Neueste Nachrichten aus Rostock und Warnemünde

Bus-Linie 37 verkehrt ab Ende August von Warnemünde bis Lichtenhagen
Nachdem die Verlängerung der Mecklenburger Allee von Rostock-Lichtenhagen nach Elmenhorst vergangene Woche für den Verkehr freigegeben wurde, wird die Strecke ab nächstem Monat auch von der Rostocker Straßenahn AG (RSAG) genutzt. Die Bus-Linie 37, die bislang vom S-Bahn-Haltepunkt Warnemünde Werft über den Ortskern des Seebads bis nach Diedrichshagen fährt, wird bis Lichtenhagen verlängert, wo es einen direkten Anschluss an die Straßenbahnlinien 1 und 5 gibt. Pünktlich zum Schuljahresbeginn am 28. August 2023 werden die Busse der Linie 37 bis nach Lichtenhagen fahren, bestätigt RSAG-Sprecherin Beate Langner auf Anfrage. Wer mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von Diedrichshagen in den Rostocker Nordwesten möchte, soll von bis zu 20 Minuten kürzeren Fahrtzeiten profitieren, so Langner. Trotz der erweiterten Streckenführung bleibt es auf der Linie 37 beim 30-Minuten-Takt. In neun Minuten von Diedrichshagen nach Lichtenhagen Details zum neuen Streckenverlauf werden in Kürze auf der Website der RSAG veröffentlicht, kündigt Beate Langner an. In der elektronischen Fahrplanauskunft wurde die neue Verbindung bereits eingepflegt: Danach fährt die Linie 37 künftig in neun Minuten vom Streuwiesenweg in Diedrichshagen bis zur Endhaltestelle gegenüber der Hundertwasserschule in Lichtenhagen. Dabei wird auch die neue Haltestelle im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“, Ecke Mecklenburger Allee/Klein Lichtenhäger Weg, bedient. Einen Zwischenstopp in Elmenhorst zeigt die Fahrplanauskunft noch nicht an. 36 und 37 – mit zwei Bus-Linien von Lichtenhagen nach Warnemünde Wer mit Straßenbahn und Bus nach Warnemünde möchte, hat ab Lichtenhagen künftig die Qual der Wahl. Die Linie 36 fährt weiterhin wie gewohnt über die Stadtautobahn ins Seebad. Bis zur Haltestelle „Warnemünde Strand“ an der Jugendherberge dauert die Fahrt etwa 16 Minuten. Mit der Linie 37 geht es über Diedrichshagen sogar eine Minute schneller und ohne Umsteigen weiter bis in den Ortskern.
18. Juli 2023 | Weiterlesen
Kopernikusstraße - Fahrbahndecke wird ab Montag erneuert
Im Auftrag des Tiefbauamtes Rostock wird in der Kopernikusstraße vom Dürerplatz bis zur Tschaikowskistraße die Deckschicht der Fahrbahn auf einer Gesamtlänge von 665 Metern ab Montag, 17. Juli 2023, erneuert. Darüber informiert das Tiefbauamt. Die Ausführung erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt erstreckt sich von der Tschaikowskistraße bis zum Platz der Freiheit (Ostseestadion) auf einer Teillänge von 395 Metern. Der zweite Bauabschnitt ist vom Platz der Freiheit bis zum Dürerplatz auf einer Teillänge von 270 Metern vorgesehen. Für die Bauarbeiten ist eine Vollsperrung des betreffenden Fahrbahnabschnittes notwendig. Die Zufahrt in das Wohnviertel wird über den Platz der Freiheit jederzeit möglich sein. Die Umfahrung der Baustelle ist ausgeschildert. Von Montag, 17. Juli, bis voraussichtlich Donnerstag, 20. Juli 2023, kann die Bushaltestelle Schwimmhalle von den Buslinien 25, 28, 39 und F1 in beiden Richtungen nicht angefahren werden. Die Fahrgäste werden gebeten, alternativ die Haltestellen Gartenstadt, Rosenweg oder Ostseestadion zu nutzen. Betroffen ist auch das WIRO-Parkhaus an der Universitätsmedizin, da eine Ausfahrt über den Baubereich in der Kopernikusstraße nicht möglich ist. Deshalb muss das Parkhaus vom 24. bis voraussichtlich 25. Juli geschlossen werden. Die WIRO hat die Dauermieter über die Schließung des Parkhauses per Brief informiert. Außerdem weisen Aushänge im Parkhaus auf die Schließung hin. Die Arbeiten sollen bis zum 30. Juli 2023 abgeschlossen sein. Das Tiefbauamt bittet um Verständnis für die notwendigen Verkehrseinschränkungen. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
13. Juli 2023 | Weiterlesen
Mecklenburger Allee bis Elmenhorst freigegeben
An diese Straßenverbindung hatten viele Rostocker nicht mehr geglaubt: Jahrelang hörte die Mecklenburger Allee im Nirgendwo von Lichtenhagen auf, im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“ endete sie in einer Sackgasse. Jetzt wurde die Straßenlücke endlich geschlossen. 2021 begannen Stadt und Land gemeinsam mit der Verlängerung der Mecklenburger Allee bis zum benachbarten Elmenhorst (Landkreis Rostock), wo sie auf die noch im Bau befindliche Ortsumgehung trifft und die Landesstraße L12 von Wismar nach Warnemünde anbindet. Heute erfolgte die offizielle Verkehrsfreigabe des rund 1,3 Kilometer langen Straßenneubaus. Anwohner sollen durch die neue Strecke vom hohen Verkehrsaufkommen entlastet und die Bedingungen für Radfahrer verbessert werden. Entlastung für Anwohner, Verbesserung für Radfahrer „Trotz mancher Probleme, die wir mit einigen Grundstückseigentümern hatten, ist es für die Gemeinde ganz wichtig, dass wir hier vorankommen“, freut sich Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) über die neue Verbindung zwischen Rostock und Elmenhorst. „Wir erhoffen uns von der Anbindung, dass auch das Dorf Lichtenhagen entlastet wird“, betont Uwe Barten (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Elmenhorst/Lichtenhagen. Bis zu 13.400 Fahrzeuge wurden dort innerhalb von 24 Stunden auf der schmalen Kreisstraße gezählt, so Barten. Von Rostock aus war es bislang die Hauptroute nach Elmenhorst, ins Ostseebad Nienhagen, aber auch nach Diedrichshagen. Besonders für Fußgänger und Radfahrer geht es im Dorf Lichtenhagen eng zu: Zwischen Friedhofsmauer und dicht an der Straße stehenden Häusern bleibt für sie kaum Platz neben der Fahrbahn. Rostocks Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau Dr. Ute Fischer-Gäde (Grüne) hofft auf eine Entlastung von Warnemünde und freut sich über eine gute Lösung, die „neben dem Pkw-Verkehr auch den Radverkehr und die Fußgänger“ berücksichtigt. Der Elmenhorster Weg ist künftig Fußgängern, Radfahrern und Anliegern vorbehalten. Anwohner hatten in der Vergangenheit mehrmals gegen die hohe Verkehrsbelastung der als Abkürzung beliebten Straße protestiert. Die letzten 750 Meter bis Elmenhorst sind jetzt ein reiner Fuß- und Radweg. Die Fahrradstraße nach Warnemünde dürfte ebenfalls nicht mehr so oft als illegale Abkürzung vom Kfz-Verkehr genutzt werden. Eine Abpollerung des Weges wurde 2020 vom Ortsbeirat Warnemünde abgelehnt, solange die Mecklenburger Allee nicht fertiggestellt wird. Anbindung an die Stadtautobahn noch offen Während die westliche Anbindung an Elmenhorst fertiggestellt wurde, fehlt am östlichen Ende der Mecklenburger Allee ein kleiner, aber wichtiger Straßenabschnitt: die Anbindung an die Stadtautobahn (B103). Aktuell muss sich der Verkehr in Lichtenhagen noch durch die Güstrower und Parchimer Straße schlängeln. Der Korridor für den etwa 350 Meter langen Straßenabschnitt nördlich des Sonnenblumenhauses wurde seit DDR-Zeiten freigehalten. Ein in der Vergangenheit geplantes Brückenbauwerk, das auch Groß Klein anbindet, wird es zwar nicht geben, eine Ampelkreuzung von Mecklenburger Allee und Stadtautobahn ist jedoch weiterhin geplant. Der Förderantrag beim Land ist gestellt, es wird auf die Entscheidung gewartet, um mit den Planungen beginnen zu können. Problematisch dürfte vor allem der Lärmschutz fürs Hochhaus werden – die Anforderungen haben sich in den letzten Jahrzehnten erhöht. Auch ein Fußgängerüberweg oder eine Fußgängerampel fehlt im Wohngebiet „Auf dem Kalverradd“ bislang noch. RSAG plant Verlängerung der Buslinie 37 Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs sollen von der neuen Straße ebenfalls profitieren. Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) plant die Buslinie 37 vom S-Bahnhof Warnemünde Werft über Diedrichshagen bis nach Lichtenhagen zu verlängern, um so einen schnellen Anschluss ans Straßenbahnnetz zu schaffen. Wann genau die neuen Elektrobusse bis nach Lichtenhagen fahren, steht noch nicht offiziell fest. Aus „Gesprächen mit der RSAG“ nennt Bürgermeister Uwe Barten den August und verrät auch, dass eine neue Haltestelle in Elmenhorst geplant ist. Teil der Ortsumgehung Elmenhorst Die Verlängerung der Mecklenburger Allee ist Teil des Neubauvorhabens Ortsumgehung Elmenhorst. Dieses umfasst einen etwa 4,7 Kilometer langen Straßenneubau, drei Ingenieurbauwerke (ein Brückenbauwerk und zwei Fledermauswände), zwei Regenrückhaltebecken sowie drei Kreisverkehre zum Anschluss an das bestehende Straßennetz. Läuft alles nach Plan, soll die Ortsumgehung Elmenhorst bis Ende 2024 fertiggestellt werden. In die Verlängerung der Mecklenburger Allee und den ersten Teil der Ortsumgehung wurden fast 1,7 Millionen Euro investiert. Die Hansestadt Rostock und das Land Mecklenburg-Vorpommern haben sich die Kosten etwa hälftig geteilt, wobei der städtische Anteil vom Land mit weiteren 600.000 Euro aus Mitteln der Kommunalen Straßenbauförderrichtlinie gefördert wurde. Die Kosten für die gesamte Ortsumgehung werden sich nach aktuellem Stand auf 17,2 Mio. Euro belaufen. Video von der Verlängerung der Mecklenburger Allee bis Elmenhorst:
10. Juli 2023 | Weiterlesen
Zwei neue Bürogebäude für den Überseehafen
Heute erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues Bürogebäude an der Ost-West-Straße im Überseehafen Rostock. Am Fuße von Pier II in unmittelbarer Nähe zu den Bürogebäuden des Hafenbetreibers Rostock Port und Umschlagunternehmens Euroports entsteht bis zum Jahresende 2025 ein sechsgeschossiges Gebäude mit 60 Büroräumen und einer Nutzfläche von 2.520 Quadratmetern. „Rostock Port investiert als Bauherr mehrere Millionen Euro, um Hafenunternehmen und –behörden moderne Räumlichkeiten zu schaffen und Bürostandorte im Hafenareal zu konzentrieren“, sagt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH. Die in die Jahre gekommenen und verstreut im Hafen liegenden Bürogebäude sollen nach dem Umzug der Unternehmen in den Neubau abgerissen und die frei gewordenen Flächen für logistische Zwecke und als Erweiterungs- und Ansiedlungsflächen genutzt werden. „Die interne Hafenentwicklung unter Ausnutzung aller räumlichen Möglichkeiten bleibt unsere prioritäre Aufgabe, um bestehenden und ansiedlungswilligen Unternehmen Angebote für ein erfolgreiches Wirtschaften unterbreiten zu können. Zum Wohle von Hafen, Stadt, Region und Land“, so Dr. Gernot Tesch. Das zukünftige Bürogebäude in der Ost-West-Straße 31 wird mit einer Photovoltaikanlage zur Erzeugung von Strom für den Eigenbedarf ausgerüstet und an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die bisher ausgeschriebenen Planungs- und Bauaufträge werden von regionalen Unternehmen wie dem Rostocker Architekturbüro buttler architekten GmbH, der Groth & Co GmbH aus Rostock und der Hoch-, Dach- und Fassadenbau GmbH aus Kemnitz bei Greifswald ausgeführt. Parallel baut Rostock Port ein zweites Bürogebäude, das ab Mitte des Jahres 2025 von der Bundespolizei genutzt werden wird. Auf der Höhe des Hafenbeckens B südlich der Ost-West-Straße entsteht hinter dem bereits von Rostock Port sanierten Bürokomplex, in dem auch das Zollamt sitzt, ein dreigeschossiger Neubau mit einer Nutzfläche von 1.220 Quadratmetern. Der alte Bürostandort der Bundespolizei an der Logistikfläche des Autoterminals kann nach vollzogenem Umzug ebenfalls zurückgebaut werden. Quelle & Foto: Rostock Port, Visualisierung: Buttler Architekten GmbH
30. Juni 2023 | Weiterlesen
Erste Drillingsgeburt 2023 am Klinikum Südstadt
Innerhalb von zwei Minuten war die Freude im Kreißsaal an der Universitätsfrauenklinik am Klinikum Südstadt Rostock groß. Gleich drei kleine Jungs haben am 26. Mai 2023 die Aufmerksamkeit der Geburts- und Neonatologieteams und der beiden Mütter Nadine und Jasmin Sachs eingefordert. Das erste Baby Lennard kam um 8.54 Uhr mit einem Gewicht von 1.340 Gramm und einer Größe von 41 cm zur Welt. Nur eine Minute später folgte Leon, der 1.140 Gramm wog und 37 cm maß. Schließlich wurde Linus um 8.56 Uhr geboren und wog 1.400 Gramm bei einer Größe von 40 cm. Es war die erste Drillingsgeburt in diesem Jahr. „Gemessen am Risiko der sehr unreifen Frühgeborenen in der 31. Schwangerschaftswoche (30 Wochen plus fünf Tage) und einem Geburtsgewicht von jeweils unter 1.500 Gramm sind wir äußerst zufrieden mit dem Verlauf. Es ist normal, dass unreife Frühgeborene Anpassungsstörungen haben und eine Atemunterstützung sowie Medikamente für die Lunge benötigen. Dennoch konnten wir die Vitalwerte relativ schnell stabilisieren und mit dem Ernährungsaufbau beginnen. Alle drei Kinder sind kleine Kämpferherzen, gesund und munter und dürfen schon bald nach Hause“, freute sich der Chefarzt der Klinik für Neonatologie, PD Dr. Dirk Olbertz. Ein Gefühl der Sicherheit „Der Moment, die Kinder das erste Mal nach der Geburt zu halten und zu spüren, war unbeschreiblich schön und bewegend“, erinnert sich Nadine Sachs. Für die 34-Jährige und ihre Partnerin, die sie bei der Entbindung begleitet hat, ebenso. „Wir haben gleich viel gekuschelt und den Kleinen so viel Nähe wie möglich gegeben.“ Die beiden Mütter sind von der großen Unterstützung während der Geburt tief beeindruckt. „Jedes der drei Kinder wurde von einem eigenen Team aus Ärzten, Schwestern und Hebammen betreut. Wir sind sehr dankbar für die hervorragende Planung und Organisation, die uns jederzeit ein sicheres Gefühl gegeben hat, obwohl die Sorgen und Ängste, die mit der Geburt von Drillingen einhergehen, immer präsent waren.“ Besonders erwähnen möchten die beiden die Frauenärztinnen Dr. Franziska Schöpa und Dr. Sabine Körber und den Neonatologen Dr. Ralf Seeliger für die intensive Betreuung bei allen Fragen. Dabei hatte und hat die Familie aus Rostock noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Für die aufwändige Kinderwunschbehandlung in München mussten sie alle Kosten selbst tragen. Diese wird zum Teil nur für heterosexuelle Paare beglichen. Diese Ungleichbehandlung zieht sich wie ein roter Faden durch den Alltag der Eheleute. Selbst der Eintrag in die Geburtsurkunde erwiest sich als Herausforderung, da diese traditionell nur Mutter und Vater erfasst und die Lebenswirklichkeit moderner Familienstrukturen nicht mehr angemessen widerspiegelt. „Wir würden uns für unser Familienleben wünschen, dass der Staat und die Gesellschaft uns in vollem Maße anerkennen, gleichstellen und respektieren“, so Nadine und Jasmin Sachs. Drei Halbbrüder für Lukas Das aufregende Leben mit drei Babys wird sich für die beiden Mütter schon bald in die eigenen vier Wände verlagern. „Wenn sich die drei Jungs weiter so gut entwickeln, könnte es bereits Anfang Juli nach Hause gehen“, kündigte der Chefarzt an. Mutter Nadine ist extra in die Villa S am Klinikum gezogen, um noch näher an ihren drei Babys zu sein und immer mehr die Verantwortung für die eigene Versorgung zu übernehmen. „Insbesondere bei Mehrlingsgeburten ist dabei auch die häusliche Nachsorge und psychosoziale Betreuung äußerst wichtig. Die Pflege von drei Frühgeborenen zu Hause erfordert eine intensive Unterstützung, die wir auch mit organisieren und abdecken können“, machte Olbertz deutlich. Familie Sachs fühlt sich dafür gut gerüstet. „Wir können voll auf die Unterstützung unserer Familie und Freunde zählen. Zuhause wartet außerdem noch voller Vorfreude der 13-jährige Lukas, der auf Schlag um drei Halbbrüder reicher ist“, sagte Jasmin Sachs. Seit Jahresbeginn gab es am Klinikum Südstadt Rostock 1066 Geburten (Stand: 29. Juni), darunter waren 24 Zwillings- und eine Drillingsgeburt. Insgesamt wurden 1092 Kinder geboren, 510 Mädchen und 582 Jungen. Quelle: Klinikum Südstadt Rostock, Foto: Joachim Kloock
