Tag der Technik 2011

Physikalische Phänomene des Alltags anschaulich und schülergerecht erklärt

17. Juni 2011, von
Im Technologiepark Warnemünde warten auf die Schüler spannende Experimente und Vorträge
Im Technologiepark Warnemünde warten auf die Schüler spannende Experimente und Vorträge

Mit interessanten Vorträgen wie „Auch Einsteins Alltag war nicht anders …“ oder „Erfindungen, die kein Schwein braucht“ lockte der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) auch dieses Jahr wieder viele Schulklassen der Umgebung nach Warnemünde. Unter dem Motto „MUTIGE MACHEN MINT (Mathematik Informatik Naturwissenschaft Technik)“ konnten sich die teilnehmenden Jungs und Mädchen aber nicht nur einiges beibringen lassen, sondern das Meiste auch selbst ausprobieren.

Am „Tag der Technik“ wirkten viele Dozenten der Universität oder Mitglieder des VDI mit, um den Schülern einen unvergesslichen Tag zu bereiten. Unter ihnen Gerhard Palatschek, der früher einmal Mathematik- und Physiklehrer war. Ihm bereitete es sichtlich Freude, sein Wissen durch ganz einfache Experimente weiterzugeben. „Bei der Kinder-Uni mache ich zum Beispiel auch regelmäßig mit“, fügt der 65-Jährige hinzu.

Maximilian Ehlers versucht zwei "Menschen" mittels des Hebelprinzips über eine "Schlucht" zu helfen
Maximilian Ehlers versucht zwei "Menschen" mittels des Hebelprinzips über eine "Schlucht" zu helfen

Auf den Tischen hat Palatschek mit wenigen Mitteln viele physikalische Aufgaben verteilt, die der Schüler Maximilian Ehlers in Windeseile löste. Auch auf optische Täuschungen fiel er nicht herein. Dafür aber auf einen Trick Palatscheks, bei dem er durch Händereiben scheinbar einen Kompass beeinflusste. Für den Zuschauer unsichtbar war jedoch der Anschluss an einen elektrischen Schaltkreis, der die Magnetnadel in Wirklichkeit zum Rotieren brachte. Während Maximilians Mitschüler in der Jenaplanschule trockene Theorie büffeln mussten, erlebte der Neuntklässler heute Physik zum Anfassen. „Ich war schon weiter mit dem Stoff und durfte deshalb zum Tag der Technik“, erklärte der 14-Jährige.

Hier ist Teamwork gefragt: Ann-Kathrin Hein mit ihren Schülern
Hier ist Teamwork gefragt: Ann-Kathrin Hein mit ihren Schülern

Die vielen Präsentationen und „Mitmach“-Stationen waren auf verschiedene Gebäude des Warnemünder Campus verteilt. In der „Knobelwerkstatt“ versuchte zum Beispiel Ann-Kathrin Hein mit Schülern der dritten bis fünften Klasse gemeinsam eine Kugel durch ein Labyrinth zu manövrieren. „Ich finde den Tag der Technik sehr gut, da die Kinder alles anfassen und selbst Erfahrungen sammeln können“, sagte die Lehrerin. Doch nicht nur Jungs, sondern auch Mädchen waren fasziniert von den technischen Phänomenen und scheuten auch nicht vor der Programmierung eines Roboters zurück. „Doch meist sind es immer noch Jungs, die sich mehr für Technik interessieren“, stellte Hein jedoch fest.

Martin Kittel erklärt den interessierten Schülern wie Roboterfußball funktioniert
Martin Kittel erklärt den interessierten Schülern wie Roboterfußball funktioniert

Im Gedächtnis vieler Schüler werden neben den anderen Stationen sicherlich die Fußball spielenden Roboter bleiben. Martin Kittel und Robert Gubitz, die in ihrer Freizeit mit weiteren zehn Leuten eine „Mannschaft“ bilden, standen während ihrer Vorführung jederzeit Rede und Antwort. Sie erzählten, dass es beim „RoboCup“ auch einige Frauen gibt, „jedoch nicht in unserem Team“, wie Kittel bemerkte. Die Roboter versuchten unterdessen, den Ball ins Tor zu schießen. Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die sehr lichtempfindlich sind. „Die Helligkeit spielt daher eine große Rolle“, erklärte Gubitz. Ein richtiges Spiel starteten sie jedoch nicht, da für den heutigen Tag nur ein Demo-Code programmiert wurde. „Alles andere hätte viel mehr Aufwand bedeutet“, so Kittel. Die Schüler störte das jedoch nicht. Sie waren allein von den Bewegungen des Roboters fasziniert und zückten ihre Handys, um das technische Wunderwerk zu fotografieren.

Bei so vielen Angeboten konnten die Schüler vermutlich gar nicht alles sehen und erleben. Doch die Veranstalter können davon ausgehen, dass jeder Anwesende, vielleicht auch die Lehrer, über mindestens eine Tatsache oder ein Experiment erstaunt waren. „Entdecke, dass Technik Spaß macht“, wie im Veranstaltungsflyer zu lesen, war also definitiv nicht zu viel versprochen.

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