Hybrid-OP für komplexe Eingriffe an Unimedizin Rostock
Die Universitätsmedizin Rostock hat heute einen neuen Hybrid-Operationssaal eröffnet, der multidisziplinäre Eingriffe mit modernster Bildgebung und Technik ermöglicht.
5. November 2025
Die Universitätsmedizin Rostock hat am heutigen Mittwoch, 5. November 2025, ihren neuen Hybrid-Operationssaal offiziell eröffnet. Auf einer Fläche von 225 Quadratmetern vereint der hochmoderne OP-Saal modernste bildgebende Verfahren mit innovativer Operationstechnik und schafft damit hervorragende infrastrukturelle Voraussetzungen für hochpräzise Eingriffe. Der Hybrid-OP wird künftig sowohl in der Gefäßchirurgie als auch in der Neurochirurgie eingesetzt und fördert durch seine Ausstattung die interdisziplinäre Nutzung modernster Medizintechnologie. Er ermöglicht minimalinvasive wie auch komplexe chirurgische Eingriffe unter Echtzeitbildgebung. Der erste operative Einsatz ist für den 17. November geplant. Der Umbau für den zusätzlichen OP-Saal erfolgte von Dezember 2023 bis Juni 2025 in bestehenden Klinikräumen.
Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, hob bei der Eröffnung die Bedeutung der Investitionen als „wichtigen Schritt für die Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern“. Die Gesamtbaukosten in Höhe von rund 7,5 Millionen Euro werden vollständig aus Landesmitteln finanziert. „Mit diesem Hybrid-Operationssaal verfügt die Universitätsmedizin Rostock nun über die modernste Form eines OPs – er verbindet die klassische Chirurgie mit hochpräziser, bildgebender Diagnostik“, so Martin.
„Die Universitätsmedizin Rostock zeigt mit dem neuen Hybrid-OP eindrucksvoll, wie moderne Medizintechnik und Spitzenforschung Hand in Hand gehen. Hier entstehen neue Behandlungschancen – gerade für Menschen, die aufgrund schwerer Vorerkrankungen bisher nicht mehr operiert werden konnten.“ Die Ministerin betonte zudem, dass das Land die Weiterentwicklung universitärer Spitzenmedizin gezielt unterstütze, um Patientinnen und Patienten eine bestmögliche Behandlung zu ermöglichen.
Von den Gesamtinvestitionen entfallen etwa zwei Millionen Euro auf die Ausstattung mit Großgeräten des Herstellers Philips sowie auf das innovative OP-Lichtsystem von Simeon, das chirurgisch relevante Bereiche durch intelligentes Schattenmanagement automatisch optimal ausleuchtet.
„Mit dem neuen Hybrid-OP schaffen wir ein innovatives Arbeitsumfeld für unterschiedliche Fachdisziplinen – insbesondere für gefäßchirurgische und neurochirurgische Eingriffe am offenen und geschlossenen Gefäßsystem“, erklärt Dr. Christiane Stehle, Vorstandsvorsitzende und Ärztliche Vorständin der Universitätsmedizin Rostock. Sie betont, dass Patientinnen und Patienten „von einer schnelleren Diagnostik, kürzeren Operationszeiten und einer präziseren Navigation im Körper profitieren werden“. Durch das kombinierte Vorgehen könnten interventionelle und chirurgische Schritte nun in einem Eingriff, mit einem Team und in einem Raum durchgeführt werden. „Das bedeutet weniger Risiken, geringere Belastungen und bessere Heilungschancen – gerade für Hochrisikopatientinnen und -patienten“, so Stehle.
Besonders in der Gefäßchirurgie eröffnet der neue Hybrid-OP ganz neue Möglichkeiten. Komplexe Aneurysmen der gesamten Hauptschlagader oder stark verkalkte Gefäße können nun mit höchster Präzision behandelt werden. „Diese Kombination aus Hightech-Bildgebung und endovaskulärer Chirurgie ist ein maßgeblicher Fortschritt für die Patientensicherheit“, betont Prof. Dr. Justus Groß, Leiter der Sektion Gefäßchirurgie. „Wir können nun noch präziser, schneller und mit weniger Belastung operieren – das ist insbesondere für ältere Menschen oder Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein entscheidender Vorteil.“
Auch für die Neurochirurgie bedeutet der neue Saal einen deutlichen Fortschritt. Die hochauflösende Echtzeitbildgebung ermöglicht es, Tumore, Gefäßmissbildungen oder Engstellen im Gehirn während des Eingriffs millimetergenau zu lokalisieren. Darüber hinaus kann der Hybrid-OP auch für komplexe Eingriffe an der Wirbelsäule genutzt werden, bei denen eine präzise Darstellung der Strukturen entscheidend ist. „Unser Ziel ist es, die bestehende Infrastruktur der Neurochirurgie – etwa mit modernster Robotik und intraoperativer Navigation – mit den neuen Möglichkeiten des Hybrid-OPs zu verknüpfen“, erläutert Prof. Dr. Dr. Florian Geßler, stellvertretender Direktor und Leitender Oberarzt der Neurochirurgie. „Dadurch lassen sich Eingriffe künftig noch präziser, sicherer und schonender durchführen.“
Herzstück des neuen Hybrid-OPs ist eine volldigitale Angiographieanlage des Medizingeräteherstellers Philips mit hochauflösendem 3D-Flachdetektor. Diese Technologie liefert während des Eingriffs Echtzeitbilder in sehr hoher Qualität bei gleichzeitig reduzierter Strahlendosis. So können Chirurginnen und Chirurgen den Eingriff millimetergenau steuern, den Behandlungserfolg unmittelbar überprüfen und bei Bedarf sofort reagieren – ohne Unterbrechung oder Umlagerung der Patientin oder des Patienten. Das spart wertvolle Zeit, erhöht die Sicherheit und minimiert die Belastung.
„Die interdisziplinäre Nutzung ist ein großer Vorteil. Die verschiedenen Fachabteilungen können je nach Bedarf auf die hochspezialisierte Infrastruktur zurückgreifen“, erklärt Daniela Heinrich aus dem OP-Management, die die technische Projektleitung verantwortete. Besonderheiten wie das OP-Lichtsystem mit intelligentem Schattenmanagement sowie die hohen Anforderungen an Strahlen- und Brandschutz machen den neuen Hybrid-OP zu einem der modernsten Operationssäle in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Universitätsmedizin Rostock verfügt mit dem neu errichteten Hybrid-OP über 25 Operationssäle und führt derzeit jährlich rund 25.000 bis 30.000 Operationen durch – etwa 100 Eingriffe pro Werktag. Im Juli konnte das neue OPZ Poli, ein spezieller OP-Bereich für niedrig komplexe Eingriffe, eröffnet werden. Im Zentral-OP kommen bereits modernste Technologien wie der DaVinci-Operationsroboter zum Einsatz, der seit 2023 insbesondere bei minimalinvasiven Eingriffen genutzt wird.
Derzeit werden bereits erste Planungen für den Neubau eines Zentral-OPs auf dem Campus Schillingallee vorgenommen. Dieser soll langfristig modernste Technik mit einer zukunftsfähigen Infrastruktur vereinen. Zudem wird zurzeit die digitale und mobile OP-Planungssoftware Sqior eingeführt, die einen weiteren Schritt zur Digitalisierung und Optimierung der Abläufe im Operationsbetrieb darstellt.
Quelle & Foto: Universitätsmedizin Rostock
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