30. Juni 2023 | Weiterlesen
Wiro erwirtschaftet 2022 Jahresüberschuss von 29,3 Mio. Euro
Inflation, Zinsanstieg und Energiekrise – die außergewöhnliche gesamtwirtschaftliche Lage hat alle Branchen getroffen und sich auch auf den Geschäftsverlauf der Wiro ausgewirkt. „Wir haben trotzdem Kurs gehalten und unter den herausfordernden Rahmenbedingungen ein beachtliches Ergebnis erzielt“, sagt der Vorsitzende der Wiro-Geschäftsführung Ralf Zimlich. „Wir erfüllen unseren Auftrag auch in Krisenzeiten und sichern bezahlbaren Wohnraum. Das belegt die Entwicklung der wesentlichen Unternehmenskennzahlen im Vergleich zum Vorjahr.“ Die Wiro zieht für das abgelaufene Geschäftsjahr eine positive Bilanz: Das Unternehmen erwirtschaftete einen Jahresüberschuss von 29.302 Millionen Euro (2021: 29.623 Millionen Euro). Neben einer Zuführung zu den Gewinnrücklagen werden wie im Vorjahr 15,8 Millionen Euro (brutto) an die Gesellschafterin ausgeschüttet. Alleinige Gesellschafterin der Wiro ist die Stadt Rostock. Die Eigenkapitalquote ist im Geschäftsjahr auf 29,36 % gestiegen (2021: 29,02 %). Zum Jahreswechsel überschritt die Hanse- und Universitätsstadt Rostock erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten wieder die Marke von 210.000 Einwohnern. Der leichte Bevölkerungsanstieg, vor allem aber auch die stetig wachsende Anzahl der Haushalte, führen zu einer anhaltend hohen Nachfrage nach Mietwohnungen in allen Stadtteilen. Am 31.12.2022 bewirtschaftete das Unternehmen 34.747 eigene Wohnungen sowie 4.283 Wohnungen anderer Eigentümer. Die herausragende Rolle der Wiro im Wohnungsmarkt der Hanse- und Universitätsstadt verdeutlicht ein Blick in die Rathaus-Statistik: Von den knapp 125.000 Wohnungen in Rostock gehören rund 28 Prozent der Wiro. Die Nettokaltmiete lag zum Jahreswechsel 2022/23 im Durchschnitt bei 6,23 Euro pro Quadratmeter (2021: 6,19 Euro pro Quadratmeter). Unsere Zahlen belegen: Wir agieren verantwortungsbewusst, wir sind die gelebte Mietpreisbremse, sagt der Operative Geschäftsführer, Wolfgang Medger. „Der Wohnungsleerstand im eigenen Bestand lag zum Jahreswechsel mit 1,91 % (Vorjahr: 2,0 %) auf einem anhaltend niedrigen Niveau.“ Die Fluktuationsquote in Höhe von 8,13 % (2021: 9,1 %) spiegelt aber einen funktionierenden Mietwohnungsmarkt wider. Wolfgang Medger komplettiert seit 1. März 2023 kommissarisch die Wiro-Geschäftsführung, nachdem der langjährige Technische Geschäftsführer, Christian Urban, das Unternehmen kurz nach dem Jahreswechsel 2022/23 auf eigenen Wunsch verlassen hatte. Mit dem Ziel, den eigenen Wohnungsbestand qualitativ weiterzuentwickeln und zu ergänzen, baut die Wiro bis Ende 2024 mehr als 600 Wohnungen. Alle laufenden Projekte liegen im Zeitplan – auch die beiden größten Vorhaben in der Thierfelderstraße und in der Möllner Straße. Für weitere zirka 800 Wohnungen laufen die Planungen. „Diese Projekte werden so vorbereitet, dass wir loslegen können, sobald wir bei klimapolitischen Vorgaben, Baupreisen und Förderprogrammen mehr Klarheit haben“, so Ralf Zimlich. „Die Wiro ist finanziell gut aufgestellt und weist eine solide Kapitalstruktur auf. Das sind gute Voraussetzungen. Aber die Politik ist auf allen Ebenen – Bund, Land und Stadt – gefordert, die Rahmenbedingungen drastisch zu verbessern.“ Die Wiro investiert zudem hohe Summen, um ihren Wohnungsbestand nicht nur zu erhalten, sondern zeitgemäß weiterzuentwickeln. Für die Instandhaltung hat das Unternehmen 26,04 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 22,61 Euro pro Quadratmeter) aufgewendet. Da die umfassenden Sanierungsmaßnahmen teilweise mehr als 20 Jahre zurückliegen, sind in den kommenden Jahren noch höhere Ausgaben für Instandhaltungen sowie bestandsbezogene Komplettmodernisierungen geplant. Netto-Null-CO2-Emissionen bis zum Jahr 2035 – diesem ehrgeizigen Ziel hat sich die Rostocker Bürgerschaft verpflichtet. Die Wiro arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich daran, die CO2-Emissionen zu reduzieren. So zählte zum Jahreswechsel kein Gebäude der Wiro zur untersten Gebäude-Energieeffizienzklasse H, weniger als 900 Wohnungen sind es in den Klassen F und G. Damit liegen unsere Immobilien weit über dem Bundesdurchschnitt. Die Wiro schärft derzeit ihre Nachhaltigkeitsstrategie. Unseren Umweltbericht mit der CO2-Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlichen wir im Herbst 2023. Hohe Energiepreise haben 2022 für steigende Belastungen der Verbraucher gesorgt. Seit Frühjahr 2022 haben wir unsere Mieter regelmäßig zur aktuellen Entwicklung informiert und Betriebskostenvorauszahlung angepasst. Die Wiro berät Mieter auch, wenn Zahlungen sie zu überfordern drohen. Ratenzahlungen oder Stundung sowie Unterstützung bei Behördengängen sind dabei Ansätze gemeinsamer und individueller Lösungen. Immer stärker honorieren Kunden das digitale Service-Angebot. Das Online KundenCenter nutzen aktuell knapp 13.000 Mieter. Quelle: WIRO Wohnen in Rostock Wohnungsgesellschaft mbH
30. Juni 2023 | Weiterlesen
Warnemünder Woche 2023 startet Samstag
Die 85. Warnemünder Woche hisst ihre Segel. Vom 1. bis zum 9. Juli 2023 gibt es im Rostocker Seebad internationale Segelwettbewerbe auf dem Wasser, vielfältige Strandsportarten sowie ein buntes Rahmenprogramm an Land. Die letzten Jahre waren aufgrund der Corona-Pandemie zwar schwierig, doch „2023 wollen wir endlich wieder richtig durchstarten“, freut sich Tourismusdirektor Matthias Fromm auf das größte Segelsportereignis in Mecklenburg-Vorpommern. „Zu keinem anderen Zeitpunkt ist unser Ostseebad so international. Seglerinnen und Segler aus der ganzen Welt kommen hierher und reisen hoffentlich zufrieden und als Botschafter unserer Destination wieder nach Hause zurück.“ Niege Ümgang, Sommerfest und Bummelmeile Offiziell eröffnet wird die Warnemünder Woche traditionell mit dem Niegen Ümgang am Samstagvormittag, der in diesem Jahr auch die 700 Jahre Zugehörigkeit Warnemündes zu Rostock aufgreifen soll. Was genau die Besucher bei der 20. Auflage des Festumzugs erwartet, verrät Ingeborg Regenthal noch nicht. „Wenn ich jetzt alles verrate, macht es keinen Spaß mehr hinzugehen“, sagt die Büroleiterin und erste stellvertretende Vorsitzende des organisierenden Warnemünde Vereins. Regenthal rechnet mit bis zu 2.500 Umzugsteilnehmern – 15 Vereine und viel Gewerbe haben sich angemeldet. Die Moderation und Vorstellung der Teilnehmer erfolgt wieder am „Roten Pfeil“ in der Kirchenstraße – dieses Jahr vom „Roten Sofa“ aus. Das hatte sich der langjährige Moderator und Vorsitzende des Leuchtturmvereins Klaus Möller gewünscht, der im letzten Jahr verstorben ist. Jetzt können wir ihm diesen Wunsch posthum erfüllen, erklärt Regenthal. Nachdem das Sommerfest in den letzten Jahren etwas auf Sparflamme lief, „möchten wir in diesem Jahr wieder Gas geben“, kündigt Ingeborg Regenthal an. Im Kurhausgarten gibt es fast jeden Abend bis 22 Uhr Programm. Neben Klassikern wie „Rauch auf dem Wasser“ (6. Juli) und dem „Shanty-Tag“ (8. Juli) gibt es auch Neuerungen, wie den „Schlagertag“ (3. Juli) oder den „Ladies Day“ (5. Juli) „zur Erhöhung der Damenquote“. Der Freitagabend gehört den jungen Leuten mit ihrer Musik und „es darf jeden Samstag getanzt werden“, lädt Regenthal ein. Bereits am Freitag, dem ‚Tag vor der Woche‘, öffnen ab 10 Uhr die Buden auf den Bummelmeilen am Alten Strom und der Seepromenade. Das komplette Landprogramm findet ihr hier. Segelprogramm – ILCAs, Starboote und Soling EM Zu den Höhepunkten auf dem Wasser gehören für Sportdirektor Peter Ramcke in diesem Jahr die Starboote mit der Star Eastern Hemisphere Championship und die Solinge mit ihrer Europameisterschaft. Zuletzt fand 1986 eine Soling-EM in Warnemünde statt, bei der Jochen Schümann mit Bernd Jäkel und Thomas Flach Europameister wurde. Klassiker, wie der ILCA Europa Cup, die Langstreckenregatten „Rund Bornholm“ oder die Offshore Mittelstrecke nach Kühlungsborn sind auch 2023 Teil des Segelprogramms. Durch den noch nicht abgeschlossenen Neubau der Sportschule sind die Flächen auf der Mittelmole in diesem Jahr etwas eingeschränkt und man hat sich auf die Top-Events konzentriert, so Ramcke. In der Star-Klasse sind Kontinentalmeisterschaften, wie die Star Eastern Hemisphere Championship, die wichtigsten Wettbewerbe nach der Weltmeisterschaft. „Im Starboot stehen Olympiasieger und Weltmeister im Wettbewerb mit Seglern jeden Alters und Fähigkeiten, die darauf erpicht sind, auf höchstem Niveau Sport zu treiben“, sagt Uwe Thielemann, der an der Meisterschaft teilnimmt. „In Warnemünde wollen wir das Starboot als attraktive Nachfolgeklasse jungen Seglern vorstellen und mit ihnen ins Gespräch kommen.“ Eine Besonderheit des Wettbewerbs: Die Gewinner werden mit einem silbernen Stern ausgezeichnet, den sie statt des roten Sterns im Segel tragen dürfen. Das größte Teilnehmerfeld der Warnemünder Woche gibt es beim ILCA Europa Cup mit den drei Klassen 4, 6 und 7. In der ILCA-Klasse 6 gehört die Rostockerin Hannah Anderssohn zu den besten Seglerinnen Deutschlands. „In erster Linie bereite ich mich gerade auf die Weltmeisterschaft in Den Haag im August vor“, erklärt die 23-Jährige. Dort geht es um die Nationentickets für Olympia 2024 in Paris. Möglichst viele Starttickets für Deutschland könnten auch für Anderssohn die Olympiafahrkarte bedeuten. In Warnemünde gehe es für sie vorrangig darum, „Rennpraxis zu bekommen und an den letzten Feinheiten zu arbeiten“. In ihrem Heimat- und Lieblingsrevier möchte die Warnemünderin aber natürlich trotzdem „um die vorderen Platzierungen kämpfen“. Drachenbootrennen, Beach-Handball, Beach-Lacrosse und Beach-Rugby Am Südende des Alten Stroms wird gepaddelt statt gesegelt. Zum 25. Drachenbootfestival erwartet Stefan Eichelmann, Vorsitzender des organisierenden SV Breitling, etwa 1.500 Aktive. Am 8. Juli wird auf der 280 Meter langen Bahn um die besten Plätze gekämpft, am Sonntag folgen die Sprintrennen über die 100-Meter-Distanz. Im nächsten Jahr könnten im Rahmen der Warnemünder Woche zusätzlich Schülermeisterschaften im Drachenbootrennen stattfinden, hofft Eichelmann auf eine „tolle Werbung für den Jugend- und Nachwuchssport“. Rund 400 Teilnehmer werden am ersten Wochenende zu den 27. Beach-Handball-Tagen in der SportBeachArena am Warnemünder Strand erwartet. 21 Männer- und 16 Frauen-Teams gehen an den Start, sagt Rainer Voß, Vorsitzender des Bezirkshandballverbands Nord. Nach der Corona-Pause haben viele neue Turniere versucht Fuß zu fassen, „die Konkurrenz ist schlichtweg breiter geworden“, erklärt Voß. Neben ein paar neuen Teams sind in Warnemünde wieder viele alte Bekannte dabei, die schon immer beim Turnier waren. Voß spricht liebevoll vom „Klassentreffen der Rostocker Handballer“ – „das wird auch in diesem Jahr so sein.“ Nach längerer Pause gibt es dieses Jahr wieder eine Beach-Party für die Teilnehmer. „Ich bin immer knülle, wenn ich zehn Stunden durch den Sand renne, die Sportler behaupten, sie können danach noch feiern“, ist Voß gespannt, wie das Angebot angenommen wird. Am zweiten Veranstaltungswochenende wird in der SportBeachArena Lacrosse und Rugby gespielt. Beim Beachrugby-Turnier kämpfen am Samstag acht Herren- und sechs Frauenmannschaften um die Rugby-Krone, kündigt Johanna Vick an, die während eines Schuljahrs in Neuseeland Gefallen an dem dortigen Nationalsport gefunden hat. „Im Sand, mit der Ostsee im Hintergrund, macht das ganze einfach noch mehr Spaß“, sagt sie über ihre harte, aber doch sehr faire und respektvolle Sportart. 2022 fand das Beachrugby-Turnier zum zweiten Mal im Rahmen der Warnemünder Woche statt. „Wir hoffen, dass die Resonanz in diesem Jahr wieder genauso gut ist und wir den einen oder anderen von unserem Sport begeistern können“, so Vick.
