Neuer Forschungskatamaran für Rostocker Universität

Land und Universität finanzieren mit insgesamt 1,1 Millionen Euro einen neuen Forschungskatamaran für das Department Maritime Systeme

26. Oktober 2018
Neuer Forschungskatamaran für Rostocker Universität (Visualisierung: Universität Rostock/Steffen Garke)
Neuer Forschungskatamaran für Rostocker Universität (Visualisierung: Universität Rostock/Steffen Garke)

Die Universität Rostock freut sich auf ein neues Forschungsschiff. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die vom Department Maritime Systeme der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock geplante Anschaffung eines Forschungskatamarans empfohlen. Nachdem die wissenschaftlichen und technischen Qualitätsstandards erbracht worden sind, steht der gemeinsamen Finanzierung des rund 1,1 Mio. Euro teuren Katamarans durch die Universität Rostock und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur nichts mehr im Wege. Der Katamaran ist das einzige Forschungsschiff in Mecklenburg-Vorpommern, das den Einsatz von großem Forschungsgerät im Flachwasser der Ostseeküste ermöglicht.

„Mecklenburg-Vorpommern ist das Bundesland mit der längsten Küstenlinie. Die Meeresforschung spielt bei uns eine große Rolle“, sagte Wissenschaftsministerin Birgit Hesse. „Die Universität Rostock zählt zu den wichtigen Einrichtungen, an der der Wandel dieses großen Ökosystems seit vielen Jahren untersucht wird. Mit dem Forschungskatamaran erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gute Arbeitsbedingungen“, so die Ministerin. Unter der Leitung des Departments Maritime Systeme kann nun mit dem Bau begonnen und so die maritime Expertise weiterentwickelt werden.

„Das neue Schiff versetzt uns in die Lage, unsere Küstenforschung insbesondere im wenig untersuchten Flachwasserbereich deutlich zu intensivieren“, unterstreicht der Leiter des Departments, Professor Martin Benkenstein, die Vorteile des neuen Forschungsschiffes. Geplant ist eine gemeinsame Nutzung des Katamarans durch die vier maritim ausgerichteten Hochschulen des Landes sowie weiterer Institutionen, die sich mit der Küstenforschung im Flachwasserbereich auseinandersetzen. Durch diese Kooperation wird nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Anschaffung gesichert, sondern auch die Zusammenarbeit innerhalb der maritimen Forschung des Landes gefestigt und verbessert.

„Schon die erfolgreiche Antragstellung zeigt sehr schön, dass die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachrichtungen am Department Maritime Systeme einen deutlichen Vorteil bietet“, ist sich der Prorektor für Forschung und Transfer der Universität Rostock, Professor Udo Kragl, sicher. Das Land stellt Investitionsmittel in Höhe von 680.000 Euro zur Verfügung. Den verbleibenden Finanzierungsbedarf von etwa 380.000 Euro sichert die Universität Rostock aus eigenen Mitteln.

Der Forschungskatamaran soll sich an die wechselnden Wetterverhältnisse anpassen können und die Probenentnahme, die Kartierung der Lebensräume und die Erfassung der Strömungsverhältnisse an der Ostseeküste ermöglichen. So kann die interdisziplinäre Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung sowie die Qualität der Hochschulausbildung in Mecklenburg-Vorpommern verstärkt werden. Das neue Schiff wird Forschungen zu den dringenden Fragen unserer Zeit erlauben: Wie wirkt sich der Klimawandel auf unsere Küstenbereiche aus? Welche neuen Technologien eignen sich für die veränderten Umweltverhältnisse?

Bereits seit 1979 sind die Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns mit dem Forschungskutter GADUS der Universität Rostock erfolgreich erforscht worden. Mit der GADUS konnten neue wissenschaftliche Erkenntnisse – sowohl über das Ökosystem Ostsee als auch für die Entwicklung von Technologien – gewonnen werden. Und auch für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses waren Ausfahrten mit der GADUS wichtig. Im Jahr 2013 musste die GADUS dann jedoch altersbedingt stillgelegt werden.

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV, Visualisierung: Universität Rostock/Steffen Garke

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