Stadtwerke Rostock: Preissenkung und Probleme im Kundenportal

Die Stadtwerke Rostock haben zum 1. Januar 2026 Preissenkungen bei Strom und Gas angekündigt. Beim Zugriff aufs Kundenportal kommt es derzeit zu massiven Problemen.

19. November 2025, von
Stadtwerke Rostock: Preissenkung bei Strom und Gas (Foto: Archiv)
Stadtwerke Rostock: Preissenkung bei Strom und Gas (Foto: Archiv)

„Gute Nachrichten für Verbraucher“, beginnt die aktuelle Pressemitteilung des regionalen Energieversorgers. „Die Stadtwerke Rostock AG werden ihre Preise für Strom und Gas zum 1. Januar 2026 weiter senken.“ Neben dem Wegfall der Gasspeicherumlage sorgen vor allem gesunkene Beschaffungskosten für den rückläufigen Trend bei den Energiepreisen, erläutert Heike Witzel, Vorstand der Stadtwerke Rostock: „Wie im Vorjahr geben wir die entstandenen Kostenvorteile auch 2026 an unsere Kunden weiter.“

Preissenkung beim Strom – aber nicht für alle gleich

„Ob und in welchem Umfang Kundinnen und Kunden mit einer Preissenkung rechnen können, hängt vom individuell geschlossenen Vertrag, dem Jahresverbrauch und dem jeweiligen Netzgebiet ab“, teilen die Stadtwerke mit. Konkrete Zahlen werden in der Mitteilung nicht genannt.

Als Beispiel rechnen die Stadtwerke vor: Vertragskunden in den Produkten Ostsee-Strom Fix und Flex sollen bei einem Jahresverbrauch von 2.000 kWh durchschnittlich etwa 70 Euro pro Jahr sparen. „Dies entspricht einer Senkung um ca. 10 Prozent“, so der Versorger.

Ab dem 1. Januar 2026 liegt der neue Arbeitspreis im Stadtgebiet Rostock im Flex-Tarif nach uns vorliegenden Informationen bei 29,08 Cent/kWh. Die angegebene Preissenkung in dieser Größenordnung trifft daher nur auf Kunden zu, die bislang nicht selbst aktiv geworden sind (wir berichteten) und aktuell noch den hohen Arbeitspreis von 32,59 Cent/kWh zahlen. Wer bereits in günstigere Tarife gewechselt hat, spart deutlich weniger.

Der Großteil der Preissenkung resultiert aus dem gesenkten Netzentgelt, das von 8,65 auf 5,78 Cent/kWh brutto sinkt – von den „gesunkenen Beschaffungskosten“ spüren viele Kunden dagegen nur wenig.

Grundpreis steigt weiter

Neben dem verbrauchsabhängigen Arbeitspreis pro kWh beeinflusst auch der jährliche Grundpreis die Stromkosten. Für Bestandskunden wurde dieser zum vergangenen Jahreswechsel von 69,85 auf 85,32 Euro pro Jahr erhöht.

Neukunden zahlen schon jetzt 101,98 Euro. Mit den zum 1. Januar 2026 angekündigten neuen Tarifen steigt die verbrauchsunabhängige Grundgebühr weiter auf 112,85 bis 124,39 Euro pro Jahr. Zwar wird dies durch einen etwas geringeren Arbeitspreis teilweise kompensiert, dennoch werden insbesondere sparsame Singlehaushalte durch die stetig steigenden Grundpreise überproportional belastet.

Erdgaspreise sinken nach Wegfall der Gasspeicherumlage

Die Erdgaspreise sinken laut Anbieter im kommenden Jahr im Schnitt um rund sieben Prozent. Bei einem Jahresverbrauch von 15.000 kWh sollen Kunden in den Tarifen Erdgas Fix und Erdgas Flex etwa 138 Euro pro Jahr sparen.

Neben dem Wegfall der Gasspeicherumlage seien es vor allem gesunkene Beschaffungskosten, die an die Kundinnen und Kunden weitergegeben werden, so die Stadtwerke.

Stadtwerke Rostock: Massive Probleme beim Kundenportal (Screenshot, Stadtwerke Rostock Website)
Stadtwerke Rostock: Massive Probleme beim Kundenportal (Screenshot, Stadtwerke Rostock Website)
Massive Probleme beim Kundenportal

Weniger erfreulich ist die Situation im Online-Kundenportal der Stadtwerke. Nachdem das Unternehmen am vergangenen Wochenende E-Mails zu Rechnungen und Preisänderungen verschickt hat, kommt es dort zu massiven Problemen beim Zugriff auf die hinterlegten Dokumente.

„Aktuell ist leider kein Zugriff auf Ihre Dokumente möglich. Ein technisches Problem und eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Zugriffen auf unser Kundenportal haben unser System an seine Leistungsgrenzen gebracht“, heißt es derzeit auf der Portal-Seite der Stadtwerke.

Preisvergleich lohnt sich weiterhin

Trotz der angekündigten Preissenkungen kann sich ein Anbieterwechsel weiterhin lohnen. Auf gängigen Vergleichsportalen finden sich für Rostock Fixpreistarife ohne eingerechnete Boni bereits ab etwa 25 Cent/kWh Strom – oftmals mit spürbar niedrigeren Grundpreisen.

Es lohnt sich daher, die eigenen Verbräuche und Tarife genau zu prüfen und durchzurechnen, welcher Anbieter und welches Modell am besten zum eigenen Haushalt passt.

Schlagwörter: Gaspreis (4)Stadtwerke (53)Strompreis (5)