OSPA-Stiftung erweitert Engagement für den Zoo
Mit einer erweiterten Kooperationsvereinbarung zwischen dem Rostocker Zoo und der OSPA-Stiftung sollen die zoopädagogischen Bildungsangebote verstärkt werden
13. November 2013
Zoodirektor Udo Nagel und Thomas Metzke, Stellvertretender Vorsitzender der OSPA-Stiftung, haben heute eine erweiterte Kooperationsvereinbarung beschlossen und besiegelt. „Der Natur und Artenschutz ist weltweit eine der großen Aufgaben der Zoologischen Gärten“, betonte der Zoodirektor. „Wir sind sehr dankbar, mit Unterstützung der OSPA-Stiftung die Bildungsarbeit im Zoo deutlich verstärken zu können.“
Die OstseeSparkasse Rostock gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Förderern des Zoos, unter anderem als Hauptpartner der Gemeinschaft „Natur- und Artenschutz“, aber auch bei der Klassiknacht, bei Tierpatenschaften oder bei der Ausstellungsgestaltung im Darwineum. Mit Mitteln der OSPA-Stiftung sollen in den kommenden drei Jahren „Leuchttürme in Mecklenburg-Vorpommern“ noch stärker gefördert werden. „Einen weiteren Leuchtturm der OSPA-Stiftung haben wir mit dem Zoo Rostock ausgemacht. Seit vielen Jahren verbindet uns eine enge Partnerschaft und Zusammenarbeit. Diese wollen wir nun mit einer Kooperationsvereinbarung in Höhe von 10.000 Euro jährlich über die nächsten drei Jahre fortsetzen", sagte Thomas Metzke.
„Ein großes Anliegen ist es, schon sehr früh mit der erlebnisnahen Aufklärungsarbeit zu beginnen“, unterstrich der Zoodirektor, „eigentlich schon im Kita-Alter. Mit den Mitteln aus der OSPA-Stiftung wird beispielsweise ein gemeinsames Projekt mit der Universität Rostock finanziert. Lehramtsstudenten im Fach Biologie entwickeln für den Zoo altersspezifisches Lehrmaterial, das für Führungen und für den Unterricht im Zoo eingesetzt wird. Im Vorfeld werden die neu gestalteten modernen Bildungsmodule von Schulklassen aus dem Land getestet. Von der Zusammenarbeit mit der Universität Rostock, die durch die OSPA-Stiftung ermöglicht wird, erhoffen wir uns einen nachhaltigen Mehrwert in der authentischen Vermittlung von Natur- und Artenschutz“, so Udo Nagel.
Engagement im Natur- und Artenschutz
Informationen zum Leben der Tiere unter natürlichen Bedingungen, zu ihrer Gefährdung und ihrer Umwelt tragen dazu bei, die Zoobesucher zu motivieren, sich umweltbewusster zu verhalten und sich für Fragen des Naturschutzes zu engagieren. Die Zootiere sind dabei die „Werbeträger“ für ihre Artgenossen.
Durch seine Tätigkeit als Auffangstation für verletzte Tiere vieler Wildtierarten leistet der Rostocker Zoo darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz in der Region. Insbesondere Störche, Greifvögel und Eulenvögel gehören zu den Pfleglingen, die von den Tierpflegern mit viel zusätzlichem Enthusiasmus aufgezogen oder gesund gepflegt und schließlich wieder freigelassen werden.
Dem Schutz bedrohter Tierarten dient auch die Erforschung der Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten der im Zoo lebenden Tiere. Die ständige Arbeit an der Verbesserung der Haltung und die internationale Koordination der Zucht vieler Zootierarten hat das Ziel, einen stabilen Tierbestand in den Zoos zu erreichen, der Auswilderungen möglich macht, wenn es die Bedingungen erfordern. Diesem Ziel dient auch das im Zoo Rostock geführte Eisbärenzuchtbuch.
Der Zoo Rostock unterstützt zudem Organisationen, die sich für den Schutz bedrohter Tiere engagieren. Das ist Naturschutzarbeit vor Ort in Naturschutzgebieten. Der Zoo ist fördernder Partner mehrerer Organisationen, unter anderem der CBSG (Conservatin Breeding Spezialist Group), der World Conservation Union (IUCN), der Stiftung Artenschutz, der Stiftung Lutreola, der Berggorilla-und Regenwald Direkthilfe und der World Wild Fund For Nature (WWF).
Geschützte Arten im Zoo
Aktuell werden im Rostocker Zoo 4.500 Tiere in 320 Arten gehalten. Davon sind 39 Tierarten im Anhang A und 46 Arten im Anhang B der Verordnung über den Schutz von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten (EG) Nr. 709/2010 des Rates vom 15. August 2010 gelistet. Ziel dieser Verordnung ist es, den Schutz und die Erhaltung gefährdeter wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels mit diesen Arten sicherzustellen, Zu diesem Zweck werden deren Einfuhr, Ausfuhr, Wiederausfuhr sowie deren Inverkehrbringen in der Europäischen Union an strenge Auflagen geknüpft. Sie enthält eine Liste der gefährdeten Arten, die in vier Anhänge (A, B, C und D) gegliedert sind. Der Grad des Schutzes und die Art der Handelsmaßnahmen, die auf die betroffenen Arten Anwendung finden, sind unterschiedlich und richten sich nach den Anhängen, in denen sie aufgeführt werden.
Des Weiteren werden in Rostock 25 in Europa einheimische Vogelarten nach Artikel 1 der Europäischen Schutzrichtlinie 79/409/EWG gehalten. Der Zoo beteiligt sich an 22 Europäischen Erhaltungszucht-Programmen und 23 Zuchtbüchern sowie diversen Monitoringprogrammen unter dem Dachverband der Europäischen Zoos und Aquarien (European Association of Zoos and Aquaria – EAZA) und ist aktiv in der EAZA Bear TAG (Taxon Advisory Group).
Quelle: Zoo Rostock, Foto: Joachim Kloock