AIDAprima ohne Landstrom in Warnemünde
Nachdem die Landstromanlage im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde feierlich eingeweiht wurde, läuft der Regelbetrieb noch nicht rund – die „AIDAprima“ erzeugt ihren Strom weiter selbst an Bord
Darauf haben viele Warnemünder und ihre Gäste jahrelang gewartet: Kreuzfahrtschiffe ohne Lärm und Abgase. Zumindest während der Hafenliegezeiten sollten die Passagierdampfer ihre Maschinen abschalten und von Land aus mit grünem Strom versorgt werden. Doch das läuft noch nicht rund. Das seit Dienstag am Warnemünde Cruise Center liegende Kreuzfahrtschiff AIDAprima erzeugt seinen Strom weiter selbst und pustet Abgase in die Luft.
Mit viel Prominenz wurde Europas größte Landstromanlage vor gut drei Wochen im Kreuzfahrthafen Rostock-Warnemünde eingeweiht. Im Beisein von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier drückte Hafenkapitän Falk Zachau den symbolischen grünen Knopf, anschließend sollte die 19 Mio. Euro teure Anlage ihren Regelbetrieb aufnehmen. Mit der größten Landstromanlage Europas können sogar zwei Kreuzfahrtschiffe an den Liegeplätzen P7 und P8 in Warnemünde gleichzeitig mit sauberem Strom aus einem Wasserkraftwerk versorgt werden, lautete das Versprechen.
Warum die AIDAprima trotzdem nicht mit Landstrom versorgt wird? „Für die unterschiedlichen Schiffsgrößen, die die Landstromanlage in Rostock-Warnemünde nutzen wollen, sind separate technische Anpassungen, Erprobungen und finale Abnahmen notwendig, bevor der Regelbetrieb aufgenommen werden kann“, erklärt Stadtsprecher Ulrich Kunze auf Nachfrage. Dies gelte sowohl für die Land- als auch für die Bordseite. Die notwendigen Arbeiten wurden bereits beauftragt und sollen „in Abhängigkeit der zeitlichen Verfügbarkeit der jeweiligen Partnerfirmen“ noch in diesem Monat durchgeführt werden.
Ab Juli soll der Landstrom also tatsächlich fließen. Zumindest mit der AIDAsol, die dann wieder regelmäßig zu Kreuzfahrten von Warnemünde aus starten will, sind keine Probleme zu erwarten. Mit ihr wurde die Landstromanlage bereits Ende April erfolgreich getestet.
Wie viele Kreuzliner künftig tatsächlich Landstrom beziehen werden, steht noch nicht fest. Neben der technischen Umrüstung der Schiffe spielen auch die Kosten eine Rolle. Landstrom ist derzeit noch deutlich teurer als die Eigenstromerzeugung an Bord, erklärte Rostock-Port-Geschäftsführer Jens Aurel Scharner auf der letzten Ortsbeiratssitzung in Warnemünde. Das gleichen auch Rabatte für Schiffe mit einem niedrigen Environmental Ship Index (ESI) nicht aus. In Europa oder zumindest im Ostseeraum sollen möglichst viele Häfen Landstrom anbieten, setzt Scharner auf ein gemeinsames Vorgehen und hofft, dass sich der Landstrom „in den nächsten zwei, drei, vier Jahren ein Stück weit im Markt durchsetzt und dann auch wirtschaftlich ist. Dazu müssen wir kommen.“
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