Ostseekrimi „Herrentier“ feiert im Darwineum Premiere

Im Roman von Michael Joseph und Matthias Schümann wird der Rostocker Zoo Schauplatz von Verbrechen

30. September 2012, von
"Herrentier" bei der Premierenlesung im Darwineum
"Herrentier" bei der Premierenlesung im Darwineum

Drama im Darwineum! Rostocks neuste Touristenattraktion im Zoo ist Schauplatz eines Verbrechens geworden. Ein noch unbekannter Täter hat einen Orang-Utan totgeschlagen. Doch keine Angst, Sunda, Sabas und den anderen geht es gut, denn die geschilderten Ereignisse entspringen zum Glück nur der Fantasie von Michael Joseph und Matthias Schümann. Die beiden Autoren präsentieren mit „Herrentier“ einen Roman, in dem nicht nur Affenblut fließt.

Michael Joseph und Matthias Schümann
Michael Joseph und Matthias Schümann

Der Mord an Menschenaffendame Emma im ersten Kapitel des Buches ist nämlich nur der Anfang. Schnell wird klar, dass mehr hinter der Tat steckt, als nur ein geisterkranker Täter. So wird Zoodirektorin Evelyn Hammer erpresst (ganz klassisch in einem Brief mit ausgeschnittenen Buchstaben) und auch Journalist Gregor Simon, der versucht, bei der Lösung des Falles zu helfen, schwebt in Gefahr.

Natürlich darf auch in „Herrentier“ die Leidenschaft nicht zu kurz kommen. Nicht nur die Zoodirektorin hält nicht viel von Treue, auch Protagonist und Familienvater Gregor fühlt sich gefährlich nah zu Jeannette Albrecht, der hübschen Assistentin von Evelyn Hammer, hingezogen. Er hilft ihr sogar bei einem nächtlichen Einbruch in die Zooverwaltung und wird so immer mehr in den Kriminalfall hineingezogen.

Der Roman „Herrentier“
Der Roman „Herrentier“

Man merkt dem Roman an, dass mit Michael Joseph und Matthias Schümann zwei Rostocker die Stifte in der Hand hatten. So schwingt zwischen den Zeilen oft Lokalkolorit mit und viele kleine Anspielungen können wohl nur Leser aus der Hansestadt verstehen. Das ist aber völlig in Ordnung, denn selbst, wer nicht von hier kommt, bekommt trotzdem noch einen spannenden Krimi mit viel norddeutschem Humor.

Zoodirektor Udo Nagel zusammen mit den Autoren
Zoodirektor Udo Nagel zusammen mit den Autoren

Zur Buchpremiere am gestrigen Abend kamen aber vor allem interessierte Rostocker. Und mit dem Darwineum haben die beiden Autoren auch gleich die ideale Kulisse für ihre Lesung gefunden. Unter den 250 Gästen war auch Zoodirektor Udo Hammer, Verzeihung Nagel, der zu den ersten Lesern des Buches gehörte: „Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, so spannend war es. Ich hoffe auch, dass es nicht der letzte Krimi und nicht die letzte Lesung im Darwineum war.“ Der Zoodirektor verriet auch schon, dass es sich beim Täter ausnahmsweise nicht um den Gärtner handelt.

Entstanden ist das Buch zum größten Teil im Stadtkind in der KTV. „Wir wollten im Darwineum Tote sehen, das war die erste grobe Idee“, erzählte Michael Joseph schmunzelnd. Daraufhin trafen sich die Männer, die schon für mehrere Sachbücher zusammengearbeitet haben, ein Jahr lang, Woche für Woche in der Kneipe und tauschten Ideen und fertige Kapitel aus. Dass das Ergebnis gut ankommt, merkte man auch an der positiven Resonanz des Publikums. Ein Herr war sogar so erstaunt, dass er fragte, ob Schümann und Joseph alle Witze selbst geschrieben hätten, worauf die Autoren schlagfertig antworteten: „Die Witze sind wirklich gut und trotzdem von uns.“

„Herrentier“ ist der sechste Ostseekrimi, der beim Hinstorff Verlag erschienen ist. Neben Geschichten aus Wismar, Stralsund und Greifswald gibt es auch bereits zwei Rostocker Versionen, die von Frank Goyke verfasst wurden.

Schlagwörter: Darwineum (93)Hinstorff Verlag (6)Krimi (3)Lesung (143)Literatur (189)Zoo Rostock (289)