28. Juni 2023 | Weiterlesen
Neue Tourismuskonzeption für Rostocks Zukunft
Rund 700 Millionen Euro Bruttoumsatz werden in Rostock jährlich mit dem Freizeittourismus erzielt. Damit ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Hansestadt. Auf der anderen Seite beklagen Einwohner, dass zentrale Orte durch den Tourismus überlaufen sind. Wie sich Rostock als Urlaubsziel weiterentwickeln soll, zeigt die neue Tourismuskonzeption, die heute auf dem Golfplatz Warnemünde erstmals öffentlich vorgestellt wurde. Auf 120 Seiten werden Leitlinien, Ziele und Handlungsfelder definiert, aber auch konkrete Maßnahmen für die touristische Zukunft Rostocks genannt. Unternehmen und Verwaltung soll das Werk als strategische Orientierung dienen. Mehr als zwei Jahre Arbeit stecken in der Neuauflage des ersten Tourismuskonzepts aus dem Jahr 2012. Gute Tourismusentwicklung in der Vergangenheit Knapp 2,3 Mio. Übernachtungen und rund 10,5 Mio. Tagesgäste wurden 2019 in der Hansestadt registriert, in zehn Jahren wuchs die Zahl der Übernachtungen um etwa 50 Prozent. Als „unglaublich gute Ausgangsposition“ lobt Dr. Alexander Schuler von der BTE Tourismus- und Regionalberatung die touristische Infrastruktur in Rostock. Er hat maßgeblich an der neuen Tourismuskonzeption mitgewirkt. Die Covid-19-Pandemie sorgte 2020 für einen Einbruch bei Übernachtungen (-33,5 Prozent), Tagesgästen und Veranstaltungen, 2022 gab es in der Hansestadt jedoch bereits wieder rund 2,07 Mio. Übernachtungen. Rostock habe eine „überzeugende Basis- und Erwartungsqualität in der Breite“ hergestellt, so Schuler. Nun gelte es jedoch, die „Handbremse zu lösen und Fahrt aufzunehmen“. Klasse statt Masse – Fokussierung, Profilierung, Positionierung Es gehe nicht darum, dass „die Massen einfallen“, Kapazitätsgrenzen überschritten werden und zu viele Menschen hier sind, sagt Schuler. Qualitäts- statt Massentourismus, mehr Wertschöpfung pro Gast und die Konzentration auf „die wirklich wertvollen Zielgruppen“ sind für ihn die Zukunft. Dazu gehört auch der Ausbau des Tagungstourismus. Fünf übergeordnete Ziele definiert das neue Konzept: eine nachhaltige und positive Tourismusentwicklung, die Profilschärfung und Fokussierung auf chancenreiche Zielgruppen, die Steigerung der Infrastruktur-, Angebots-, Erlebnis- und Aufenthaltsqualität, die Imageverbesserung und Optimierung der Binnen- und Außenkommunikation sowie die Optimierung der Organisations- und Kooperationsstrukturen. Als Vision sieht Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm den „Dreiklang aus Großstadt-, Natur- und Ostseeerlebnis“. „Dazu zählen die kulturhistorische Innenstadt mit dem Stadthafen auf der einen und die Küste und das Hafenerlebnis in Warnemünde auf der anderen Seite sowie der Rückzugsraum für Natur- und Ruhesuchende in Markgrafenheide mit der Rostocker Heide“ – familienfreundlich, nachhaltig und barrierefrei. Das „maritim-nordische Lebensgefühl“ steht dabei ebenso auf dem Zettel der Touristiker wie eine „facettenreiche Kulturlandschaft mit faszinierenden Highlights“, Urlaubserlebnisse für kleine Gäste oder ein ganzjähriges Innenstadterlebnis. Finanziert werden soll dies auch durch die neue Kurabgabe, die Anfang des Monats von der Bürgerschaft beschlossen wurde. Die Ausdehnung auf das gesamte Stadtgebiet sowie – mit zahlreichen Ausnahmen – auf Tagesgäste ist umstritten. „Für mich ist die Kurabgabe alternativlos“, verteidigt Tourismusdirektor Fromm die Neuregelung als „beste und gerechteste Alternative“, um in Zeiten immer knapper werdender Haushalte die künftigen Aufgaben im Tourismus umzusetzen. Einwohner sollen besser einbezogen werden Neu in der Tourismuskonzeption ist, dass die Perspektive der Rostocker berücksichtigt wurde. 500 Einwohner wurden befragt. Fast 90 Prozent nutzen Strände und Promenade und über 90 Prozent sind der Meinung, dass der Tourismus das Image von Rostock positiv beeinflusst. Overtourism (Übertourismus) bzw. Overcrowding (Überfüllung) sind jedoch für viele Einheimische ein Thema. So fanden 71 Prozent der Befragten, dass zentrale Orte durch den Tourismus überlaufen seien, 85 Prozent waren der Meinung, dass die Verkehrs- und Parksuchsituation stark belastet ist und für 60 Prozent schränkt der Tourismus sogar die Aufenthalts- und Lebensqualität ein. Die Ergebnisse zeigen, „wo die Stadt ansetzen kann, um den Tourismus in Rostock auch im Sinne der Einwohner zu entwickeln“, sagt Matthias Fromm. So beinhaltet die neue Kurabgabe einen Mobilitätsanteil, um Urlaubern den Umstieg auf den ÖPNV zu erleichtern. Lebens- und Urlaubsqualität sollen bis zum Jahr 2030 keinen Widerspruch mehr darstellen, lautet die oberste Leitlinie der neuen Tourismuskonzeption. Bevor diese noch vor Jahresende von der Bürgerschaft beschlossen werden soll, verspricht der Tourismusdirektor verstärkt den öffentlichen Dialog zu suchen. Tourismuskonzeption [Pdf]
27. Juni 2023 | Weiterlesen
Neue Biomethan- und Elektrobusse für die RSAG
Wohin die Reise geht, ist klar: „Wir sind die neuen Busse für ein klimaneutrales Rostock“ steht auf den Anzeigetafeln der sieben neuen Busse, die die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) heute Mittag auf dem Neuen Markt symbolisch in Betrieb genommen hat. Bereits in den nächsten Tagen sollen die ersten Fahrzeuge ihren Liniendienst aufnehmen und planmäßig ältere Dieselbusse ersetzen. Ein ungewöhnlicher Ort für Busse, verkehrt hier doch normalerweise nur die Straßenbahn und höchstens nachts mal ein Bus der Fledermauslinie. „Wir haben den Ort mit Bedacht gewählt“, sagt RSAG-Vorstand Jan Bleis, um „diesen großen Schritt in Richtung der klimaneutralen Busflotte in gebührender Form zu begehen“. Im Herbst 2021 hat die RSAG ihre ersten beiden Elektro-Busse in Dienst gestellt, die seitdem auf der Linie 37 den Ortskern von Warnemünde mit Diedrichshagen und der S-Bahn verbinden. Jetzt wird die Elektro-Flotte um fünf neue Busse vom Typ MAN Lion’s City E erweitert. Neben drei Standardbussen kommen erstmals auch zwei 18 Meter lange vollelektrische Gelenkbusse zum Einsatz. Während die Standardbusse 36 Sitz- und ca. 39 Stehplätze bieten, sind es bei der Gelenkvariante 45 Sitz- und ca. 74 Stehplätze. Auf den Dächern der besonders leisen Elektro-Busse sind sechs bzw. acht Batteriepacks mit einer Kapazität von jeweils 80 kWh montiert. Eine Batterieladung ermöglicht eine Reichweite von etwa 210 Kilometern. Aufgeladen werden die Fahrzeuge nachts auf dem Busbetriebshof in Schmarl mit grünem Stadtwerke-Strom. Eine größere Reichweite haben die zehn neuen Biomethan-Busse. Sie ermöglichen Tagesumläufe bis zu 400 Kilometern. Vier 18-Meter-Gelenkbusse bieten jeweils 42 Sitz- und ca. 120 Stehplätze, die sechs Zwölf-Meter-Standardbusse sind für bis zu 97 Fahrgäste ausgelegt. Betankt werden die Busse ausschließlich mit zertifiziertem Biomethan aus landwirtschaftlichen Abfällen. Gegenüber Dieselbussen reduziert sich der CO2-Ausstoß lt. RSAG um rund 90 Prozent. Damit ist die CO2-Bilanz etwa auf dem Niveau vollelektrischer Fahrzeuge, die mit Öko-Strom geladen werden. Die Biomethan-Busse von MAN sind zudem mit einer Effizient-Hybrid-Technik ausgestattet, die lt. Hersteller bis zu 16 Prozent Kraftstoff einsparen soll. Hierbei wird Bremsenergie in elektrische Energie umgewandelt und in einem Super-Cap gespeichert, der das Bordnetz beim Fahrzeughalt versorgt und beim Anfahren unterstützt. Innen sind die Busse mit USB-Ladeanschlüssen, Doppel-TFT-Monitoren für die Fahrgastinformation, Videoüberwachung und einen Fahrscheinautomaten der neuesten Generation ausgestattet. Die Fahrzeuge sind an allen Türen stufenlos begehbar, absenkbar und mit einer Klapprampe sowie einem Rollstuhlplatz ausgerüstet. Rund 7,2 Millionen Euro wurden in die 15 neuen Busse investiert. Bund, Land und Stadt haben die Anschaffung mit 5,9 Mio. Euro gefördert. Die RSAG betreibt in Rostock 22 Buslinien, auf denen die aktuell 85 Fahrzeuge jährlich rund 4,7 Millionen Kilometer zurücklegen. Bis zum Jahr 2034 will die RSAG ihre gesamte Flotte umstellen, dann soll kein ÖPNV-Dieselbus mehr durch Rostock rollen.
