Neuer Forschungskatamaran der Uni Rostock geht in den Bau

Das neue Forschungsschiff der Universität Rostock wird auf der britischen Werft Blyth Catamarans gebaut – es ersetzt den außer Dienst gestellten Forschungskutter Gadus

14. Oktober 2019
Ansicht eines vergleichbaren Forschungsschiffes (die Egidora der Universität Kiel) (Copyright: Universität Rostock / Gerd Niedzwiedz)
Ansicht eines vergleichbaren Forschungsschiffes (die Egidora der Universität Kiel) (Copyright: Universität Rostock / Gerd Niedzwiedz)

Der Bau des neuen Forschungsschiffs der Universität Rostock beginnt. Nach dem erfolgreichen Ausschreibungsverfahren wurde der Auftrag an die britische Werft Blyth Catamarans vergeben, die bereits über Erfahrungen im Bau derartiger Spezialschiffe verfügt.

Der Katamaran wird den Forschern erstmalig erlauben, spezialisierte Geräte auch im unmittelbaren Strandvorfeld bei Wassertiefen ab zwei Metern einzusetzen. Die damit möglich werdenden Forschungsfelder sollen die maritime Expertise der Universität Rostock, die im Department Maritime Systeme der Interdisziplinären Fakultät gebündelt sind, weiter ausbauen. Das Schiff ist so ausgelegt, dass sowohl naturwissenschaftliche als auch technische Forschung auf höchstem Niveau betrieben werden kann.

Die Universität Rostock und ihre Kooperationspartner an der Universität Greifswald sowie den Hochschulen Wismar und Stralsund freuen sich auf den Forschungskatamaran, der für die Durchführung gemeinsamer Vorhaben in der Küstenforschung sehnlichst erwartet wird. „Als Ersatz für den außer Dienst gestellten Forschungskutter Gadus wird er außerdem eine mehrjährige schmerzliche Lücke in der Ausbildung Studierender schließen und damit die Attraktivität mehrerer Studiengänge wiederherstellen helfen“, fügt Professor Hendrik Schubert, Biologe im Department Maritime Systeme, hinzu.

Bis zu 12 Wissenschaftler werden auf dem neuen Schiff gleichzeitig arbeiten können – damit bietet es eine ausgezeichnete Basis für interdisziplinäre Projekte. Das Schiff ist so ausgelegt, dass es auch bei schwerem Wetter arbeitsfähig ist, wodurch sich nicht nur die Sicherheit der Einsatzplanung erhöht, sondern auch seit langem geplante Forschungsfelder im Bereich der Klimafolgenforschung bei schlechterem Wetter realisiert werden können. Vor allem wird mit dem Neubau erstmals auch den Technikwissenschaften eine adäquate Forschungsplattform für die Entwicklung und Erprobung neuer Technologien bereitgestellt werden. Sowohl strömungstechnische Fragestellungen als auch Forschungen im Bereich des Schiffsbetriebes, einschließlich Tests autonomer Navigationssysteme, sind jetzt auf einer eigenen Plattform möglich.

Neben der unverzichtbaren Rolle in der Lehre an den Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern erlaubt es damit den Forschern auch Antworten zu den aktuellen Forschungsfragen, wie sich der Klimawandel auf unsere Küstenbereiche auswirkt oder welche neuen Technologien sich für die veränderten Umweltverhältnisse eignen.

Quelle: Universität Rostock, Foto: Universität Rostock/Gerd Niedzwiedz

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