„Sheketak – Rhythm in Motion“ in der Stadthalle
Gestern Abend brachten die Künstler aus Israel die Stadthalle mit ihrem Programm zum Erzittern
21. März 2011, von Luisa
Eine Mischung aus Tanz, Gesang, Musik, Schauspiel, Humor und Multimedia-Elementen erwartete gestern das Publikum in der Stadthalle. Sheketak, das ist eine Gruppe von Künstlern aus Tel Aviv, die sich 1997 gegründet hat. Aus anfangs fünf Tänzern ist inzwischen ein Ensemble aus 20 Künstlern geworden, das bereits mehrere Shows auf die Bühne gebracht hat.
Gestern Abend waren sie mit ihrem Programm „Rhythm in Motion“ in der Stadthalle zu Gast. Im Paket enthalten waren acht der Sheketak Künstler, drei Musiker und jede Menge Energie. Gleich zu Beginn traten die vier Frauen und vier Männer auf die Bühne und zeigten vollen Körpereinsatz. Sie tanzten, sprangen und verbogen sich zu den Klängen, die sie mit ihren Füßen auf der Bühne machten oder durch das Trommeln auf ihren Körpern erzeugten.

Nach diesem kleinen Vorgeschmack fiel dann der schwarze Stoffhintergrund von der Decke und gab ein Gerüst frei, auf dem sich die drei Musiker platziert hatten. Unter ihrer Begleitung mit Gitarre, Schlagzeug und Keyboard, zeigten die acht Künstler, was tanztechnisch in ihnen steckt. Neben Hip-Hop und Breakdance vollführten sie außerdem Stepptanz und von Zeit zu Zeit auch lateinamerikanische Elemente.
Aber auch ohne die Musiker konnten sie sich ganz gut selbst begleiten. So trommelten sie nicht nur auf Eimern, Töpfen, Pfannen, Kuchenformen und ähnlich Skurrilem, sondern auch auf stinknormalen Trommeln, dem Bühnenboden und wie schon erwähnt, ihren Körpern. Auch mit ihrer eigenen Stimme brachten sie den ein oder anderen Ton hervor, der im Chor aus acht Mündern auch eine Art Musik darstellte.

Wirklich kurios waren aber die Klänge, die von kleinen, bunten Vogelhandpuppen kamen. So war auf der Bühne ein Turm aus verschieden großen Würfeln, in denen jeweils ein Loch war, aufgebaut worden. Aus diesen Löchern lugten eine nach der anderen die Handpuppen heraus, die jede für sich ein anderes, nervtötendes Quietschen von sich gab.
Wenn sie jedoch in einer Art Melodie zusammen quietschten, war das entstandene Geräuschkonzert plötzlich gar nicht mehr nervig, sondern einfach nur noch originell. Ganz zu schweigen von dem Bild, das dieser Turm mit den schrill-bunten Vögeln abgab. Und das war nur eine der vielen humoristischen Showeinlagen, die sich durch das ganze Programm zogen.

Ein weiteres Highlight neben der Komik war aber auch die multimediale Schattenbox in der Mitte der Bühne, in der die Künstler zu tanzen schienen. Es sollte so aussehen, als stiegen sie hinein und würden von Licht angestrahlt werden, um dann als schwarze Gestalten sichtbar zu sein. So tanzten zum Beispiel Schattenfigur und echter Mensch synchron auf der Bühne nebeneinander.
Auch dem Publikum schien diese Mischung zu gefallen. Sabine Leddin und ihre beste Freundin Kerstin Lindgreen wussten zwar im Vorfeld nicht, was auf sie zukommen würde, aber: „Man lässt sich immer aufs Neue überraschen“, sagte Sabine Leddin. „Das war wirklich ein ganz tolles Geburtstagsgeschenk“, stellte Kerstin Lindgreen fest. „Ja, es ist supergeil“, stimmte ihre Freundin zu.
Man sollte also vielleicht doch öfter mal einen Blick nach links und rechts werfen und nicht immer nur dem Bekannten eine Chance geben. Sonst verpasst man solche Highlights, wie das Programm von Sheketak, womöglich.