26. Juni 2023 | Weiterlesen
Spatenstich für neue Robbenanlage im Zoo Rostock
Die alte Robbenanlage ist Geschichte und bereits komplett abgetragen. Jetzt nimmt das Baugeschehen Fahrt auf. Heute haben Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte, Rostocks Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger, die Präsidentin der Rostocker Bürgerschaft, Regine Lück, und Architekt Sezai I. Candan gemeinsam mit Zoodirektorin Antje Angeli den offiziellen Spatenstich vollzogen und über den weiteren Zeitplan informiert. „Wir sind sehr froh, dass wir jetzt durchstarten können“, betonte Zoodirektorin Antje Angeli. „Ein großes Dankeschön geht an das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern und die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, ohne die die Durchführung dieses Projekts nicht möglich gewesen wäre.“ „Im Rostocker Zoo entsteht ein attraktiver Anlaufpunkt. In der Robbenanlage wird den Besucherinnen und Besuchern in anschaulicher Weise Wissenswertes vermittelt. Es ist wichtig, dass wir im ganzen Land eine gute ausgebaute touristische Infrastruktur haben, um Einheimischen und Gästen stets Neues zu präsentieren. Deshalb unterstützen wir die Zoos und Tiergärten im Land bei ihren Vorhaben“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Jochen Schulte. Neubau wurde nochmal optimiert Im Zoo Rostock entsteht derzeit eine neue Anlage für die Seehunde und Seebären mit einem Investitionsvolumen von rund elf Millionen Euro. Eine zeitliche Verzögerung wurde genutzt, das Projekt nochmals weiterzuentwickeln. In der zukünftig nur aus einem großen, statt aus zwei Wasserbecken bestehenden Anlage werden Seehunde und Seebären vergesellschaftet zusammenleben. Um den höchsten Standards einer artgerechten und modernen Tierhaltung zu genügen, wird eine wesentliche Verbesserung der Haltungsbedingungen durch moderne Filtertechnik sowie die Haltung der Robben in Salzwasser anstelle von Süßwasser erreicht. Auch die Gestaltung der Anlage wird sich deutlich verbessern. Kleine Inseln werden den Tieren Platz zum Verweilen und Sonnen bieten. Terrassierte Felsen bieten gleichzeitig Rückzugsmöglichkeiten. Große Sichtscheiben ermöglichen für die Besucherinnen und Besucher Unterwassereinblicke und auf neu errichteten, überdachten Traversen können die regelmäßig stattfindenden Schaufütterungen beobachtet werden. Ein umfassender Bildungsbereich wird durch Schautafeln, Modelle und interaktive Angebote über Meeressäuger und ihren Lebensraum informieren. Themen zum Natur- und Artenschutz werden hier ebenfalls präsentiert. Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger lobte das Engagement des Zoos, die Robbenanlage zukunftssicher und tiergerecht zu gestalten. „Wir freuen uns für die Robben und für die Besucherinnen und Besucher, denn für alle soll der Spaß im Mittelpunkt stehen! Der Zoo hat das wieder sehr kreativ und verlässlich geplant und dabei auch immer den Austausch mit der Stadt und dem Land gesucht. Für das neue Highlight unseres Zoos ziehen wir weiter an einem Strang.“ „Wir prüfen derzeit, in welchem Umfang wir auch bei den Mehrkosten helfen können und sind hierzu im Gespräch“, sagte Jochen Schulte. Das Wirtschaftsministerium hatte bislang einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 5,5 Millionen Euro ausgereicht. Seit 1990 sind eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen des Rostocker Zoos im Rahmen der Infrastrukturförderung mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 42,95 Millionen. Euro durch das Wirtschaftsministerium begleitet worden. Dazu zählen beispielsweise die Errichtung des Darwineums und der Bau des Polariums. Der Baustart für die Erdbauarbeiten bis zu einer Tiefe von fünf Metern ist für den kommenden Monat angesetzt. Diese sollen bis Anfang Oktober abgeschlossen sein, so dass anschließend die Technikhalle durch das Gewerk Rohbau errichtet werden kann. Weitere Leistungen und Baugewerke werden aktuell ausgeschrieben. Die Eröffnung der Robbenanlage mit Informationen zu den Tieren und zum Natur- und Artenschutz sowie einer Tribüne und Panoramascheiben für einen freien Blick unter Wasser ist für Spätherbst 2024 vorgesehen. Wie geht es den Seebären und Seehunden? Im vergangenen Sommer wechselten die Südafrikanischen Seebären Daisy (27) und Egoli (26) in den hessischen Zoo Frankfurt am Main, wo sie auch geboren worden sind. Die beiden Seebärenweibchen haben in der Zwischenzeit zwei junge Männchen aus Schweden als Gesellschaft dazu bekommen. „Es geht ihnen sehr gut im Frankfurter Zoo“, berichtete Säugetierkuratorin Daniela Lahn. „Aufgrund des fortgeschrittenen Alters werden die beiden Seebärinnen dort auch ihren Ruhestand verbringen und nicht in den Zoo Rostock zurückkehren.“ Die Seehunde Susi (35), Gizmo (22) und Sammy (2) sind Ende vergangenen Jahres ins Rostocker Marine Science Center im Yachthafen Hohe Düne umgezogen. „Das Trio fühlt sich dort sichtlich wohl, beteiligt sich ausgiebig beim Training und alle drei fressen gut. Besonders freuen wir uns darüber, dass unsere Seehunddame Susi trächtig ist und somit, wenn alles gut geht, vier Seehunde in den Zoo zurückkommen werden“, so die Kuratorin. Da im Marine Science Center nur männliche Tiere gehalten werden, wurden mit Ausnahme von Susi weitere Weibchen an andere Zoos vermittelt. Seehundrobbe Lilly (18) zog ebenfalls in den Zoo Frankfurt, wo sie am 30. Juli ihr Jungtier Otto zur Welt gebracht hat. Vater ist der Rostocker Gizmo. Das 2019 in Rostock geborene Seehundmädchen Lotte (4) lebt jetzt im Tierpark Nordhorn in Niedersachsen. Nachwuchs könnte es künftig auch bei den Südafrikanischen Seebären geben; dort ist eine neue Gruppe mit einem Männchen und zwei bis drei Weibchen geplant. „Auf die Rückkehr ihrer Patentiere Susi, Gizmo und Sammy freut sich auch die OstseeSparkasse Rostock, die seit 30 Jahren zu den wichtigsten Förderern des Zoos gehört, unter anderem als Premiumpartner für den Natur- und Artenschutz. „Toll, dass eine regionale Kooperation die Ausquartierung so nah ermöglicht hat und ein Besuch unserer Patentiere im Marine Science Center gerade jetzt in der Saison täglich möglich ist. Wir sind schon heute gespannt auf eine moderne Robbenanlage und einen neuen Leuchtturm für den Zoo Rostock“, sagte Ospa-Vorstandmitglied Karsten Pannwitt. Unterdessen bat Zoodirektorin Antje Angeli um Geduld während der laufenden Bauarbeiten. „Das Neubauprojekt ist erneut eine große Herausforderung für den Zoo und sorgt durch die Wegesperrungen auch für Einschränkungen und längere Wege, für die wir unsere Besucherinnen und Besucher um Verständnis bitten möchten. Dafür gibt es in vielen Gehegen in unserem schönen Zoo Nachwuchs zu bestaunen. Mehr als 50 Jungtiere, von Pinguin-Küken bis zu unseren Elch-Zwillingen, freuen sich auf zahlreiche Zoogäste. Gleichzeitig möchte ich mich bei allen Förderern und Unterstützern unserer neuen Robbenanlage herzlich bedanken.“ Quelle: Zoo Rostock, Foto: Joachim Kloock
16. Juni 2023 | Weiterlesen
BP 84 „Neustadt“ in Warnemünde getauft, gesegnet und in Dienst gestellt
„Ich taufe dich auf den Namen ‚Neustadt‘ und wüsche Dir, dass immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel ist.“ Als Taufpatin durfte die Bundesministerin des Innern und für Heimat, Nancy Faeser (SPD), ihren Spruch zur Taufe des neuen Einsatzschiffs der Bundespolizei gleich zweimal sagen – die Sektflasche zerbrach beim ersten Versuch einfach nicht. Im zweiten Anlauf lief alles glatt und nach der Segnung wurde die BP 84 „Neustadt“ mit dem erstmaligen Hissen der Bundesdienstflagge offiziell in Dienst gestellt. Damit ist das Quartett der hochseetauglichen Einsatzschiffe der Potsdam-Klasse komplett. Neben der BP 81 „Potsdam“ wurden 2018/19 bereits die BP 82 „Bamberg“ sowie die BP 83 „Bad Düben“ in Betrieb genommen. Ursprünglich waren nur drei Schiffe geplant, 2020 hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Mittel für ein viertes Schiff bewilligt. Gebaut wurden alle Schiffe von der Fassmer-Werft in Berne-Motzen (Niedersachsen). Geschäftsführer Harald Fassmer freute sich über den Auftrag, „der in den vergangenen Jahren ganz entscheidend zur Auslastung unseres Unternehmens und der Sicherung vieler Arbeitsplätze“ beigetragen hat. Einen Folgeauftrag zu erhalten, zeige, dass „Qualität und Verlässlichkeit gestimmt haben“. Corona und Ukraine-Krieg haben allerdings auch bei der Werft zu Problemen mit Zulieferern und Kostensteigerungen geführt, die in der Kalkulation nicht vorgesehen waren. An den Bund weiterreichen konnte die Werft ihre Mehrkosten nicht. „Wie im Spezialschiffbau üblich werden Festpreise vereinbart und daran hatten auch wir uns zu halten“, so Fassmer. „Die BP 84 wird nicht nur den maritimen Raum sicherer machen, sie macht auch die Arbeit der Besatzung sicherer“, verwies Nancy Faeser auf die Vorteile der gegenüber den 2002/3 in Dienst gestellten kleineren Patrouillenbooten der Bad-Bramstedt-Klasse deutlich seegängigeren Neubauten. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist der Ostseeraum zum „geopolitischen Hotspot geworden“, betonte die Ministerin, Windparks oder die künftigen LNG-Terminals müssen vor Sabotage geschützt werden. „Die Bundespolizei zeigt auf See mit sämtlichen verfügbaren Kräften und Schiffen Präsenz. Alles, was schwimmen kann, ist auf dem Wasser“, so Faeser. Die BP 84 „Neustadt“ ist 86 Meter lang, 13,4 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 4,35 Metern. Mit ihren zwei, jeweils 4.080 kW starken, Hauptmaschinen erreicht sie eine Geschwindigkeit von 21 Knoten. Die Stammbesatzung besteht aus 19 Mitglieder, zusätzlich können bei Spezialeinsätzen weitere 29 Personen untergebracht werden. Das Schiff ist mit zwei 45 Knoten schnellen Kontrollbooten vom Typ FRIR 850 BPOL ausgestattet und verfügt über eine Bordkanone sowie ein Hubschrauberlandedeck. Neustadt ist nicht nur Sitz des Direktionsbereichs See der Bundespolizei, bereits 1969 wurde das erste von acht Patrouillenbooten des Bundesgrenzschutzes nach der Stadt in Holstein benannt. Fotos von der Taufe der BP 84 „Neustadt“ in Rostock-Warnemünde: Video von der Taufe der BP 84 „Neustadt“ in Rostock-Warnemünde:
10. Juni 2023 | Weiterlesen
Sportboothafen Warnemünde offiziell eingeweiht
In Betrieb ist der neue Sportboothafen auf der Mittelmole Warnemünde bereits seit April, heute wurde er offiziell eingeweiht. Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke) und Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) übergaben Torsten Haverland, Geschäftsführer des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern, den symbolischen Schlüssel. Der Landesportbund ist Betreiber des gesamten Hafenareals und Eigentümer der angrenzenden, im Bau befindlichen, Landessportschule. An der Nordspitze der Warnemünder Mittelmole entstanden insgesamt 246 Wasserliegeplätze für Gäste und Dauerlieger, zwei moderne Slipanlagen, zahlreiche Landliegeplätze für Jollen, Skiffs und Katamarane sowie ein Hafenmeisterhaus mit Sanitäranlagen und Räumen für Regatta- und Trainingsorganisation. Sanitär- und Hafenmeisterhaus Das neue Hafenhaus umfasst insgesamt 13 Räume mit einem Bruttorauminhalt von 817 Kubikmetern. Im Erdgeschoss gibt es neben Toiletten und Duschen (auch barrierefrei) zwei Waschmaschinen und -trockner. Fürs notwendige Kleingeld hängt ein Münzwechselautomat an der Wand, bargeldloses Zahlen ist allerdings noch nicht möglich. In der ersten Etage hat der Hafenmeister sein Büro. Mit traumhaften Blick auf Seekanal, Mittelmole und Alten Strom ist es wohl einer der schönsten Arbeitsplätze in Rostock. Hafenmeister Wolfram Kummer hat von hier aus alles im Blick. Zusammen mit seinen beiden Kollegen kassiert er Liegegebühren und sorgt Sicherheit und Ordnung. Hochsaison ist im Sommer, zu tun gibt es aber immer etwas. In den kälteren Monaten sind viele Wartungsarbeiten zu erledigen. „Im Winter haben wir hier Gäste, die gern auf die Plattform machen“, verweist er mit einem Zwinkern auf die Möwen. „Dann ist hier alles weiß.“ Ein paar Kleinigkeiten fehlen im neuen Sportboothafen Warnemünde noch, WLAN etwa. „Das wird noch gelegt, ab Herbst“, erklärt Hafenmeister Kummer einem Gast, der gerade seinen Liegeplatz bezahlt. An der Brücke, bei der Tourismuszentrale oder dem Bäcker, gibt es Hotspots, verweist er auf Alternativen. An den Liegeplätzen geht es deutlich ruhiger zu als früher. Durch den Neubau der Nordmole, die den Hafen jetzt einfasst, gibt es weniger Wellengang. Bei West- oder Nordwestwind reflektierte das Wasser vorher an der Ostmole und die Welle schwappte direkt in den Sportboothafen hinein, erklärt Kummer. „Im Alten Strom sieht man, wie die Schiffe schaukeln“, zeigt der Hafenmeister aus seinem Fenster. „Hier hingegen ist es total ruhig.“ Traum von olympischen Segelwettbewerben Nicht nur Wassersportler, die Landessportspule mit dem Bundesstützpunkt Segeln und maritime Großereignisse, wie die Warnemünder Woche oder die Hanse Sail, sollen vom neuen Sportboothafen profitieren. Nachdem Rostock 2000 und 2012 nicht zum olympischen Segelrevier wurde, ist der Traum von Olympia in der die Hansestadt noch nicht ganz ausgeträumt. „Vielleicht bekommen wir ja noch mal die Chance in den nächsten Jahren für einen neuen Anlauf“, hofft Wirtschaftsminister Meyer. „Wir haben jetzt schon die Infrastruktur geschaffen.“ 15,5 Millionen Euro investiert Rund 15.5 Millionen Euro netto wurden in das Vorhaben investiert. Das Wirtschaftsministerium unterstützte das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit 11,25 Mio. Euro, weitere 300.000 Euro gab es vom Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung MV. 1.492 Tonnen Stahl und 11.500 Tonnen Wasserbausteine wurden verbaut, 3.860 Quadratmeter Holz, GFK und Pflaster verlegt, 14 Schwimmstege errichtet. Die Umsetzung erfolgte in fünf Bauabschnitten. Nach dem Rückbau der alten Plattform wurden die Stege im Alten Strom neu gebaut. Anschließend wurde der Hafen im nördlichen Bereich ausgebaggert und mit Spundwänden sowie einer neuen Nordmole abgesichert. Es folgten die Errichtung der Plattform für das Hafenmeisterhaus, Schwimmstege und Slipanlage. Nach Medienerschließung und Befestigung des Hafenvorplatzes wurde das Hafenmeisterhaus gebaut. Komplizierte Baugrundverhältnisse sowie der Fund eines Wracks und von Resten alter Hafenanlagen sorgten für große Herausforderungen. Für den Bau verantwortlich war das Hafen- und Seemannsamt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.
9. Juni 2023 | Weiterlesen
Neue Kurabgabe für Rostock beschlossen
Zweimal wurde die Entscheidung vertagt, heute Abend hat die Rostocker Bürgerschaft die neue Kurabgabesatzung beschlossen. Künftig wird die Kurtaxe im gesamten Stadtgebiet erhoben, erstmals auch von Tagesgästen. Urlauber, die in der Hansestadt übernachten, müssen zusätzlich einen Mobilitätsanteil für die Nutzung des Nahverkehrs bezahlen. Kurabgabe gilt in gesamter Stadt und steigt um Mobilitätsanteil Bislang wird die Kurtaxe nur in den vier Seebädern der Hansestadt (Warnemünde, Markgrafenheide, Hohe Düne und Diedrichshagen) erhoben. Künftig müssen Urlauber im gesamten Stadtgebiet zahlen. Möglich macht dies die im letzten Jahr erfolgte Anerkennung von Rostock als Tourismusort. An der Höhe der Kurabgabe ändert sich eigentlich nichts, sie bleibt bei 2,25 Euro pro Nacht. Allerdings müssen Übernachtungsgäste zusätzlich einen Mobilitätsanteil von 1,45 Euro für die Nutzung des Nahverkehrs bezahlen. Dadurch steigt die Kurabgabe auf 3,70 Euro. Mit der Kurkarte kann der öffentliche Personennahverkehr im gesamten Netz des Verkehrsverbundes Warnow kostenfrei genutzt werden. Davon ausgenommen sind die Schmalspurbahn Molli zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn sowie die Fährverbindungen Kabutzenhof – Gehlsdorf und Warnemünde – Hohe Düne. Letzteres dürfte vor allem bei Urlaubern in Hohe Düne und Markgrafenheide auf Unverständnis stoßen, soll im nächsten Jahr jedoch noch einmal überprüft werden. Neu ist, dass An- und Abreisetag als zwei Aufenthaltstage berechnet werden. Tagesgäste müssen künftig Kurabgabe zahlen Waren Tagesgäste in Rostock bislang von der Kurtaxe befreit, müssen sie die Abgabe künftig ebenfalls zahlen. Der Mobilitätsanteil entfällt jedoch, sodass 2,25 Euro zu entrichten sind. Wann genau die Kurtaxe fällig wird, wie diese entrichtet und kontrolliert werden soll, ist noch nicht ganz klar. Vorerst setzt die Tourismuszentrale auf Freiwilligkeit. Die Bürgerschaft hat beschlossen, dass ein Tagesgast nur dann abgabepflichtig ist, wenn er sich zum Erholungszweck aufhält und dieser „nach außen sichtbar bzw. erkennbar“ ist, etwa durch die Nutzung von touristischen Einrichtungen. Die Liste der Ausnahmen ist lang. Für einen Einkaufsbummel durch die Stadt, einen Kino-, Zoo- oder Weihnachtsmarktbesuch wird keine Kurabgabe fällig – auch fürs Schwimmen in der Ostsee wohl nicht, fürs Sonnenbad am Strand hingegen schon. Kurabgabe – Befreiungen und Ermäßigungen Wer seinen Hauptwohnsitz in Rostock gemeldet hat, muss keine Kurabgabe zahlen. Dies gilt auch für Personen, die in der Hansestadt arbeiten, studieren oder ausgebildet werden und Kleingärtner ohne Wohnnutzung. Kinder bis zum 5. Lebensjahr sind von der Kurtaxe befreit. Mit einem Änderungsantrag hat die Bürgerschaft dies auch für Kinder von 6 bis 14 Jahren sowie Schwerbehinderte mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 80 beschlossen. Sie müssen bei Übernachtungen nur den Mobilitätsanteil von 1,45 Euro bezahlen. Rund 125.000 Euro Mehrkosten für die Stadt war der Bürgerschaft die Entlastung dieser Gruppen wert. Von der Abgabe befreit ist auch eine Begleitperson von Schwerbehinderten mit dem Merkzeichen „B“. Laut Beschluss allerdings nur, wenn der Schwerbehinderte selbst einen GdB von 100 hat. Bis zum Inkrafttreten bleibt glücklicherweise noch etwas Zeit, um derartige Ungereimtheiten auszumerzen. Wer eine selbstgenutzte Zweitwohnung, einen Dauerstellplatz auf Campingplätzen oder einen dauerhaften Bootsliegeplatz in Rostock hat, muss jährlich 63 (ermäßigt 42) Euro zahlen. Die Nutzung des ÖPNV ist darin nicht enthalten. Strandreinigung, Rettungsschwimmer und kostenfreie Toiletten Bezahlt werden von der Kurabgabe u.a. die Reinigung von Strand und Promenade, die Rettungsschwimmer sowie touristische Angebote und Veranstaltungen. Dank der höheren Einnahmen können die öffentlichen WC-Anlagen von Stadt und Tourismuszentrale künftig kostenfrei genutzt werden. Dies hatte der Ortsbeirat Warnemünde schon lange gefordert. „Die Kurabgabe ist für uns eine der gerechtesten touristischen Abgaben, weil sie vom Gast bezahlt wird und wieder 1:1 für den Gast eingesetzt wird“, verteidigte Tourismusdirektor Matthias Fromm die neue Kurabgabesatzung. Die bisherige sei nicht mehr rechtskonform, verweist Fromm auf ein OVG-Urteil, das die Gleichbehandlung von Übernachtungs- und Tagesgästen fordert. Würde das Geltungsgebiet nicht auf die gesamte Stadt ausgedehnt, müssten künftig sogar Rostocker beim Besuch der Seebäder zahlen. Zuletzt wurde die Kurabgabe vor zwei Jahren erhöht bzw. angeglichen. Seitdem gibt es keine Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebensaison sowie den einzelnen Seebädern mehr. Die neue Kurabgabesatzung soll am 1. September 2023 in Kraft treten.
