28. Rostocker Triathlon 2010 in Warnemünde

Gegen den Strom schwimmen: Michael Raelert gewinnt den Rostocker Triathlon 2010 mit neuem Streckenrekord

22. August 2010, von
Rostocker Triathlon 2010: Massenstart der Schwimmer
Rostocker Triathlon 2010: Massenstart der Schwimmer

Auch wenn die Tage langsam wieder kürzer werden und das Wetter hartnäckig Gegenbeweise erbringt: Es ist Sommer und bestimmte Aktivitäten gehören einfach dazu. Fahrrad fahren durch die wunderschöne Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns, Schwimmen in der Ostsee und vielleicht auch am Strand oder im Park joggen – das Grillwürstchen „abtrainieren”. Was liegt da näher, als fürs Erste 1,1 Kilometer genau durch den alten Strom zu schwimmen?

28. Rostocker Triathlon 2010 - Schwimmen im Alten Strom von Warnemünde
28. Rostocker Triathlon 2010 - Schwimmen im Alten Strom von Warnemünde

Dann aus dem Wasser sprinten, sich die Badesachen herunterreißen, auf ein Fahrrad schwingen und 40 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gemütlichen 40 km/h über die Dörfer fahren. Und schließlich, zum Ausklingen sozusagen, 10 Kilometer laufen. Klingt das nicht nach einem perfekten Sommernachmittag? Danach kann man bedenkenlos 10 Würstchen verputzen. So verlockend es klingen mag, ich würde nach ungefähr 100 Metern Schwimmen außer Puste sein.

Aber für 233 Sportbegeisterte waren am Samstag diese Aktivitäten in dieser Reihenfolge und Schnelligkeit genau das Richtige. Nun schon zum 28. Mal fand der Rostocker Triathlon in Warnemünde statt. Pünktlich um 16:30 Uhr brachten die Teilnehmer, dicht zwischen die Kais gedrängt, den Alten Strom zum „Kochen”.

Läufer auf der Promenade vor dem Teepott von Warnemünde beim Rostocker Triathlon 2010
Läufer auf der Promenade vor dem Teepott von Warnemünde beim Rostocker Triathlon 2010

Zum Glück entzerrte sich das Feld recht schnell, und jeder konnte sein Bestes geben, ganz ohne bedrängt oder ausgebremst zu werden. Neu dabei war, dass dieses Mal auch Staffeln um den Sieg kämpften. Diese traten mit einem Sportler für jede Disziplin an.

Und nicht nur das war besonders am Teilnehmerfeld. Es hatten sich auch einige echte „Promis” unter die Aktiven gemischt.

Michael Raelert beim Rostocker Triathlon 2010
Michael Raelert beim Rostocker Triathlon 2010

Michael Raelert, Europa- und Weltmeister im Triathlon und sein Bruder Andreas, der sich auf den „Iron Man” auf Hawaii vorbereitet, starteten ebenso wie Britta Kamrau, Welt- und Europameisterin im Langstreckenschwimmen. Letztere trat allerdings „nur” im Schwimmen als Teil einer Staffel an.

Das Wetter spielte zum Glück mit und bescherte Wolken aber keinen Regen und so waren die Bedingungen gut. Als sich das Feld auseinanderzog und vom Schwimmen auf die Räder und schließlich auf Laufschuhe umgestiegen wurde, war schnell klar, wer vollkommen zu recht Triathlon-Weltmeister ist.

Michael Raelert beim Zieleinlauf des 28. Rostocker Triathlons
Michael Raelert beim Zieleinlauf des 28. Rostocker Triathlons

Michael Raelert setzte mit 1:42:43 einen neuen Streckenrekord und unterbot den letztjährigen Sieger gleich um mehrere Minuten. Ihm folgten mit 11 und 13 Minuten Abstand seine Vereinskollegen vom TC Fiko Christian Nitschke und Thomas Winkelmann.

Danach versicherte der Rostocker, der gern im Barnstorfer Wald oder bei Sildemow laufen geht, dass die Unterstützung der Freunde und Bekannten sowie natürlich der Fans und Zuschauer einen großen Teil zu seinem Sieg beigetragen hat. Sie sorgten für „familiäre Atmosphäre unter professionellen Bedingungen”, wie der zufriedene Gewinner es ausdrückte. Nun heißt es: trainieren für die nächste Weltmeisterschaft im November in Clearwater, USA.

Team „Little John Bikes” - Staffel-Gewinner beim Rostocker Triathlon
Team „Little John Bikes” - Staffel-Gewinner beim Rostocker Triathlon

Britta Kamrau siegte zwar wie zu erwarten beim Schwimmen, für den Sieg bei den Staffeln hat es für ihr Team, „Toyota Plath Women” aber leider nicht gereicht. Diesen sicherte sich das Team von „Little John Bikes” vor dem Team „Toyota Plath Men” und dem „TC Blau Weiss Rostock”.

Die Bedingungen im Strom waren teilweise schwierig, was sich von außen gar nicht so vermuten ließ. So sorgte die Welle der einlaufenden MS Europa dafür, dass die Schwimmer kurz das Gefühl hatten, stillzustehen. Gelobt wurden die Organisation und die Wettkampfrichter, so zum Beispiel vom Team des Sportclubs Charlottenburg aus Berlin, bestehend aus Isabelle, Pawel, Christoph und Mariana Silva. Isabelle schaffte es sogar auf den zweiten Platz bei den Frauen.

Team des Sportclubs Charlottenburg beim 28. Rostocker Triathlon
Team des Sportclubs Charlottenburg beim 28. Rostocker Triathlon

Die gelobte Organisation selbst, genauer gesagt die Chefin des Organisationsteams Katrin Steinhagen, teilte die positive Einschätzung. „Bis auf Kleinigkeiten war es perfekt”, sagte sie, die nun zum dritten Mal 120 Helfer koordiniert.

Dass sich dieser Triathlon in eine Reihe großartiger Vorgänger einordnet, bestätigte auch Peter, genannt „Szadder”. Der 65-jährige hat als einziger Sportler an jedem der 28 Rostocker Triathlons teilgenommen und will dies auch im nächsten Jahr fortsetzen.

Da ist er mit Sicherheit nicht der einzige und bei der tollen Atmosphäre wäre es nicht verwunderlich, wenn sich die Starterzahl nächstes Mal noch einmal erhöht, so wie auch dieses Jahr 80 Sportler mehr teilnahmen als 2009.

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