120 Jahre Zoo Rostock

Mit neuem Logo, neuer Außendarstellung und zwölf Themen-Monaten feiert der Rostocker Zoo sein 120-jähriges Bestehen

16. Januar 2019
Pünktlich zum Geburtstag präsentiert sich der Zoo mit dem neuen Logo (Quelle: Zoo Rostock)
Pünktlich zum Geburtstag präsentiert sich der Zoo mit dem neuen Logo (Quelle: Zoo Rostock)

Der Mammutbaum am ursprünglichen Zooeingang steht symbolisch für die tiefe Verwurzelung der Rostocker mit ihrem Tiergarten. Der 1889 gepflanzte Baumriese ist stolze 30 Meter hochgewachsen und war der Vorbote für eine Erfolgsgeschichte der besonderen Art. Was am 4. Januar 1899 mit dem ersten Tierpfleger Carl Lange im Barnstorfer Wald und einem kleinen Hirschgarten begann, ist heute eine der erfolgreichsten Freizeit- und Bildungseinrichtungen im Nordosten Deutschlands.

„Rostock ist zu Recht stolz auf seinen Zoo mit der Auszeichnung Europas bester Zoo in der Kategorie II über 500.000 Besucher“, betonte Oberbürgermeister Roland Methling. „Der Tierpark ist nicht nur eines der beliebtesten Ausflugsziele der Rostocker Familien und Touristen. Immer wieder haben die Rostockerinnen und Rostocker auch tatkräftig mit angepackt und mitgeholfen, wenn es erforderlich war, und auch ihre Spendenbereitschaft ist legendär. Im Doppeljubiläum 2018/2019 werden die drei Jubilare Zoo, Universität und Hansestadt gemeinschaftlich das Jahresprogramm 2019 anlässlich des Zoogeburtstages gestalten. Die Stadt unterstützt das Zoofestjahr mit 200.000 Euro“, informierte der Oberbürgermeister.

„Ganz im Zeichen des historischen Doppeljubiläums in der 800-jährigen Stadt Rostock und der 600 Jahre alten Universität Rostock möchten wir unseren 120. Geburtstag mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen das gesamte Jahr mit unseren Besuchern gebührend feiern“, kündigte Zoodirektor Udo Nagel an. „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, im Doppeljubiläumsjahr insbesondere auf die jahrzehntelange Verbundenheit mit der Stadt und ihren Einwohnern aufmerksam zu machen.“

Auch Universitätsrektor Professor Wolfgang Schareck freut sich auf viele gemeinsame Events, die die langjährige Kooperation mit dem Zoo aufzeigen. „Es gibt viele Themenbereiche über die Zusammenarbeit mit dem Zoologischen Institut der Universität Rostock hinaus, die beide Einrichtungen verbindet. Das ist einerseits die Begeisterung für die Wissenschaft, der nie endende Entdeckergeist, aber auch die Notwendigkeit eines aktiven Natur- und Artenschutzes zum Erhalt unserer Umwelt. Im Juni feiern die Mitarbeitenden der Universität und Universitätsmedizin ihr großes Sommerfest im Zoo“, so Schareck.

Mit zwölf Themen-Monaten durch das Jubiläumsjahr

Seit 120 Jahren gehört der Zoo zu Rostock, als Ausflugsziel, Ort des Flanierens und der Begegnungen mit Tieren aus aller Welt, als Ruheoase und Spielwiese für Familien, Studierzimmer für Jung und Alt. Viele Rostocker Generationen sind mit dem Tierpark im Barnstorfer Wald aufgewachsen. Über die Jahrzehnte hat sich der Zoo weiterentwickelt, ist größer und moderner geworden und hat sich dabei seine grüne Seite und Weitläufigkeit bewahrt. Meilensteinprojekte wie das 2012 fertiggestellte Darwineum oder das im September 2018 zum 800. Stadtjubiläum eröffnete Polarium hätten früher als Träumereien gegolten. Nun sind sie als lebendige Museen Wirklichkeit und werben für einen Besuch des Rostocker Zoos weit über die Landesgrenzen hinaus. „Dabei haben die Rostocker ihren Zoo immer mitgestaltet, aktiv unterstützt und das soll auch in Zukunft so bleiben“, versicherte Udo Nagel. „Viele Veranstaltungen in unserem Jubiläumsjahr sind ein Dankeschön an alle Zoofreunde und Partner, wir hoffen auf ein gutes Gelingen und eine tolle Beteiligung.“