7. Juni 2023 | Weiterlesen
Marine-U-Boot U33 in Warnemünde zu Gast
U-Boote sieht man im Rostocker Hafen nicht oft. Übers Wochenende war mit der U33 ein Unterseeboot der Deutschen Marine in Warnemünde zu Gast. Freitagvormittag machte es am neuen Marinearsenal auf dem Gelände der ehemaligen Warnow Werft in Warnemünde fest. Heute Morgen hieß es Punkt 8 Uhr „Leinen los!“ Mit Hilfe des Schleppers „Fairplay 55“ wurde das U-Boot im Fahrwasser Werft gedreht und fuhr mit sechs Knoten durch den Seekanal ins offene Fahrwasser. Hintergrund ist der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Deutschen Marine in Rostock. Nach einer kurzen Visite des Marinekommandos in der Kopernikusstraße soll der Kanzler am Vormittag mit dem Hubschrauber auf die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ fliegen, die aktuell Flaggschiff der Standing NATO Maritime Group 1 (SNMG 1) ist. Auf und über der Ostsee vor Kühlungsborn sind verschiedene Übungen mit dem französischen Flottentanker „Somme“, der im Marinestützpunkt Hohe Düne stationierten Korvette „Oldenburg“ (F263) und dem Minenjagdboot „Bad Bevensen“ geplant. U33 wird das dynamische Auftauchen demonstrieren. An der Übung sollen sich neben den Marinefliegern auch Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwader 73 aus Rostock-Laage sowie Tornados vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 aus Jagel beteiligen. Video vom Auslaufen des U-Boots U33 aus Rostock-Warnemünde (5. Juni 2023):
5. Juni 2023 | Weiterlesen
Groter Pohl – Funktionsplan für neues Wohnviertel
Eigentumswohnungen! Ausgerechnet Rostocks oberstem Stadtplaner Ralph Müller rutschte das E-Wort heraus, nachdem er ausführlich erklärte, wie im neuen Wohngebiet „Groter Pohl“ eine „bunte, gesunde, urbane Mischung“ entstehen soll. „Warum ist das ausgeschlossen“, fragte der Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft, nachdem sich lautstark Unmut in der Rathaushalle breit machte. Er könne sich gut vorstellen, dass kleine, drei- oder viergeschossige Reihenfamilienhäuser an dieser Stelle eine gute Alternative zu Eigenheimgrundstücken am Stadtrand sind. Dass die Grundstücke am Groten Pohl fast ausschließlich Eigentum der Hanse- und Universitätsstadt sind, sei ein großer Vorteil. Über Konzeptvergaben oder Festpreise könne die Stadt Einfluss auf Wohnformen und Vielfalt nehmen, sagt Müller: „Wir wollen nicht demjenigen den Zuschlag erteilen, der das meiste Geld bietet, sondern dem, der das beste Konzept hat“. Am Ende müsse aber auch die Finanzierung sichergestellt werden. Rostock möchte die Grundstücke selbst erschließen. „Dass der Erschließungsaufwand keine kleine Nummer ist, ist klar.“ Schulcampus, Gewerbe und 1.200 Wohnungen geplant Stephan Zemmrich vom Architekturbüro „Haas Cook Zemmrich“ aus Stuttgart stellte die Eckdaten für das etwa 22 Hektar große Gelände vor. Rund 115.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche sieht der Funktionsplan fürs Wohnen vor. Je nach Wohnungsgröße ergibt dies etwa 1.200 Wohneinheiten für 2.500 bis 3.000 Menschen. Im westlichen Teil soll ein Schulcampus mit Hort und Sporthalle entstehen. Daran anschließen könnte sich ein Kreativ-Campus für Start-Ups oder studentisches Wohnen. Hier ist auch Platz für die neue Moschee bzw. den Gebetsraum der islamischen Gemeinde sowie die interkulturellen Gärten. Im nördlichen Bereich ist entlang der Bahnschienen ein Park geplant, dahinter soll ein Gewerbe-Boulevard entstehen. Der perfekte Ort für Technologienzentren, Start-Ups, aber auch Handwerkerhöfe, so Zemmrich. Gewerbeflächen sind auch entlang des Südrings vorgesehen. Sie sollen die künftigen Bewohner möglichst gut vom Straßen- und Bahnlärm abschotten. Die Wohnbebauung ist vier- bis sechsgeschossig im Zentrum geplant. Flexible Gebäudetiefen zwischen zehn und 15 Metern ermöglichen eine große Bandbreite an Wohn- und Lebensformen, die reinen Wohnstraßen erlauben lebendige Erdgeschosse mit kleinen Terrassen und Vorgärten. Autoarmes und stellplatzfreies Quartier Das Quartier wird zwar nicht komplett autofrei, aber autoarm und stellplatzfrei. Ausnahmen gibt es nur für Behindertenparkplätze. Nahezu das gesamte Wohnviertel wird durch Versenkpoller abgetrennt. Umzüge, Möbeleinkäufe u.ä. müssen beim Quartiermanagement angemeldet werden. Auch ein Unterparken der einzelnen Wohngebäude ist nicht geplant. Statt teurer Tiefgaragen soll es hinter der Feuerwache zwei oder drei Quartiersgaragen mit Sharing-Angeboten geben. Hier wäre auch ein Jugendhaus oder Stadtteilbegegnungszentrum möglich, sofern die Stadtkasse es erlaubt. Kalkuliert wird mit einem Stellplatzschlüssel von 0,6 – nur etwa jeder zweite Haushalt dürfte demnach ein eigenes Auto besitzen. Die Anbindung an Bus, S- und Straßenbahn sowie den geplanten Radschnellweg von Warnemünde zum Hauptbahnhof soll den Verzicht aufs eigene Kfz erleichtern. „Man braucht dort keine zwei Autos“, entgegnet Ralph Müller Befürchtungen, dass die künftigen Bewohner in umliegenden Straßen parken. Bei einem Wohngebiet, das für 100 Jahre geplant wird, müsse man an die Zukunft denken. Das Mobilitätsverhalten künftiger Generationen ändere sich. Letztlich entscheide jedoch die Bürgerschaft, es sei auch ein Stellplatzschlüssel von 0,8 möglich. Stadtgrün und Regenwassermanagement Das neue Wohnviertel wird nach den Prinzipien der Schwammstadt geplant. Anfallendes Regenwasser soll innerhalb des Viertels aufgefangen, zwischengespeichert und verzögert abgegeben werden. Zwischen Quartiersgaragen und Wohnbebauung ist als Puffer und Übergang ein Wasser-Boulevard geplant. Ein offengelegter Retensionskanal soll das Regenwasser in diesem Bereich zurückhalten. Parallel zum Südring soll es zwischen Gewerbe- und Wohnbebauung einen Park-Boulevard mit unterirdischer Regenwasserableitung geben. Bei Starkregen wird das Wasser in den nördlichen Bereich abgeleitet, wo es vor den Bahnschienen einen Grüngürtel mit überflutbaren Bereichen gibt. Auch die Dächer sollen als Wasserspeicher dienen: 80 Prozent der Dachfläche soll begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet, die restlichen 20 Prozent als Terrassen genutzt werden. Bestandsbäume sollen – sofern möglich – erhalten und durch Neupflanzungen ergänzt werden. Viel Kritik an den Plänen Zur Vorstellung des Funktionsplans kamen gestern Abend viele Kleingärtner ins Rathaus, die eine grundsätzlich andere Haltung zu diesem Gebiet haben. Entsprechend hart fiel die Kritik aus. Biodiversität müsse man nicht künstlich per Dachbegrünung schaffen, da es am Groten Pohl bereits jetzt eine große Artenvielfalt gibt. Was wird aus den Wildtieren, die dort leben, fragte eine Teilnehmerin. Ralph Müller verwies auf Ausgleichsmaßnahmen und Umweltvorschriften, die eingehalten würden. Der Stadtplaner machte allerdings auch deutlich, dass es einen klaren Auftrag der Bürgerschaft gibt, einen Bebauungsplan für den Groten Pohl aufzustellen. Wir brauchen dringend Wohnraum, so Müller. „Das ist ein integrierter, best-erschlossener Standort. Wenn wir dort nicht bauen, wo dann? Irgendwo am Stadtrand mit großen, teuren, aufwändigen Erschließungen?“ Wie geht es weiter? Bereits seit 2016 läuft das Bebauungsplanverfahren für den Groten Pohl. 2018 lag der Entwurf aus, Mitte 2019 fiel die Entscheidung, einen Funktionsplan als zusätzliche Stufe zwischenzuschalten, um zu überprüfen, ob die ursprünglichen Planungen bzgl. Nutzungsintensität und -mischung, Mobilität oder Ökologie noch zeitgemäß sind, so Müller. Im ersten Halbjahr 2024 soll der weiterentwickelte B-Plan ausgelegt werden, 2025 könnte der Satzungsbeschluss folgen und im Anschluss mit der Erschließung begonnen werden, blickt Müller voraus. Visualisierung, Grafik: Architekturbüro Haas Cook Zemmrich/Studio 2050
24. Mai 2023 | Weiterlesen
Bauarbeiten für Deckenerneuerung auf Stadtautobahn (B103) starten
Ab nächster Woche wird die Rostocker Stadtautobahn (B103) zwischen den Anschlussstellen Evershagen und Lütten Klein zur Baustelle. Voraussichtlich vom 25. Mai bis zum 6. August 2023 wird auf einer Länge von 2,4 Kilometern die Asphaltdecke in beiden Fahrtrichtungen erneuert, wie das zuständige Straßenbauamt Stralsund mitteilt. Da der zu geringe Straßenquerschnitt keine gefahrlose Vorbeiführung des laufenden Verkehrs an der Baustelle erlaubt, werden die beiden Richtungsfahrstreifen nach Warnemünde bzw. zum Stadtzentrum abwechselnd voll gesperrt. Der Verkehr wird jeweils über die gegenüberliegende Fahrbahn umgeleitet, je Richtung steht nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Die Tankstellen und Schnellrestaurants (Avia und McDonald’s in Richtung Warnemünde sowie Total und Burger Kind stadteinwärts) bleiben während der Bauzeit erreichbar. Nur während die Zufahrten saniert werden, soll es zu kurzzeitigen Vollsperrungen kommen. Dazu wird in diesem Bereich bereits in der nächsten Woche mit dem Rückbau von Schutzplanken und der Herstellung von Mittelstreifenüberfahrten begonnen. Während der Arbeiten, die voraussichtlich bis zum 7. Juni dauern, wird jeweils der linke Fahrstreifen in beiden Richtungen gesperrt. Anschließend wird der alte Asphalt abgetragen und die neue Fahrbahndecke eingebaut. Planmäßig sollen die Arbeiten bis zum Sonntag, dem 6. August 2023, abgeschlossen werden – rechtzeitig, bevor am 10. August die 32. Hanse Sail in Rostock startet. Das Straßenbauamt Stralsund bittet um Verständnis und eine entsprechende Reiseplanung. Viele Ausweichrouten gibt es allerdings nicht. Wer nach Lütten Klein oder Lichtenhagen möchte, kann bei Staus die Bertolt-Brecht- und die St.-Petersburger Straße nutzen, in Richtung Schmarl und Groß Klein bietet der Schmarler Damm eine Alternative. Für Warnemünde-Urlauber kann eine Fahrt über die A19 und durch den mautpflichtigen Warnowtunnel Zeit und Nerven sparen. Rund drei Millionen Euro investiert der Bund in die Fahrbahnerneuerung. Bei der Vorstellung des Straßenbauprogramms wurden die Kosten vor zwei Monaten noch auf rund 800.000 Euro geschätzt. Diese Kostenschätzung beruhte auf der Planung einer einfachen Deckenerneuerung, erklärt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V auf Nachfrage. Nach dem Wegfall der Buga und dem Vorliegen von Bohrkernanalysen wird die Fahrbahn jetzt jedoch umfangreicher und nachhaltiger erneuert. Sämtliche Asphaltschichten werden entfernt und die darunter liegende Betondecke entspannt (z.B. durch Schnitte). Anschließend wird das komplette Asphaltpaket neu eingebaut. Zusätzlich werden die Schutzplanken erneuert – Arbeiten, die ansonsten gesondert durchgeführt worden wären. Eine weitere Deckenerneuerung auf der B103 ist im Herbst geplant. Voraussichtlich von September bis November 2023 soll die Asphaltschicht auf dem Westzubringer zur A20 zwischen den Anschlussstellen Reutershagen und Schutow saniert werden. Auch auf der A20 werden zwischen den Anschlussstellen Kröpelin und Bad Doberan beide Richtungsfahrbahnen erneuert. Der 12,4 Kilometer lange Bereich westlich von Rostock soll in vier Bauabschnitten bis Juli 2024 in Stand gesetzt werden.
