbund Deutschland e.V., ist mit Scandlines‘ Entscheidung, die CO2-Emissionen noch weiter zu senken, zufrieden: „Der NABU begrüßt Scandlines‘ verschiedene Maßnahmen zur umweltfreundlichen Schifffahrt. Mit der Installation eines Rotorsegels auf ihren Hybridfähren setzt die Reederei Scandlines neue Maßstäbe für die Integrierung verschiedener technischer Lösungen, die klimaschädliche und luftverschmutzende Emissionen reduzieren. Um die im Pariser Abkommen beschlossenen Klimaziele zu erfüllen ist es wichtig, dass auch andere Reedereien Verantwortung übernehmen“, so Malte Siegert, Head of Environmental Policy beim NABU.

In einem Kommentar zum Vertrag betont Tuomas Riski, CEO Norsepower: „Als führendes Cleantech- und Ingenieurunternehmen sind wir stolz darauf, gemeinsam mit Scandlines auf neue Zeiten hinzuarbeiten, in denen Windenergie als Zusatz-Antriebskraft in der maritimen Industrie verwendet wird, und damit die Schifffahrtsbranche bei der Umstellung auf umweltfreundliche Schifffahrt unterstützt.“

Quelle: Scandlines

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