Ein thematischer Kalender führt durch die zwölf Monate des Zoojubiläumsjahres. Neben der Tierhaltung werden viele andere Tätigkeitsfelder des Zoos in den Blickpunkt gerückt. Jeder Monat wird von einem inhaltlichen Schwerpunkt bestimmt, der mit Aktionen wie Ausstellungen, Führungen oder Festen untersetzt wird. So lautet das Motto im Januar „Zoo familiär“, im Februar sportlich „Zoolympic“, im März „Zoo schützenswert“, im April „Zoo neugierig“, im Mai „Zoo grün“, im Juni „Zoo international“, im Juli „Zoo nass“, im August „Zoo kulturell“ sowie im September „Zoo ganz wild“, im Oktober „Zoo bunt“, im November „Zoo historisch“ und im Dezember „Zoo künftig“. Zu den besonderen Veranstaltungen gehören in diesem Jahr der Eisbärenlauf im Februar, das Fest der schönsten Schafe zu Ostern, die Klassik-Nacht mit einem Jubiläumsprogramm im Juni, der Karneval der Tiere mit den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern im August, Ausstellungen gemeinsam mit der Zoologie der Universität sowie zum Jahresabschluss im Dezember ein großes Tortenessen mit Freunden und Besuchern des Zoos.

Einen Überblick über die monatlichen Highlights des Festjahres gibt es zusätzlich zur Homepage auch in einem aufwändig gestalteten Jubiläumsmagazin. Das 116 Seiten umfassende Heft nimmt die Zoofreunde darüber hinaus mit auf eine Zeitreise durch die Historie des Tiergartens mit inzwischen rund 4.200 Tieren in 430 Arten von allen fünf Kontinenten, zeigt die Zoofamilie in ihrem neuen Design und enthält viele Mitmachüberraschungen für die jüngsten Zoobesucher. Das Jubiläumsmagazin „TIERfalt im Zoo Rostock“ ist für 5,95 Euro an den Zookassen erhältlich.

Die Zoofamilie im neuen Design

Pünktlich zum Geburtstag präsentiert sich die Zoofamilie im neuen Design, das heute erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit dem neuen Logo und Corporate Design soll die Wissensvermittlung im Zoo erkennbarer in den Fokus gerückt werden. „In der heutigen reizüberfluteten Welt wagen wir den mutigen Schritt und besinnen uns auf Gestaltungsansätze, die in der wissenschaftlichen Bildung schon immer eine wichtige Rolle gespielt haben – auf qualitativ hochwertige Zeichnungen“, erläuterte Marketingleiter René Gottschalk die neue Außendarstellung.

Das nagelneue Zoologo zeigt die Zeichnung dreier Leittiere, die in ihrem Zusammenspiel die Artenvielfalt im Zoo vertreten und jeder für sich eine eigene kleine Geschichte erzählen. Während die Qualle in ihrer mystischen Eleganz überzeugt und auf die Erfolge in der Quallenzucht hinweist, thront der majestätische Eisbär über den anderen und macht damit die lange Tradition des Rostocker Zoos bei seinem Wappentier deutlich. Zudem bringt er die Neugier am Entdecken hinein, die mit dem Seebären in spielerischer Bewegung endet.

Das Corporate Design wurde in einem dreistufigen Entwurfsprozess von Studierenden des Studienganges Kommunikationsdesign und Medien der Fakultät Gestaltung an der Hochschule Wismar unter Leitung der Grafikdesignerin und Professorin Hanka Polkehn erarbeitet. Besonders hervorzuheben sind in diesem Projekt Carina Braun für die Artdirektion und Anna Kurth für die wissenschaftlichen Tierillustrationen.

„Es war eine riesige Chance für uns, einen solchen wichtigen, realen Auftrag zu bearbeiten. Im Vordergrund stand immer, einen Gestaltungsvorschlag zu machen, der auf das Besondere, das Individuelle dieses wunderbaren Zoos eingeht. Es ist etwas entstanden, was von langem Bestand sein dürfte und über die nächsten Jahre ausbaufähig ist“, erklärte Professorin Hanka Polkehn.

Während der kommenden Monate sollen alle Bereiche des Zoos und auch die Internetseite auf das neue Design umgestellt werden. In neuer Dienstkleidung sind die Zoomitarbeiter schon jetzt zu sehen.

