Kunsthandwerkermarkt in Warnemünde

Keramik, Schmuck, Malerei und Skulpturen aus der Region unterm Leuchtturm

14. August 2010, von
Kunsthandwerkermarkt am Leuchtturm von Warnemünde
Kunsthandwerkermarkt am Leuchtturm von Warnemünde

Bestes Wetter zum Schutz vor Sonnenbrand herrschte am Donnerstag über Rostock. Vor den heißen Stern hatte sich eine dicke Wolkendecke geschoben, aus der es lange und reichlich regnete. Wer an diesem Sommertag in der Ostsee baden wollte, wäre vermutlich schon völlig durchnässt am Strand angekommen. Ein idealer Tag also, um seinem Regenschirm mal wieder etwas Frischluft zu gönnen und das Ostseebad Warnemünde auf der landzugewandten Seite der Düne zu erkunden.

Bunte Figuren
Bunte Figuren

Man brauchte auch gar nicht weit zu laufen, denn gleich am Fuße des Leuchtturms bot ein Kunsthandwerkermarkt allerlei Buntes und Formschönes aus Keramik, Holz, Textilien und Papier zu bestaunen. Etwa 20 Kunsthandwerker aus der Region hatten ihre selbst angefertigten Stücke mitgebracht und boten sie nun zum Kauf an. Wer also noch ein hübsches Geschenk oder ein Urlaubsmitbringsel suchte, konnte hier fündig werden.

Keramikstand
Keramikstand

Die Palette der ausgestellten Kunsthandwerke war recht vielseitig. Malerei, Grafik, Buchbinderei, Kerzengießen, Schmuck- und Textildesign sowie Holzbildhauerei waren darunter vertreten. Einen besonderen Schwerpunkt auf diesem Kunsthandwerkermarkt bildeten wohl die Keramiker. Ihr Anblick konnte an das Märchen König Drosselbart erinnern. Fehlte nur, dass plötzlich ein wilder Husar um die Ecke fegte und mit seinem Pferd die schönen farbenfrohen Gefäße und Figuren niederriss.

Naturmaterialien
Naturmaterialien

Ja, die Vorstellungskraft wurde ausgiebig angeregt zwischen all den fantasievollen Exponaten. Dazu gehörten auch die dekorativen Arbeiten aus Naturmaterialien aus dem Ostseeraum von Roland Jungmichel aus Stäbelow. Märchenhafte Holzfiguren und Steinfiguren hatte er mitgebracht.

Besonders die Hühnergötter faszinierten. „Wie kommen die Löcher in die Steine?“, wollte die zehnjährige Urlauberin Lilly wissen. So erfuhr sie, dass diese nicht vom Kunsthandwerker hineingebohrt wurden, sondern durch natürliche Ausspülungen über einen sehr langen Zeitraum entstanden und reine Zufallsbildungen sind.

Holzbildhauer
Holzbildhauer

Nicht ganz so lange dauert es, wenn ein Bildhauer eine Holzfigur schnitzt. Davon konnten sich die Besucher des Kunsthandwerkermarktes überzeugen, die Horst Domröse bei seiner Arbeit über die Schulter schauten.

Auch der kleine Arvid blieb interessiert stehen und bestaunte die vielen Eisen und Beitel, die vor dem Holzbildhauer lagen. „Für jeden Schlag brauche ich ein anderes Werkzeug“, erklärte Horst Domröse, während er an seiner Figur weiter schnitzte. Ein Liebespaar sollte später daraus werden, soweit war es zumindest schon erkennbar. Ähnliche Skulpturen hatte er schon mitgebracht. Tierfiguren und Gesichter gehörten ebenfalls zu seinem Repertoire.

Handweberstand
Handweberstand

Jedes Stück ein Unikat – das traf nicht nur für die Holzfiguren zu, sondern auch für viele andere kunsthandwerkliche Produkte auf diesem Markt. Einzigartige Textilien hatten beispielsweise auch Verónica Liste und Matthias Thum aus dem Ostseebad Wustrow im Angebot. Die Handweber fertigten auf Wunsch individuelle Tücher oder Schals an. Das Material dafür konnten sich interessierte Kunden aussuchen oder die Wolle sogar selbst mitbringen.

Wer ebenfalls Gefallen an einzigartigen Stücken traditioneller Handwerkskunst findet, hat noch bis zum 16. September Gelegenheit jeden zweiten Donnerstag den Kunsthandwerkermarkt am Leuchtturm in Warnemünde zu besuchen.

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