19. Mai 2023 | Weiterlesen
Nachwuchs bei den Humboldtpinguinen
Kükenalarm bei den Humboldtpinguinen im Polarium. Nach zwei Jahren Nachwuchspause werden schon in Kürze die ersten Jungpinguine im Außengehege und am Wasserbecken zu sehen sein. Insgesamt fünf Küken sind bislang in und bei den Bruthöhlen gesichtet worden. Pro Paar sind es in der Regel immer ein bis zwei Eier. Wenn die Pinguine in ihrem Rückzugsort im Felsen erfolgreich brüten, schlüpfen nach etwa 37 bis 39 Tagen die Küken. „Den Anfang haben die Pinguine Kolumbus und Karla am 15. und 17. April mit zwei Küken sowie Anton und Maike mit einem Küken am 16. April gemacht. Ein weiteres Paar folgte mit zwei Küken am 1. und 4. Mai“, berichtete Vogelkurator Jonas Homburg. „Weitere der aktuell zwölf Pinguinpaare brüten noch. Es könnten also noch ein paar Babypinguine hinzukommen.“ Botschafter ihrer gefährdeten Art Ungefähr einen Monat nach dem Schlupf stecken die Küken zum ersten Mal neugierig die Köpfchen aus der Bruthöhle, bleiben aber in der Nähe der Nester. Sie werden dort von ihren Eltern mit vorverdautem Fisch gefüttert. Innerhalb des zweiten Monats legen die jungen Pinguine ihr graues Flauschgefieder ab und kommen von selbst mit ans Wasser. „Gut möglich also, dass schon zum Herrentagswochenende die ersten kleinen Frackträger zu entdecken sind.“ Am Wasserbecken lernen sie dann, selbstständig den Fisch zu fressen, den sie von den Tierpflegerinnen und Tierpflegern bekommen. Schwimmen können sie von Natur aus, sobald sie ihr Daunengefieder abgelegt haben. Nach ca. 70 Tagen sind die kleinen Pinguine flügge. „Wie es allerdings mit dem Nachwuchs konkret aussieht, also ob es Männchen oder Weibchen sind, da ist noch etwas Geduld gefragt. Das Geschlecht wird erst später sicher über eine Federprobe bestimmt“, so Jonas Homburg. Die Humboldtpinguine im Rostocker Zoo sind auch Botschafter ihrer, in freier Wildbahn lebenden Artgenossen. Diese leben an der Pazifikküste von Peru und Nordchile und auf den dort vorgelagerten Inseln. Der Bestand der dort lebenden Vögel wird auf noch ca. 23.800 Tiere geschätzt. Humboldtpinguine sind laut Roter Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als gefährdet eingestuft. Der Rostocker Zoo arbeitet mit „Sphenisco – Schutz des Humboldtpinguins e.V.“ (sphenisco.org) zusammen. Der Verein engagiert sich für den Schutz der Humboldtpinguine und ihres Lebensraums. Quelle: Zoo Rostock, Foto: Maria Seemann
18. Mai 2023 | Weiterlesen
Erste mobile Tourist-Info in Rostock-Warnemünde
Wie komme ich in die Stadt? Wo ist der Strand? Haben Sie einen Stadtplan? Die vom Kreuzfahrtschiff „Rotterdam“ kommenden Passagiere haben die neue mobile Tourist-Info am Kreuzfahrtterminal Warnemünde heute Vormittag sofort in Beschlag genommen. Bislang gab es eine Außenstelle der Tourist-Information in Karls Pier 7, diese wird aufgegeben. „Wir haben festgestellt, dass es schwierig ist, dass uns Kreuzfahrtgäste dort finden“, erläutert Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm. Christian Hardt, beim Hafenbetreiber Rostock Port für den Bereich Kreuzschifffahrt zuständig, kann dies nur bestätigen: „Uns ist den vergangenen Jahren aufgefallen, dass vor allem internationale Kreuzfahrtgäste direkte Ansprechpartner suchen.“ Dank ihrer auffälligen gelben Warnjacken wurden oft Terminalleiter Jens Käkenmeister und seine Kollegen angesprochen, die eigentlich für andere Dinge zuständig sind. Für eine bessere Information der Tagesausflügler und ein wenig „Entlastung“ der eigenen Mitarbeiter unterstützt Rostock Port das neue Angebot mit einem Platz vor – und bei schlechtem Wetter auch im – Kreuzfahrtterminal. Das neue Angebot ist jedoch keineswegs nur für Kreuzfahrtgäste gedacht. „Wir wollen unsere Tourist-Information zu den Menschen bringen“, sagt Fromm. Das mobile Angebot soll künftig auch am Alten Strom, auf der Promenade oder in Markgrafenheide eingesetzt werden. „Die persönliche Beratung ist der wichtigste Service an der mobilen Info“, sagt Paul Wendland, stellvertretender Leiter der Tourist-Information Rostock, aber „man soll natürlich auch etwas kaufen.“ Während derartige Lastenräder meist als mobile Imbissstände genutzt werden, wurde der Drahtesel für seinen Einsatz als Tourist-Information speziell ausgerüstet. Dank Internetzugang und Anschlüssen für Laptop, Drucker und Kassensystem können neben kleinen Souvenirs auch Fahrkarten, Veranstaltungstickets oder Audioguides für Stadtführungen verkauft werden. Bezahlt werden kann bar oder mit Karte. Das Lastenrad bietet 300 Liter Stauraum für bis zu 150 kg Nutzlast (plus Fahrer) und einen 270 cm breiten Verkaufstresen. Unterstützung kommt beim Fahren von einem 500 Watt starken Elektromotor. Gestaltet wurde das Rad mit Sehenswürdigkeiten, wie dem Teepott und Leuchtturm. Von weitem erkennbar ist es durch einen großen, roten Info-Schirm, für den es heute etwas zu windig war. 15.000 Euro wurden in die mobile Tourist-Info investiert. Neben der mobilen Anlaufstelle gibt es weiterhin die beiden stationären Tourist-Informationen am Universitätsplatz und Am Strom in Warnemünde sowie die ab Pfingsten saisonal geöffnete Außenstation in Markgrafenheide.
9. Mai 2023 | Weiterlesen
Kunsthalle Rostock öffnet nach Sanierung
„Das Licht ist besser, die Wände sind wunderbar glatt, die Arbeiten strahlen“, freut sich Jörg-Uwe Neumann, Leiter der Rostocker Kunsthalle, über sein frisch saniertes Haus. Knapp drei Jahre wurde der einzige Kunsthallen-Neubau der DDR für rund zehn Millionen Euro saniert und modernisiert. An diesem Wochenende wird das Ausstellungshaus am Schwanenteich wiedereröffnet. Neu und doch vertraut wirkt die Kunsthalle – außen wie innen. Man sei bei der Sanierung sehr behutsam vorgegangen, um den Charme des Hauses zu erhalten, sagt Kunsthallenchef Neumann. So habe man die charakteristische Fassadenverkleidung erhalten. Während der Bauarbeiten wurden die 1.200 weißen Strukturplatten abgenommen und teilweise neu hergestellt, um eine neue rund 20 Zentimeter starke Dämmschicht anbringen zu können – zu sehen ist davon nichts mehr. Wenig zu sehen ist auch von den technischeren Neuerungen: Sicherheit, Klima und Licht wurden auf den aktuellen Stand gebracht. Haupteingang und Einlassbereich präsentieren sich nahezu unverändert. Aus Sicherheitsgründen gibt es eine zusätzliche Glaswand. Anfangs hätte er damit „seine Sorgen“ gehabt, so Neumann, doch „ich kann mittlerweile sehr gut damit leben.“ Auch das Konzept ist geblieben. Ein Rundgang, den man in etwa 1,5 Stunden schafft – nicht „unfassbar groß“, findet Neumann, „so, wie ein Mensch es mag“. Komplett erneuert, doch angelehnt ans Original, wurden die Fußböden. Erhalten geblieben ist die breite Haupttreppe, die ins erste Obergeschoss führt. Ost- und Westgalerie sind durch Glasfronten vom Treppenhaus getrennt. „Wir haben hier eine andere Klimatisierung als im Erdgeschoss“, begründet Jörg-Uwe Neumann den Einbau. Hätte man alles offengelassen, wäre der Energieverbrauch durch den Kamineffekt zu hoch. Netter Nebeneffekt: Durch die Klimaschleuse ist im Treppenhaus ein ganz neuer Raum entstanden. „Ich weiß noch nicht ganz genau, wie wir ihn nutzen werden“, so Neumann, „aber wir werden ihn nutzen – auch für ganz eigene Events.“ Bislang hängt hier nur das große Relief von Jo Jastram – das einzige Kunstwerk, das immer in der Kunsthalle zu sehen ist. Fürs Obergeschoss wurde ein völlig neues Stellwandsystem angeschafft. Gab es früher teilweise nur weiß gekalkte Klinkerwände, sind jetzt alle Flächen glatt verputzt und die Kunstwerke können mit Schrauben oder Nägeln befestigt werden. „Das Nageln ist immer noch das Beste“, sagt Neumann. Die Schienensysteme im Schaudepot waren nicht optimal. Weiterhin mitten im Raum stehen die Rippenheizkörper – fast schon selbst etwas moderne Kunst. „Fußbodenheizung ging nicht, Wandheizung wollten wir nicht, Deckenheizung war auch schwierig“, begründet Neumann die Entscheidung. Es sei schon eine gewisse Einschränkung, war baulich aber erstmal nicht anders möglich, sagt der Kunsthallenchef. „Wir müssen mal sehen, wie wir damit umgehen.“ Vielleicht die wichtigste Errungenschaft: „Das Haus ist jetzt komplett barrierefrei“, freut sich Jörg-Uwe Neumann über den Einbau eines Fahrstuhls, mit dem erstmals alle vier Ebenen des Hauses stufenlos erreichbar sind. Ein zusätzlicher Raum ist im Erdgeschoss hinzugekommen. Neben dem Plastiksaal entstand im ehemaligen Gemäldedepot ein Dunkelraum, der für Filmvorführungen und Videoinstallationen genutzt werden kann. Neu ist auch der Bürotrakt für die Mitarbeiter und es gibt jetzt mehr Platz für die Cafeteria. Neue Glastüren ermöglichen eine durchgehende Sichtachse vom Plastiksaal, über das Café bis in den Skulpturenpark. Eingangsbereich und Cafeteria sind noch nicht ganz fertig – auch hier gibt es Lieferengpässe, erklärt Neumann. Aus alt mach neu – Kunst aus ausrangierten Metallteilen der Kunsthalle Metallteile, die während der Sanierung ausrangiert wurden, hat die Künstlerin Andrea Pichl in ihrer Installation „Kiosk – Fragmente einer Zeit“ verarbeitet. Aus alten Fenster- und Türgittern sowie einer Tür vom ehemaligen Lüftungsschacht ist ein Kunstwerk entstanden, das in seiner Form an die zu DDR-Zeiten überall im Land stehenden Zeitungskioske des Postzeitungsvertriebes (PZV) erinnert, die „es überhaupt nicht mehr im Stadtbild gibt“, erläutert Andrea Pichl den Titel ihres Werks. Ostmoderne im Kleinen und Großen. Zu sehen ist die Installation im Außenbereich an der Nordseite zwischen Kunsthalle und Schaudepot. Ganz fertig ist das Kunstwerk noch nicht – es soll noch eine goldfarbene Beschichtung bekommen, sagt die Künstlerin. Eröffnungsausstellung „Unsere Sammlung 1891–2022“ – Tage der offenen Tür Zur Neueröffnung finden an diesem Wochenende (6. und 7. Mai 2023) Tage der offenen Tür in der Kunsthalle statt. Interessierte Besucher sind jeweils von 11 bis 18 Uhr eingeladen, der Eintritt ist frei. Unter dem Motto „Unsere Sammlung 1891–2022“ zeigt die Eröffnungsausstellung Werke aus dem Fundus der Kunsthalle. Mehr als 10.000 Grafiken, Gemälde und Plastiken umfasst der Bestand des Rostocker Kunstmuseums – die aktuelle Ausstellung zeigt Werke von mehr als 100 Künstlern, darunter Jo Jastram, Willi Sitte, Norbert Bisky und Armin Mueller-Stahl. Im kompletten Erdgeschoss wird der 42 Arbeiten umfassende Zyklus „Huldigung an Hafez“ von Günther Uecker gezeigt, den der Künstler der Hanse- und Universitätsstadt Rostock vor drei Jahren geschenkt hat. „Es gibt noch einen Traum von mir“, gerät Neumann ins Schwärmen, „das ist der Uecker-Kasten“. Mit der Hand weist der Kunsthallenleiter auf die Fläche vor dem Haupteingang. Hier würde er die Werke des Künstlers gern dauerhaft zeigen. Ganz neu ist die Bronze „Zwischen 13 und 14“ der gebürtigen Rostocker Bildhauerin Susanne Rast, die es im Plastiksaal zu sehen gibt – ein Geschenk der Ospa-Stiftung. Führungen und Veranstaltungen am Eröffnungswochenende Am Sonntag gibt es um 11:00 und 12:30 Uhr Führungen zur Sanierung mit Uta Jahnke vom Amt für Denkmalpflege sowie den Architekten Maik Buttler, Frank Steinbach und Tobias Rosenfeld. Yvonne Middelborg und Stefanie Rübensaal präsentieren am Samstag um 12 und 15 Uhr sowie am Sonntag um 15.00 Uhr ihre etwa 25 Minuten lange Performance „2, 1, und!“. Um 16 Uhr findet am Sonntag eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wie wichtig ist ein Museum heute für die Kunst?“ statt. Udo-Lindenberg-Ausstellung ab 1. Juni 2023 Am 1. Juni wird die erste Einzelausstellung in der sanierten Kunsthalle eröffnet. Unter dem Titel „Udo Lindenberg – Malerei, Musik & Große Show“ widmet sie sich dem Schaffen und Werdegang des Musikers, Poeten und Malers.
