Besuch der „Fryderyk Chopin“ im Rostocker Stadthafen

Windjammer wirbt auf einer Tour durch europäische Hafenstädte für die Kultur Polens

13. Juli 2010, von
Fryderyk Chopin vor Warnemünde
Fryderyk Chopin vor Warnemünde

Was wissen wir über unser Nachbarland Polen? Es könnte ruhig noch mehr sein, dachten sich junge polnische Studierende. Deshalb machten sie sich mit dem Zweimastsegler „Fryderyk Chopin“ auf eine Reise, um ihr Heimatland noch bekannter zu machen. Ihre Tour führt sie durch verschiedene europäische Hafenstädte an der Nord- und Ostsee. Gestern Abend legte die Brigg auch im Rostocker Stadthafen an.

Fryderyk Chopin, Stettin und Begleitschiffe
Fryderyk Chopin, Stettin und Begleitschiffe

Empfangen wurde sie vor Warnemünde mit einer Geschwaderfahrt. Unter den Begleitschiffen befand sich auch der Eisbrecher „Stettin“. Ein Zeichen der Verbundenheit, denn die polnische Hafenstadt Stettin (Szczecin) ist nicht nur Partnerstadt von Rostock, sondern auch der Heimathafen des 55 Meter langen Zweimasters „Chopin“.

Anlass für die Fahrt war der diesjährige 200. Geburtstag des polnischen Komponisten Fryderyk Chopin. Mit seiner Klaviermusik, mit der er in der ganzen Welt Ruhm erlangte, kann er selbst als Botschafter der polnischen Kultur bezeichnet werden.

Krzysztof Ratnicyn
Krzysztof Ratnicyn

Aber unser Nachbarland hat noch mehr zu bieten als Chopin. „Polen ist ein sehr interessantes Land“, sagt Krysztof Ratnicyn vom Organisationsteam der Tour. „Es gibt eine große kulturelle Vielfalt, interessante historische Städte, viel Natur und wunderschöne Seenlandschaften“, wirbt er für sein Land. Er freut sich, dass das Schiff in jeder Hafenstadt willkommen ist. Besonders positiv hat ihn die Schiffsbegleitung bei der Einfahrt in Rostock überrascht.

Pawel Swiec
Pawel Swiec

Die Crew der „Fryderyk Chopin“ besteht neben erfahrenen Seeleuten aus etwa 20 Studierenden von polnischen Universitäten. Viele von ihnen sind zum ersten Mal mit einem Segelschiff unterwegs. Zu ihnen gehört auch der 23-jährige Pawel Swiec. „Es macht Spaß, Teil dieses Programms zu sein, Menschen kennen zu lernen und mit dem Schiff europäische Städte zu bereisen“, zeigt sich der Wirtschaftsstudent begeistert.

Die Aufgaben an Bord seien vielfältig, erzählt er. Am Anfang war es für ihn gar nicht so einfach, sich die vielen neuen Fachbegriffe der Seefahrt zu merken. In Rostock endet nun für ihn die Reise mit dem Zweimastsegler. Hier findet nämlich ein Crewwechsel statt. Wenn Pawel wieder nach Hause kommt, wird er als Erstes seine Freundin und seine Familie besuchen, bevor er sich dann wieder seinem Studium widmet.

Fryderyk Chopin im Stadthafen Rostock
Fryderyk Chopin im Stadthafen Rostock

Die „Fryderyk Chopin“ wird noch bis zum 15. Juli im Rostocker Stadthafen liegen und das Nachbarland Polen auf vielfältige Weise präsentieren. Am Dienstagabend werden von 22:45 bis 23 Uhr Wasserfontänen zu Klängen von Fryderyk Chopin vor dem Schiff tanzen. Am Mittwoch gibt es dann ein kleines Klavierkonzert an Bord mit der Pianistin Eri Matani. Anschließend ist eine Akrobatik-Performance im Rigg des Schiffes zu erleben, bevor ab 22 Uhr die Mecklenburgische Bläserkapelle die bekannte Polonaise Opus 40 Nr.1 von Chopin erklingen lässt.

Die Fryderyk Chopin aufgetakelt
Die Fryderyk Chopin aufgetakelt

Besichtigt werden kann das Segelschiff heute und morgen jeweils von 11 bis 13 und 16 bis 19 Uhr.

Da die Chopin gestern bei der Einfahrt in Warnemünde leider keine Segel gesetzt hatte, hat uns Krzysztof Ratnicyn ein Foto zur Verfügung gestellt, dass den Zweimastsegler in voller Schönheit zeigt.

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