Südstadt-Klinikum 2021 mit 7,14 Mio. Euro Gewinn

Das Klinikum Südstadt Rostock hat das Wirtschaftsjahr 2021 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 7,14 Millionen Euro abgeschlossen – 25.265 Patienten wurden stationär oder teilstationär behandelt

24. Juni 2022
Südstadt-Klinikum 2021 mit 7,14 Mio. Euro Gewinn (Foto: Archiv)
Südstadt-Klinikum 2021 mit 7,14 Mio. Euro Gewinn (Foto: Archiv)

Das Klinikum Südstadt Rostock kann auch während der anhaltenden schwierigen Pandemiephase an seine langjährige erfolgreiche Entwicklung anknüpfen. Das städtische Klinikum und größte kommunale Krankenhaus in MV hat das Wirtschaftsjahr 2021 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 7,14 Millionen Euro abgeschlossen (2020: 6,78 Mio. Euro). Zwei Millionen Euro davon werden für verschiedene Projektträger in der Hanse- und Universitätsstadt zur Verfügung gestellt.

„Unser Krankenhaus und sein gesamtes Team stehen wie ein Fels in der Brandung“, lobte Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski die enormen Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Südstadtklinikums in diesen schwierigen Zeiten. „Besonders hervorzuheben ist, dass trotz der massiven Einschränkungen der beiden vergangenen Coronajahre bei laufendem Betrieb das Klinikum die zahlreichen Baumaßnahmen planmäßig umgesetzt bzw. zielstrebig vorangetrieben habt. Wir werden auch künftig in unser Klinikum und den Ausbau des kommunalen Gesundheitsstandortes am Südstadtcampus im Interesse der Rostockerinnen und Rostocker investieren. Der Wirtschaftsplan 2022 zeigt ein Investitionsvolumen von 66 Mio. Euro bis zum Jahr 2025 auf. Wir schaffen hier und heute die Grundlagen, um auch in naher Zukunft unser Klinikum fit zu halten, das Leistungsangebot auszubauen, moderne Behandlungsplätze für die Patienten und attraktive Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden anzubieten. Darüber hinaus sind wir in der Lage, uns auf neue Herausforderungen einzustellen und hier am Standort sinnvolle Kooperationen der örtlichen Gesundheitswirtschaft einzugehen.“

Auswirkungen durch Inflation befürchtet

Die Erlöse aus den Krankenhausleistungen betrugen im Jahr 2021 insgesamt 111,7 Mio. Euro, etwas weniger als 2020 mit 113,4 Mio. Euro, bei einem Gesamtumsatz von 142,2 Mio. Euro (2020: 153 Mio. Euro). Der höhere Landesbasisfallwert von 3.746,00 Euro (+79,77 Euro), der die Grundlage für die Vergütung der Krankenhausleistungen bildet, sowie sinkende Materialkosten haben zum positiven Jahresabschluss beigetragen. Die Investitionsquote des Südstadtklinikums betrug 2021 bei einem Investitionsvolumen von 11,3 Mio. Euro 6,6 Prozent. „Angesichts der politischen Entwicklungen in Europa und weltweit stehen wir erneut vor einer herausfordernden Zeit“, befürchtet Verwaltungsdirektor Steffen Vollrath. „Während wir das Arbeiten unter Pandemiebedingungen professionalisiert haben, sind die Auswirkungen der explodierenden Kosten in fast allen Bereichen auf den Krankenhausbetrieb noch nicht abzusehen.“ Dennoch werden die nächsten Zukunftsaufgaben tatkräftig angepackt. „Noch in diesem Jahr ist neben der Erweiterung der Zentralen Notaufnahme und des Neubaus der eigenen Küche der Baustart des Ärztehauses und die Modernisierung der Geburtenstationen der Universitätsfrauenklinik am Südstadtklinikum geplant“, kündigte Vollrath an.

Ein Drittel der Belegschaft arbeitet in Teilzeit

Insgesamt 25.265 Patienten wurden im vergangenen Jahr am Südstadtklinikum stationär oder teilstationär behandelt sowie 2.919 Kinder geboren. Dazu kamen 49.295 ambulante Patienten sowie 10.691 ambulante und 7.787 stationäre Notfallpatienten. Im Durchschnitt verbrachten die stationären Patienten 5,7 Tage in dem städtischen Krankenhaus mit 464 Betten und 49 Tagesklinikplätzen. Trotz teilweise starker Einschränkungen in der Coronapandemie wurden im vergangenen Jahr 10.706 stationäre und 3.076 ambulante Operationen durchgeführt. Der am Klinikum Südstadt stationierte 24-Stunden-Intensivtransporthubschrauber (ITH) der Johanniter Luftrettung startete im Vorjahr insgesamt 430-mal zu Patientenverlegungen. Im Jahresdurchschnitt arbeiteten 1.454 Frauen und Männer am Klinikum Südstadt, davon sind aktuell 184 Auszubildende in sieben Berufen; ein Drittel (33 %) der Beschäftigten (501) davon in Teilzeit. Das Durchschnittsalter beträgt 40 Jahre und der Anteil der Frauen 79 Prozent. Bei einem gleichbleibenden Mitarbeiterstand stiegen die Personalkosten um 3,7 Mio. Euro in Folge von Tarifanpassungen. Über die Erfolge bei der Gewinnung von mehr Auszubildenden freute sich nicht nur die neue Pflegedirektorin Ilka Diening. „Die Fachkräftesituation bleibt unsere größte Herausforderung“, unterstrich die Diplompflegewirtin. „Die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sind deshalb ein entscheidender Zukunftsfaktor, den wir künftig noch stärker im Blick haben müssen.“

Leistungsspektrum den Bedürfnissen anpassen

„Im vergangenen Jahr wurde der Grundstein für eine deutlich effektivere Patientenversorgung gelegt“, betonte der Ärztliche Direktor Prof. Jan P. Roesner. „Mit dem Hybrid-OP und dem neuen Herzkatheterlabor mit zwei Messplätzen sind wir optimal auf die wachsenden Bedürfnisse in der Gefäß- und Wirbelsäulenchirurgie sowie in der Herzmedizin eingestellt. Weitere Verbesserungen erwarten wir mit der Inbetriebnahme der erweiterten Notaufnahme im kommenden Jahr.“
Ein optimiertes Leistungsspektrum am Klinikum habe auch pandemiebedingte Rückgänge sowie demografische Entwicklungen auffangen können, erklärte der Mediziner. „Gerade sinkende Fallzahlen bei den Geburten und Frühchen sowie vermehrt ambulant statt stationär durchgeführte Operationen führen zu Einbußen, die wir aber unter anderem mit dem erweiterten Angebot in der Wirbelsäulenchirurgie kompensieren konnten.“

Für rund 1,3 Millionen Euro wurde 2021 neue Medizintechnik angeschafft, unter anderem ein neuer Inkubator für die jüngsten und kleinsten Patienten der Neonatologie, ein Ultraschallgerät für die Gefäßchirurgie und ein weiteres Schwerlastbett, welches nun für ein Patientengewicht bis 454 kg ausgelegt ist. „Die Materialverstärkung unserer Ausstattung ist nicht nur für unser zertifiziertes Adipositaszentrum von Bedeutung. Insgesamt registrieren wir zunehmend Patientinnen und Patienten mit extrem großem Übergewicht. Auch darauf sind wir jetzt mit unserem XXXL-Schwerlastbett vorbereitet.“

Quelle: Klinikum Südstadt Rostock

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