Das Eisbärentrio im Polarium hat sich gut eingelebt

Das am 22. September vergangenen Jahres eröffnete Polarium hat dem Rostocker Zoo einen Nachwendebesucherrekord beschert. Insgesamt kamen 653.313 Rostocker und Gäste der Stadt in den Zoo mit seinen beiden Erlebniswelten Darwineum und Polarium (2017: 608.311). 627.696 Besucher waren es im Jahr der Eröffnung des Darwineums Anfang September 2012. Außerdem gibt es mit 21.807 Jahreskartenbesitzern zur Jahreswende so viele Stammbesucher mit Dauerticket wie noch nie. 252 Privatpersonen und Unternehmen fördern zudem mit einer Tierpatenschaft den Rostocker Zoo.

Vor allem das Eisbärentrio Sizzel und Akiak aus den Niederlanden und Noria aus Tschechien sorgten für ein stark steigendes Publikumsinteresse im letzten Quartal 2018. „Die drei Eisbären haben sich sehr gut in ihren neuen Gehegen eingewöhnt. Inzwischen sind alle drei Tiere zusammen auf der Anlage“, berichtete Zookuratorin Antje Zimmermann. „Akiak und Noria haben sich vom ersten Moment ihres Zusammentreffens großartig verstanden; beide spielen viel miteinander. Noria sucht immer wieder den Kontakt zum viel größeren Akiak. Der Enkel der Rostocker Eisbärenlegenden Churchill und Vienna geht sehr vorsichtig mit der ein Jahr jüngeren Eisbärin um. Selbst, wenn ihm ihre Versuche, ihn zum Toben zu animieren, einmal zu viel werden, wehrt er sie ganz behutsam und fast liebevoll ab. Sizzel, wie Akiak vier Jahre alt, ist weiterhin sehr vorsichtig und zurückhaltend gegenüber dem stattlichen Eisbärenmann. Die Zwei brauchen offenbar etwas mehr Zeit, um einander kennenzulernen und zu akzeptieren. Der Tierbestand in den Meereswelten im Polarium wird in diesem Jahr Schritt für Schritt weiter wachsen“, kündigte Antje Zimmermann an. „Aquarien brauchen etwas länger, um sich optimal zu entwickeln.“

Die Elche werden im Frühjahr wieder zurück im Zoo erwartet. Sie hatten den Zoo aufgrund der Baustelle für das Polarium vorübergehend verlassen müssen. Die Elchanlage wird aktuell dafür neu gestaltet.

Neue Vogelarten sollen in einer im Laufe dieses Jahres neu errichteten Voliere am ehemaligen Café Tordalk einziehen. Für den Tierbesatz in der ca. 600 Quadratmeter großen Südamerikavoliere sind neben den bereits im Zoo gehaltenen Roten Ibissen als neue Arten mehrere Rosalöffler, Herbstpfeifgänse, Kahnschnabel und Rotschulterenten geplant. Das Projekt, das gemeinsam mit dem Rostocker Zooverein umgesetzt wird, soll im Spätsommer abgeschlossen sein. Außerdem wird bei den Erdmännchen kräftig „renoviert und modernisiert“.

Als eine der wichtigsten Herausforderungen soll Ende des Jahres der Masterplan des Zoos für die kommenden 20 Jahre vorgestellt werden. „Der Zoo braucht ein klares Zukunftskonzept und eine zeitgemäße Entwicklungsperspektive“, unterstrich der Zoodirektor. „Daran wird derzeit unter Hochdruck gearbeitet.“

Fotoalbum – Erinnerungen an den Zoo, Aufruf an alle Rostocker für eine Fotoschau zur Zoogeschichte

Zoodirektor Udo Nagel rief alle Rostocker und ehemaligen Bewohner der Hanse- und Universitätsstadt auf, sich an der geplanten Zoofotoschau mit persönlichen Erinnerungen und Gedanken zu beteiligen. „Jeder kann gern in seinem privaten Fotoarchiv stöbern und uns Familienfotos aus dem Zoo schicken. Die Besucher können ab März auch selbst die Fotos an die Wände im Atelier Natur hängen. Dann wollen wir die Ausstellung schon mit den ersten Zeitzeugen eröffnen. Die Sammlung soll das ganze Jahr über erweitert werden. Natürlichen würden wir uns sehr freuen, wenn es zu den Bildern auch eine kleine Geschichte zu erzählen gibt. Auch Eintrittskarten oder sonstige Erinnerungsstücke aus den vergangenen Jahrzehnten sind sehr willkommen. Es soll eine Ausstellung der Rostocker für die Rostocker werden“, hob der Zoodirektor hervor.
Infos zu dem Ausstellungsprojekt gibt es auf der Internetseite www.zoo-rostock.de sowie über die E-Mail presse@zoo-rostock.de.

Quelleund Foto: Zoo Rostock

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