5. Mai 2023 | Weiterlesen
Sanierung des Rangierbahnhofs Rostock Seehafen beginnt
Die Deutsche Bahn (DB) beginnt mit der Sanierung ihres größten Güterrangierbahnhofs in Mecklenburg-Vorpommern. Für über 300 Millionen Euro wird der Rangierbahnhof im Rostocker Seehafen bis 2032 fit für die Zukunft gemacht. Signale, Weichen, Gleise, Oberleitungen, Rangiertechnik – alles wird erneuert, um den wachsenden Güterverkehr auf der klimafreundlichen Schiene problemlos abzuwickeln. Die Investition ist auch deshalb notwendig und zukunftsorientiert, da sich die Güterverkehrsmengen auf der Schiene positiv entwickeln. Die Zahl der Güterwagen von DB Cargo zu den Seehäfen Rostock und Wismar ist allein 2022 um mehr als 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das Startsignal zum Sanierungsbeginn gaben heute Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hansestadt Rostock, Jens A. Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH, und Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Ein Hafen kann nur erfolgreich sein, wenn er gut angebunden ist. Das gilt für Straße und Schiene. Der Ausbau des Rangierbahnhofs ist ein Verkehrsprojekt von großer Bedeutung für Rostock, für Mecklenburg-Vorpommern insgesamt. Es ist gut und richtig, dass die Bahn hier investiert und dazu beiträgt, diesen Standort für die Zukunft fit zu machen.“ Eva-Maria Kröger, Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock: „Mit diesem Bauvorhaben macht die Deutsche Bahn den Güterverkehr per Schiene vom und zum Seehafen Rostock fit fürs 21. Jahrhundert. Dies sind Investitionen in klimafreundliche Mobilität, aber auch in die Zukunft Rostocks als für Mittel- und Osteuropa bedeutender Ostseehafen.“ Jens A. Scharner, Geschäftsführer der Rostock Port GmbH: „Der Überseehafen Rostock ist seit seiner Inbetriebnahme vor mehr als 60 Jahren ein Eisenbahnhafen. Die leistungsfähige Anbindung des Hafens an den Schienengüterverkehr war und ist der wesentliche Erfolgsfaktor für den reibungslosen und ökologisch nachhaltigen Zu- und Ablauf großer Gütermengen aller Art. Die Erneuerung der Zugbildungsanlage durch unseren Partner DB Netz vervollständigt die bereits ertüchtigte – und über Kapazitätsreserven verfügende – Bahnhinterlandstruktur und erhöht damit die hervorragenden Zukunfts- und Wachstumsperspektiven des größten deutschen Ostseehafens.“ Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Die Deutsche Bahn steht wie kein anderes Unternehmen für klimafreundlichen Gütertransport. Mit dieser großen Investition in die Infrastruktur werden wir in Rostock künftig schnellere und wirtschaftlichere Transporte auf der Schiene anbieten können.“ Der Rangierbahnhof verbindet den größten deutschen Ostseehafen mit dem Binnenland. Er ist ein wichtiger Bestandteil für den Gütertransport über das innereuropäische Schienennetz. Im Rostocker Seehafen werden Güterzüge von und nach Skandinavien sowie Süd- und Osteuropa zusammengestellt. Bis 2032 saniert die DB Signale, Weichen, Gleise und Oberleitungen. Die gesamte Rangier- und Stellwerkstechnik wird auf den neusten Stand gebracht, um unnötige Rangierfahrten zu vermeiden. Zusätzlich werden einige Gleise für schwerere und längere Güterzüge ausgebaut. DB, Land, Stadt und Hafen investieren gemeinsam über 300 Millionen Euro. Mit dem Ausbau ihres deutschlandweit einzigen vollständig selbst betriebenen Seehafen-Gleisnetzes stärkt die DB den Wirtschaftsstandort Rostock, sichert Arbeitsplätze und fördert den klimaschonenden und damit nachhaltigen Güterverkehr per Eisenbahn innerhalb Europas. Quelle: Deutsche Bahn AG
27. April 2023 | Weiterlesen
Stadtwerke Rostock senken Preis für Strom und Erdgas
Die Stadtwerke Rostock senken ihre Strom- und Gaspreise deutlich, wie der Energieversorger heute Vormittag bekanntgab. Der Arbeitspreis für eine Kilowattstunde sinkt in den Flex-Tarifen auf 31,90 Cent für Strom und 8,64 Cent für Erdgas. Unter Berücksichtigung von Grundpreis und Energiepreisbremse wird ein Musterhaushalt beim Erdgas um rund 27 Prozent, beim Strom um etwa 19 Prozent entlastet. Neukunden profierten sofort von den günstigeren Tarifen, für die meisten Bestandskunden gelten die niedrigeren Preise aufgrund rechtlich bindender Ankündigungs- und Informationspflichten erst ab Juli 2023. Strompreis sinkt von 41,70 auf 31,90 Cent/kWh Im Tarif „Ostsee-Strom Flex“ sinkt der Bruttopreis für Strom um 23,5 Prozent – von 41,70 auf 31,90 Cent/kWh. Der Arbeitspreis liegt damit rund 20 Prozent unter dem Preisdeckel der Strompreisbremse von 40 Cent/kWh. Der eigentliche Energiepreis sinkt sogar um fast 60 Prozent – von 33,461 auf 13,765 Cent/kWh netto. Netzentgelt, Konzessionsabgabe, Umlagen und Steuern machen künftig mit rund 57 Prozent wieder den Großteil des Bruttopreises für eine Arbeitsstunde aus. Der Grundpreis bleibt unverändert. Unter Berücksichtigung von Grundpreis und Strompreisbremse spart ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh/Jahr etwa 19 Prozent – das sind rund 14 Euro pro Monat bzw. 168 Jahr im Jahr. Die Werte gelten für Kunden im Netzgebiet der Stadtwerke Rostock Netzgesellschaft. Zum Vergleich: Vor dem Ukraine-Krieg und für die meisten Kunden noch bis Ende 2022 haben die Stadtwerke Rostock rund 26 Cent/kWh berechnet. Gaspreis sinkt von 13,14 auf 8,64 Cent/kWh Noch stärker fällt die Preissenkung beim Erdgas aus: Im Tarif „Erdgas Flex“ sinkt der Brutto-Arbeitspreis um rund 34 Prozent von 13,14 auf 8,64 Cent/kWh. Auch hier liegt der neue Preis deutlich unterhalb des Gaspreisdeckels von 12 Cent/kWh. Bei einem Verbrauch von 15.000 kWh/Jahr spart ein Musterhaushalt unter Berücksichtigung von Grundpreis und Gaspreisbremse etwa 27 Prozent – das sind rund 45 Euro pro Monat bzw. 540 Euro im Jahr. „An den Energiemärkten sind Anzeichen für eine Entspannung erkennbar“, begründet Ute Römer, Vorstand der Stadtwerke Rostock, die Preissenkungen. „Wir kommen damit unserem Versprechen nach, die entstandenen Kostenvorteile so schnell wie möglich an unsere Kunden weiterzugeben.“
27. April 2023 | Weiterlesen
Betrieb der Wasserfontäne im Schwanenteich gefährdet
Bis zum 1. Mai 2023 werden alle 34 Brunnen- und 15 Beregnungsanlagen in der Hanse- und Universitätsstadt in Betrieb genommen. Hierzu zählt auch die Wasserfontäne im Schwanenteich in Reutershagen. „Dieses schwimmende Wasserspiel mit einem Durchmesser von zehn Metern beeindruckt jedes Jahr mit emporschießenden Wasserstrahlen flanierende Besucherinnen und Besucher der Parkanlage und ist ein bekanntes und wichtiges Wahrzeichen unserer Stadt“ so Dr. Ute Fischer-Gäde, Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau. Im Herbst 2022 sind bei der saisonbedingten Außerbetriebnahme der Anlage ernstzunehmende Schäden an den Saugkörben festgestellt worden. Nachgelagerte Untersuchungen ergaben, dass sich der Wasserstand im Teich durch eine dynamisch angewachsene Schlammschicht am Boden stark reduziert hat. Bei gleichbleibenden Ausgangsbedingungen ist ein störungsfreier Betrieb in 2023 nicht möglich. Die zuständigen Ämter, das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen sowie das Amt für Umwelt- und Klimaschutz, erörterten notwendige Maßnahmen und berieten über mögliche Szenarien. Mittelfristig erfolgt eine Entschlammung des Schwanenteiches, frühestmöglicher Termin ist Herbst 2024. Die Vorbereitungen zur Ausschreibung der Planung sind bereits angelaufen. Eine Teichentschlammung in dieser Größenordnung ist für die Stadtverwaltung ein planungs- und kostenintensives sowie zeitaufwendiges Vorhaben. Unter Berücksichtigung der artenschutzrechtlichen Belange sind vermutlich bis zu 10.000 Kubikmeter Schlamm mit geeigneter Technologie zu entfernen, auch eine Kampfmittelsondierung im Vorfeld ist notwendig. Eine genaue Kostenschätzung kann erst nach einer Variantenbetrachtung für die technische Lösung der Entschlammung vorgelegt werden. Der Schwanenteich war im Jahr 1938 künstlich mit dem Wasser der Colmbäk aufgestaut worden, die Grünanlagen im Umfeld, der jetzige Schwanenteichpark, sind im Jahr 1961 fertiggestellt worden. Die eigentlichen Zieltiefen des Wassers reichen von zwei bis drei Metern. An der tiefsten Stelle im Teich wurden derzeit noch 1,50 Meter Wassertiefe gemessen, der Schlamm am Boden ist in einigen Bereichen bis zu 1,40 Meter mächtig. Die Schlammbildung in stehenden Gewässern durch das Absterben und Anreichern von Biomasse ist ein natürlicher Prozess – auch für den Schwanenteich gibt es keine Hinweise auf eine andere Ursache. Aus fachlicher Sicht waren bisher im Schwanenteich keine Unterhaltungsmaßnahmen notwendig. Die zunehmende Trockenheit seit 2018 und die mit sommerlicher Hitze einhergehenden hohen Verdunstungsraten haben vermutlich zu einem starken Wachstum der Schlammschicht in Bodennähe des Teiches beigetragen. Um die Wasserfontäne bis zur geplanten Entschlammung des Teiches weiterhin betreiben zu können, einigten sich die Fachämter als Übergangslösung auf ein zusätzliches Anstauen des Schwanenteiches um 20 Zentimeter. Dieses erfolgt zeitnah. Im Zuge der Unterhaltung der wassertechnischen Anlage finden regelmäßig wöchentliche Kontrollen am Fontänenbetrieb statt. Wenn aufgrund langanhaltender Trockenperioden der Wasserspiegel durch natürliche Verdunstungsprozesse jedoch weiterhin sinken sollte, wird die Wasserfontäne außer Betrieb genommen werden müssen, um gravierende Schäden an der Pumpen- und Schalteinrichtung dieser Anlage zu verhindern. Die Ämter werden weiterhin informieren. Quelle: Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Pressestelle
17. April 2023 | Weiterlesen
AIDAmar und AIDAsol beziehen gemeinsam Landstrom in Warnemünde
Viel los heute im beschaulichen Seebad Warnemünde: Aida-Schwesterntreffen, Port Party und erstmals zwei Kreuzfahrtschiffe, die im Rostocker Kreuzfahrthafen gleichzeitig mit umweltfreundlichem Landstrom versorgt werden. Nachdem die „AIDAdiva“ am Freitag die Kreuzfahrtsaison 2023 in Warnemünde eröffnet hat, gab es heute den ersten Doppelanlauf des Jahres. Es war ein Schwesterntreffen der beiden Kussmundschiffe „AIDAsol“ und „AIDAmar“, die kurz nach 7 Uhr an den Liegeplätzen P7 und P8 im Seebad festmachten. Gegen 20:30 Uhr wollen die beiden Kreuzliner das Seebad gemeinsam verlassen. Bei dem Doppelanlauf wurden heute erstmals zwei Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde gleichzeitig mit umweltfreundlichem Landstrom versorgt. Laut Aida Cruises war dies nicht nur eine Premiere im Rostocker Seebad, sondern das erste Mal überhaupt, dass in einem deutschen Hafen zwei Kreuzfahrtschiffe parallel per Landstromanlage mit grüner Energie versorgt wurden. Luft nach oben bei der Landstromnutzung „Wir freuen uns über diese gelungene Premiere in Rostock-Warnemünde. Dank der Eröffnung weiterer Anlagen in Europa werden wir unser Engagement auch in diesem Jahr weiter ausbauen können“, sagt Aida-Präsident Felix Eichhorn. „Unser Ziel ist, zukünftig in allen Häfen Landstrom nutzen zu können.“ Immerhin entfallen fast die Hälfte aller Kreuzfahrt-Anläufe in Warnemünde in dieser Saison auf Schiffe der Rostocker Reederei. Bei der Abnahme von Landstrom gibt es noch viel Luft nach oben. Nach Angaben des Rostocker Hafenbetreibers Rostock Port haben im vergangenen Jahr nur acht von insgesamt 30 Kreuzfahrtschiffen bei 13 – der insgesamt 139 – Anläufen umweltfreundlichen Landstrom bezogen – insgesamt rund 400.000 Kilowattstunden. Allein die beiden Aida-Schiffe „AIDAdiva“ und „AIDAmar“ hatten in der vergangenen Saison zusammen 50 Anläufe im Kreuzfahrthafen Warnemünde. Landstromanlage in Warnemünde 2021 eingeweiht Vor knapp zwei Jahren war es ebenfalls die „AIDAsol“, die für eine Woche nach Warnemünde kam, um die neue Landstromanlage zu testen. Fertiggestellt wurde sie bereits im Sommer 2020 – aufgrund der Corona-Pandemie und ausleibender Kreuzfahrtschiffe konnte sie vorher jedoch nicht getestet werden. Im Rahmen der Nationalen Maritimen Konferenz wurde die Landstromanlage am 10. Mai 2021 offiziell eingeweiht. Die Anlage kann mit bis zu 20 Megavoltampere (MVA, entspricht etwa 16 Megawatt) zwei Kreuzfahrtschiffe an den Liegeplätzen P7 und P8 in Warnemünde gleichzeitig mit Strom versorgen. Die AIDAsol benötigt im regulären Passagierbetrieb bis zu 4,5 Megawatt pro Stunde. Dank integrierter Frequenzumrichter können sowohl Schiffe mit 50- als auch mit 60-Hertz-Bordnetzen versorgt werden. Der Strom soll aus Wasserkraft erzeugt werden. Etwa 19 Mio. Euro wurden in die Landstromanlage investiert. 90 Prozent der Kosten haben sich Bund und Land geteilt, der Rest wurde durch die Hansestadt Rostock finanziert. Zeitraffer-Video: Schwesterntreffen von „AIDAmar“ und „AIDAsol“ in Warnemünde Video vom Auslaufen der „AIDAmar“ und „AIDAsol“ aus Warnemünde Landstrom-Foto: AIDA Cruises/Marc Klein
16. April 2023 | Weiterlesen
Neue Straßenbahnstrecke vom Zoo nach Reutershagen geplant
