Ausschreitungen nach dem Spiel Hansa Rostock - Dynamo Dresden

Zu massiven Ausschreitungen kam es heute nach der Drittligapartie des F.C. Hansa Rostock gegen die SG Dynamo Dresden, berichtet die Polizei

29. November 2014
Ausschreitungen nach dem Spiel Hansa Rostock - Dynamo Dresden
Ausschreitungen nach dem Spiel Hansa Rostock - Dynamo Dresden

Im Anschluss an das Spiel Hansa Rostock gegen Dynamo Dresden haben mehrere Hundert Personen, die dem Fanspektrum des Vereins Hansa Rostock zuzurechnen sind, in der Hans-Sachs-Allee Polizisten sowie Gebäude mit Steinen beworfen.

Mehrere Mülltonnen und Sperrmüllhaufen wurden in Brand gesetzt.

Anschließend begaben sich ca. 70 Personen vor das Gelände der Polizeidienststelle in der Ulmenstraße. Durch Steinwürfe wurden mehrere Fensterscheiben beschädigt. Ein Beamter des Polizeihauptreviers ist durch einen Steinwurf am Knie verletzt worden. Insgesamt 55 Störer konnten durch die Polizei festgesetzt werden. Bei allen erfolgte eine Identitätsfeststellung.

Der Leiter des Polizeieinsatzes, Michael Ebert, äußert sich in diesem Zusammenhang ganz deutlich: „Wer mit Steinen auf Menschen wirft, nimmt deren Verletzung in Kauf. Das sind keine Fußballfans, sondern Straftäter!“

Bereits während der zweiten Halbzeit wurde im Gästefanblock massiv Pyrotechnik gezündet und sowohl in Richtung der Südtribüne als auch auf das Spielfeld abgefeuert. Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen im Stadion / -umfeld wurden weitere fünf Polizeibeamte verletzt.

Durch den massiven Polizeieinsatz konnte ein direktes Aufeinandertreffen von Fans beider Vereine verhindert werden.

Allerdings wurden an sieben Fahrzeugen der Dresdener Fans Reifen zerstochen.

Im Ergebnis des Einsatzes wurden Ermittlungen u.a. wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz aufgenommen.

Insgesamt waren 1700 Polizeibeamte verschiedener Bundesländer sowie der Bundespolizei am Einsatz beteiligt.

Aktualisierung, 30.11.2014

In einer ersten Auswertung muss die Rostocker Polizei nun feststellen, dass insgesamt 13 Polizeibeamtinnen und -beamte, darunter 6 aus anderen Bundesländern, überwiegend durch Steinwürfe verletzt wurden. Eine Polizistin aus Thüringen ist auf Grund der Verletzungen derzeit nicht mehr dienstfähig.

Circa 70, teilweise vermummte, Personen griffen gegen 17:00 Uhr die Polizeidienststelle in der Rostocker Ulmenstraße an. Ein Großteil der Gebäude auf dem Gelände wird derzeit saniert bzw. neu errichtet.

Durch Würfe mit Steinen aus dem Gleisbett der S-Bahn sowie mit Ziegelsteinen und zerbrochenen Gehwegplatten wurden insgesamt 19 Fensterscheiben zerstört und Teile der Gebäudefassaden beschädigt.

Nach ersten vorläufigen Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf ca. 40.000,-EUR. Durch die Kriminalpolizei konnten über 20 Spurenträger sichergestellt werden.

Im Verlauf des Einsatzes mussten nach jetzigem Stand über 30 Strafanzeigen aufgenommen werden. Bei 67 Personen wurden zu einer möglichen Tatbeteiligung wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz deren Identität festgestellt.

Quelle: Polizeiinspektion Rostock

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