Uni Rostock eröffnet „grünes“ Rechenzentrum

Konrad-Zuse-Haus – Neubau des Instituts für Informatik mit Rechenzentrum und audiovisuellem Medienzentrum der Universität Rostock eingeweiht

22. August 2011, von
Neubau des Instituts für Informatik mit Medien- und Rechenzentrum an der Uni Rostock
Neubau des Instituts für Informatik mit Medien- und Rechenzentrum an der Uni Rostock

Kirschrot, mit viel Glas präsentiert sich der Neubau des Instituts für Informatik, der heute auf dem Südstadtcampus der Universität Rostock eingeweiht wurde. Doch im Herzen ist das Gebäude „grün“, wird die Abwärme der Server und Großrechneranlagen doch umweltfreundlich genutzt, um das Gebäude weitgehend autark zu beheizen.

Neben dem Institut für Informatik finden in dem hochmodernen Neubau das Rechenzentrum sowie das audiovisuelle Medienzentrum ihren Platz. Nur mit der Abkürzung ITMZ für das IT- und Medienzentrum mochte sich Rektor Wolfgang Schareck heute noch nicht anfreunden. „Ich bin etwas traurig, dass sich mein Gedanke des ‚MIT Rostock‘ nicht durchgesetzt hat“, spielte Schareck auf das berühmte Massachusetts Institute of Technology an. „Es hätte gepasst.“

„Wir könnten kaum noch ohne Computer leben“, wies der Rektor auf die Bedeutung des Informatikzentrums für alle Bereiche der Forschung und Lehre ebenso wie für die Verwaltung hin – für ihn sei es das „Rückgrat“ der Universität.

Konrad-Zuse-Haus, Namensgebung des Neubaus des Instituts für Informatik und des Rechenzentrums - Prof. Dr. Peter Forbrig (Leiter des Instituts für Informatik), Dr. Christa Radloff (Leiterin des IT- und Medienzentrums), Henry Tesch (Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur), Prof. Dr. Horst Zuse, Prof. Dr. Wolfgang Schareck (Rektor der Universität Rostock), Karina Jens (Bürgerschaftspräsidentin), Prof. Dr. Wolfgang Karl (Vorsitzender der Konrad-Zuse Gesellschaft), Volker Schlotmann (Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung) v.l.n.r.
Konrad-Zuse-Haus, Namensgebung des Neubaus des Instituts für Informatik und des Rechenzentrums - Prof. Dr. Peter Forbrig (Leiter des Instituts für Informatik), Dr. Christa Radloff (Leiterin des IT- und Medienzentrums), Henry Tesch (Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur), Prof. Dr. Horst Zuse, Prof. Dr. Wolfgang Schareck (Rektor der Universität Rostock), Karina Jens (Bürgerschaftspräsidentin), Prof. Dr. Wolfgang Karl (Vorsitzender der Konrad-Zuse Gesellschaft), Volker Schlotmann (Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung) v.l.n.r.

Den Höhepunkt der Einweihung bildete die Namensgebung des Gebäudes durch Prof. Dr. Horst Zuse, Sohn des Computerpioniers Konrad Zuse. Vor 70 Jahren, im Mai 1941, stellte Konrad Zuse seine Rechenmaschine Z3 vor, die als erster funktionsfähiger frei programmierbarer Computer in die Geschichte eingehen sollte.

Für bis zu 168 Mitarbeiter werden die 4.200 Quadratmeter des viergeschossigen Konrad-Zuse-Hauses künftig ihr neuer Arbeitsplatz sein. Neben dem Rechenzentrum ist hier auch der zentrale Internetanschluss ans X-WiN des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) untergebracht.

Für Forschung und Lehre stehen 24 Labore, vier Seminarräume sowie ein großer Vorlesungsraum mit 100 Plätzen zur Verfügung. Neben zwei PC-Pools verfügt das Medienzentrum jetzt auch über ein eigenes Aufnahmestudio.

Besonders die bislang zum großen Teil noch in Baracken untergebrachten Mitarbeiter des Medienzentrums dürften sich über die neuen Arbeitsbedingungen freuen. Aber auch dem bisherigen Plattenbau der Informatiker fehlte es nicht nur an Glanz und Atmosphäre, waren die oberen Etagen für Rollstuhlfahrer doch beispielsweise gar nicht erreichbar.

Konrad-Zuse-Haus der Uni Rostock: Viele Gäste verfolgten die Einweihung im großzügigen Atrium
Konrad-Zuse-Haus der Uni Rostock: Viele Gäste verfolgten die Einweihung im großzügigen Atrium

„Um Software zu entwickeln, muss man viel kommunizieren“, räumte Institutsdirektor Peter Forbrig mit dem Mythos auf, dass Informatiker mit einer Cola im Keller sitzen würden. „Dieses Gebäude gibt uns dazu die Gelegenheit.“

Besonders dankbar zeigte er sich für das großzügige Atrium, das „ganz großartige Möglichkeiten schaffe.“ Anfangs kostenmäßig kaum für realisierbar gehalten, wurde es fest ins Energiekonzept des Gebäudes eingebunden. „Wir haben schon übermorgen die erste internationale Konferenz, die wir hier durchführen können“, freute sich Forbrig.

21,3 Millionen Euro wurden in den Neubau der Informatik investiert. Weitere 142 Millionen Euro sollen in den nächsten drei Jahren an der Universität Rostock in Bauinvestitionen fließen. Neben dem Informatikzentrum entstehen bereits die Neubauten des Instituts für Physik sowie der Profillinie Leben, Licht & Materie.

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