Vier Kilometer lang und rund 50 Mio. Euro teuer soll die neue Trasse werden, auf der spätestens in zehn Jahren Straßenbahnen zwischen Zoo und Braesigplatz verkehren. Mit der neuen Strecke möchte die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) Reutershagen, den mit 18.000 Einwohnern größten Stadtteil ohne direkte Straßenbahnerschließung, anbinden. Dies gilt vor allem für den südwestlichen Teil, Reutershagen II – das erste in Plattenbauweise errichtete Neubauviertel in Rostock. „Die Straßenbahn ist für Rostock die Zukunft“ und keineswegs ein Verkehrsmittel der Vergangenheit, ist Dr. Ute Fischer-Gäde (Grüne), Senatorin für Infrastruktur, Umwelt und Bau, überzeugt. Elektrisch und emissionsfrei soll die Straßenbahnerweiterung einen wichtigen Beitrag zum Ziel „Klimaneutrales Rostock 2035“ leisten. Durchschnittlich 4.000 tägliche Wege sollen mit der neuen Strecke zur Straßenbahn verlagert werden, 1,2 Mio. Fahrgäste möchte die RSAG pro Jahr zusätzlich für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gewinnen, erläutert RSAG-Vorstand Jan Bleis. Vier Varianten für den Trassenverlauf wurden betrachtet, der beste Nutzen-Kosten-Index (NKI) wurde für den „Korridor West“ ermittelt. Nur diese Variante hat einen NKI über 1 ergeben und ist damit durch den Bund förderfähig. Korridor West – Streckenverlauf vom Zoo bis zum Braesigplatz Die geplante Strecke beginnt an der bereits vorhandenen Trasse am Zoo (Trotzenburg), verläuft am Zoo-Haupteingang (Darwineum) entlang des Barnstorfer Rings, quert diesen sowie den Groß Schwaßer Weg und bindet den hier vorhandenen P+R-Parkplatz sowie anschließend die CJD Christophorusschule (Rückseite, nördlich) an. Entlang der kompletten Goerdelerstraße führt die Strecke bis zum Braesigplatz in Reutershagen, wo sie wieder Anschluss ans bestehende Straßenbahnnetz findet. Positiver Nebeneffekt: Kommt es in der Doberaner Straße durch Bauarbeiten oder Unfälle zu Störungen, können die Bahnen in Richtung Marienehe/Nordwesten künftig über die Wismarsche Straße, Parkstraße und die neue Strecke umgeleitet werden. Das gesamte Straßenbahnnetz wird dadurch ausfallsicherer. Aktuell sind entlang der neuen Strecke sieben Haltestellen geplant: zwischen Braesigplatz und Goerdelerstraße Goerdelerstraße / Ulrich-von-Hutten-Straße Goerdelerstraße / Bonhoefferstraße Goerdelerstraße / Erich-Mühsam-Straße CJD Christophorusschule (Rückseite) P+R Barnstorfer Ring Zoo-Haupteingang (Barnstorfer Ring, Darwineum) Linien 3 und 6 sorgen zusammen für Zehn-Minuten-Takt Bedient werden soll die neue Strecke von den Linien 3 und 6. Beide fahren jeweils alle 20 Minuten, sodass sich auf dem Abschnitt ein Zehn-Minuten-Takt ergibt. Die Linie 6 geht am Braesigplatz in die Linie 2 über und fährt über den Holbeinplatz und die Doberaner Straße in Richtung Innenstadt. Die Bahnen der Linie 3 fahren vom Zoo über den Braesigplatz weiter bis zum S-Bahnhof Marienehe. Eine Verlängerung in den Rostocker Nordwesten ist möglich. Straßenbahn zum Neuen Friedhof wird eingestellt Der Streckenabschnitt zum Neuen Friedhof wird aufgegeben. Mit lediglich etwa 300 Fahrgästen pro Tag wird dieser Teil kaum genutzt. Die Straßenbahnen sollen durch ein „qualifiziertes Busangebot“ ersetzt werden, die RSAG verspricht einen Zehn-Minuten-Takt. Immerhin spart die Stadt dadurch etwas Geld bei der anstehenden Erneuerung der Brücke in der Rennbahnallee. Das marode Bauwerk über die Bahnstrecke nach Bad Doberan/Wismar muss nur noch für den restlichen Verkehr erneuert werden – ein kleiner finanzieller Beitrag, so Bleis. Allerdings wird die Brücke auch von den Bussen der Linie 28 genutzt, die Richtung Südstadt hier im Gleisbereich fahren, um dem Stau auf der Rennbahnallee zu entgehen. Der geplante dreistreifige Ausbau der Satower Straße zwischen Rennbahnallee und Südring könnte etwas Stau-Entlastung bringen, hofft die RSAG. Kleingärten und Stadtgrün müssen weichen Ganz ohne Konflikte dürfte der Bau der neuen Trasse nicht vonstattengehen. Einschließlich Begleitweg wird sie immerhin zwölf Meter breit, so Bleis. Sicher ist: Es wird Eingriffe in die Natur geben, Kleingärten und Bäume müssen weichen. Wie viele Kleingärten betroffen sind, steht noch nicht fest. Vor Beginn der eigentlichen Planungen eine Zahl zu nennen, wäre „fahrlässig“, so Bleis. Der Korridor, in dem die Trasse verlaufen wird, ist vor allem im Bereich der Kleingartenanlagen noch sehr breit. Betroffenen Kleingärtnern sollen möglichst in unmittelbarer Nähe Ausweichparzellen angeboten werden, sagt Senatorin Fischer-Gäde. Auch im Barnstorfer Wald müssen wahrscheinlich Bäume geopfert werden. Bis zum Zoo-Haupteingang soll die Trasse möglichst südlich des Barnstorfer Rings verlaufen, um Fahrgästen das Überqueren der Fahrbahn zu ersparen. Für die Verbindung zum Groß Schwaßer Weg könnte eine ehemalige Abbiegespur genutzt werden, wo es nicht so viel alten Baumbestand gibt. Synergieeffekte mit dem geplanten Radschnellweg sollen noch einmal geprüft werden, verspricht Steffen Nozon vom Amt für Mobilität. Allerdings sind die Planungen dafür bereits sehr weit fortgeschritten und man habe sich für die nördliche Seite entschieden. Die Eingriffe in die Natur sollen minimiert werden, so Fischer-Gäde, „aber der Mehrwert ist entscheidend.“ Dieser liege im Gemeinwohl, zu dem auch die nachhaltige Mobilität gehört. Zeitplan und Kosten Im Juni soll die Bürgerschaft darüber entscheiden, ob es mit den Projekt weitergeht. Das ist noch kein Votum für den Bau, sondern nur für die weitere Planung bis zum Förderantrag und dem Planfeststellungsverfahren. Im Idealfall könnte ab 2027 mit dem Bau begonnen werden und 2030 die erste Bahn auf dem neuen Streckabschnitt fahren. 2032/33 dürfte realistischer sein. Die Gesamtkosten für Planung und Bau der neuen Straßenbahntrasse werden aktuell auf 50 Millionen Euro geschätzt. 75 Prozent der Kosten können vom Bund gefördert werden, durch das Land wäre eine Aufstockung um weitere 15 Prozent möglich. RSAG bzw. Stadt müssten im Idealfall nur zehn Prozent der Kosten tragen. Hinzu kommen rund acht Mio. Euro für zwei neue Bahnen, die für den Betrieb der Strecke benötigt werden. Wird die Linie 3 über Marienehe hinaus in den Nordwesten verlängert, wären zusätzliche Bahnen erforderlich. Bei den Betriebskosten soll die neue Strecke sogar Geld einsparen, ca. 1,1 Mio. Euro jährlich. Diese Summe soll im Bus-Netz erzielt werden, erläutert Jan Bleis. Insbesondere die Linie 28 sei durch die Stoßzeiten bei der Schülerbeförderung für die Christophorusschule sehr kostenintensiv. „Das würde dann komplett die Straßenbahn übernehmen – in viel höherer Qualität und Wirtschaftlichkeit“, so der RSAG-Vorstand. Bürgerbeteiligung In der kommenden Woche sollen die betroffenen Ortsbeiräte informiert werden, eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung ist geplant.
14. April 2023 | Weiterlesen
AIDAdiva eröffnet Kreuzfahrtsaison 2023 in Warnemünde
Rostock-Warnemünde ist offiziell in die Kreuzfahrtsaison 2023 gestartet. Wie bereits im Vorjahr hat das Kreuzfahrtschiff „AIDAdiva“ heute Morgen den Reigen der Ozeanriesen im Seebad eröffnet. Um 6:40 Uhr passierte die „Diva“ aus Oslo kommend die Molenköpfe und machte eine halbe Stunde später am Liegeplatz P7 vor dem Warnemünder Kreuzfahrtterminal fest. Gegen 18 Uhr wird das Passagierschiff Rostock in Richtung Haugesund wieder verlassen. Aida-Schwesterntreffen und Port Party am Sonntag Morgen wird die „Balmoral“ von Fred. Olsen Cruise Lines in Warnemünde erwartet, am Sonntag kommt es zum ersten Doppelanlauf der Saison und einem Aida-Schwesterntreffen. Die „AIDAsol“ und „AIDAmar“ legen voraussichtlich zwischen 7 und 8 Uhr an den Liegeplätzen P7 und P8 an. Erstmals sollen an diesem Tag zwei Kreuzfahrtschiffe in Warnemünde gleichzeitig mit Landstrom versorgt werden. Gegen 20:30 Uhr werden die beiden Kreuzliner der Kussmundflotte gemeinsam auslaufen. Die Rostocker Reederei Aida Cruises hat 2023 insgesamt 62 Anläufe in Warnemünde geplant. Auch an Land wird Sonntag gefeiert: Zum ersten Mal seit drei Jahren gibt es wieder eine Port Party in Warnemünde. Als Bühne dient das Segelschiff „Santa Barbara Anna“, das nördlich des Fähranlegers nach Hohe Düne festmacht. 133 Anläufe von 31 verschiedenen Kreuzfahrtschiffen erwartet Nach aktuellem Stand werden in diesem Jahr 31 verschiedene Kreuzfahrtschiffe von 21 Reedereien zu insgesamt 133 Anläufen in Warnemünde erwartet. Damit bewegt sich der Rostocker Kreuzfahrthafen etwa auf dem Vorjahresniveau (139 Anläufe), liegt aber weiterhin ein Drittel unter den rund 200 jährlichen Anläufen in Vor-Corona-Zeiten. Im inoffizielle Duell der deutschen Ostseekreuzfahrthäfen liegt Kiel inzwischen deutlich vor Warnemünde. In der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein sind in diesem Jahr gut 200 Anläufe von Hochseekreuzfahrtschiffen geplant. 2023 werden an 107 Tagen Kreuzfahrtschiffe in Rostock-Warnemünde erwartet. Am häufigsten sind „AIDAdiva“ (37 Anläufe), „AIDAmar“ (24), „MSC Poesia“ (13), „Viking Jupiter“ (6) und „Mein Schiff 1“ (5) zu Gast. Ihren Erstanlauf haben die Kreuzliner „Spirit of Discovery“ (31.05.2023), „Riviera“ (15.09.2023) sowie die „Silver Dawn“ (20.09.2023). Als größtes Kreuzfahrtschiff der Saison läuft am 17. Juli die mit einer Bruttoraumzahl (BRZ) von 143.700 vermessene „Sky Princess“ Warnemünde an. An diesem Tag sowie am 25. Juni 2023 stehen Dreifachanläufe im Kalender. Kreuzfahrtschiffe 2023 in Rostock-Warnemünde – Anlaufkalender
14. April 2023 | Weiterlesen
Unimedizin Rostock stellt Pläne für Zentralcampus Schillingallee vor
Die Universitätsmedizin Rostock plant das größte Bauvorhaben ihrer Geschichte. Auf dem Campus an der Schillingallee sollen künftig alle somatischen, d.h. den Körper betreffenden, medizinischen Fächer zusammengeführt werden. Lediglich der Standort Gehlsdorf bleibt mit den psychiatrischen Fächern und der Forensik erhalten. Alle anderen Außenstandorte und Funktionsbereiche ziehen auf den neuen Zentralcampus im Hansaviertel. Dafür sind umfassende Bau- und Sanierungsmaßnahmen nötig. In den nächsten 15 Jahren wird der Campus zur größten Baustelle des Landes. Heute informierten die Vorstände der Universitätsmedizin Rostock erstmals öffentlich über den aktuellen Planungsstand. Investitionsstau und Handlungsdruck Insbesondere das aus den 1950er Jahren stammende Zentrum Innere Medizin (ZIM) sei nicht mehr zeitgemäß, spricht Christian Petersen, Kaufmännischer Vorstand der Unimedizin, von einem hohen „Handlungsdruck“ bei der Infrastruktur. Dies betrifft nicht nur die Patientenzimmer. Auch das Operationsgebäude ist inzwischen 30 Jahre alt – in zehn Jahren „muss auf jeden Fall ein neues OP-Gebäude vorhanden sein“. „Wenn die notwendigen Planungen jetzt nicht angegangen werden, können in einigen Jahren gesetzliche Vorgaben nicht erfüllt und bestimmte Leistungen nicht mehr erbracht werden“, macht der Aufsichtsratsvorsitzende der Universitätsmedizin Dr. Tilmann Schweisfurth klar. Als „alternativlos“ bezeichnet Dr. Christiane Stehle, Ärztliche Vorständin und Vorstandsvorsitzende der Unimedizin Rostock, die Pläne. „Die Medizin entwickelt sich immer mehr in Richtung Interdisziplinarität – unsere jetzigen acht Außenstandorte sind nicht das, was wir in den nächsten 10, 15 Jahren hier in der Gesundheitsversorgung sehen können und wollen“, begründet sie die notwendige Zentralisierung. Nicht zuletzt müsse man in Zeiten des Fachkräftemangels auch für Mitarbeiter und Bewerber attraktiver werden, so Stehle. Abriss, Um- und Neubau mit bis zu 4,5 Geschossen Ein Neubau ist auf dem Parkplatz vor der Zahnmedizin in der Strempelstraße geplant. Zwischen Pathologie und Ernst-Heydemann-Straße entstehen fünf weitere neue Gebäude, darunter zwei Bettenhäuser sowie zwei Operationszentren (OPZ). Die Höhe der Gebäude liegt bei vier Vollgeschossen und einem aufgesetzten, optisch etwas nach hinten versetzten, Staffelgeschoss. Das OPZ 1 und das Bettenhaus 2 werden mit drei bzw. vier Geschossen etwas niedriger – sie liegen in der Einflugschneise für den Hubschrauber-Landeplatz auf dem neuen Notfallzentrum. „Klar hätten wir uns vorstellen können, auch höher zu bauen“, sagt Tilmann Schweisfurth. „Das geht aber nicht, weil die Stadt sagt, das ist ein städtebauliches Ensemble, das sich zwischen alt und neu gut ineinanderfügen muss.“ Sieben bis acht Geschosse wären aus seiner Sicht ideal gewesen, ergänzt Christian Petersen. Höhere Gebäude hätten für ihn viele Vorteile gehabt: schnellerer Bau, weniger Flächenverbrauch sowie kürzere Wege für Patienten und Mitarbeiter. Jetzt habe man sich mit der Stadt auf den aktuellen „Zwischenstand“ verständigt. Die bestehenden Altbauten sollen weitgehend erhalten bleiben, ganz komme man um den Abriss im denkmalgeschützten Bestand jedoch nicht herum, erläutert Tilmann Schweisfurth. „Da hätten wir aber die Zustimmung der Behörden.“ Konkret betrifft dies den kompletten Nord- und Südflügel der Inneren Medizin. Hintergrund ist, dass „wir in diesen Altbauten moderne Stationen nicht unterbringen können.“. Nur der westliche Mittelflügel mit dem Hörsaal bleibt bestehen – die Ansicht von der Schillingallee wird erhalten. Der bislang u-förmige Komplex wird auf der Ostseite geschlossen – alle drei neuen Seiten sind ebenfalls als Viereinhalbgeschosser geplant. Südlich der Ernst-Heydemann-Straße soll die Klinik weiterentwickelt werden. Hier wird auf dem Parkplatz sowie auf dem alten Hubschrauberlandeplatz gebaut. An der Ecke zur Schillingallee soll ein neues Parkhaus entstehen. Für Forschung und Lehre werden zusätzliche Gebäude westlich der Schillingallee, neben dem Biomedicum, errichtet. Bauarbeiten sollen bis 2038 abgeschlossen sein, Kosten noch unklar Für den Bau eines einzelnen Bettenhauses hätte ein schlichter Bauantrag genügt, erläutert Tilmann Schweisfurth. „Da wir so viel vorhaben auf dem Campus, sagt die Stadt natürlich zurecht, das muss ein Bebauungsplan werden“. Der B-Plan soll noch in diesem Sommer aufgestellt werden. Läuft alles glatt, könnte es in drei Jahren Baurecht geben. Das Bettenhaus 1 kann wahrscheinlich vorab errichtet werden. Aufgrund der baulichen Zustände gibt es hier einen besonderen Zeitdruck. Anschließend wolle man sich „von Nord nach Süd durcharbeiten“. „Nach unseren Vorstellungen müsste das gesamte Vorhaben bis 2038 abgeschlossen sein – spätestens.“ Keine Aussage gibt es bislang zu den möglichen Kosten des Vorhabens. „Die Gespräche mit dem Land über Planung und Geld stehen noch aus“, so Schweisfurth. Als Träger der Universitätsmedizin muss es für die Finanzierung aufkommen. Ins 2022 neu eröffnete Notfallzentrum sind rund 180 Mio. Euro geflossen, für den gesamten Campus-Umbau könnten die Kosten durchaus in Richtung von einer Milliarde Euro gehen. Video: Unimedizin Rostock stellt Pläne für Zentralcampus Schillingallee vor
6. April 2023 | Weiterlesen