Medienkompetenzpreis MV 2011 im Theater im Stadthafen

Preisverleihung eröffnet das Festival im Stadthafen Rostock

13. Mai 2011, von

Was ist eigentlich Medienkompetenz? „Na das ist doch das, wenn man sich mit neuen Filmen und Musik auskennt“, sagte ein älterer Herr aus Anklam im Vorstellungsvideo der Gruppe Überflieger. Die Schüler der 51 für den Medienkompetenzpreis 2011 eingereichten Projekte wissen es besser. Denn Medienkompetenz beschreibt die Kenntnis der Medien und die Nutzung dieser für verschiedene Zwecke.

Zum sechsten Mal wurde heute der Medienkompetenzpreis Mecklenburg-Vorpommern vergeben und damit das Festival im StadtHafen (FiSH) eröffnet. Sowohl schulische als auch außerschulische Projekte konnten für den Wettbewerb der Medienanstalt MV und des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingereicht werden. Und mit insgesamt 51 Einsendungen wurde in diesem Jahr ein neuer Rekord bei der Beteiligung aufgestellt.

Bernd Nübel
Bernd Nübel

Für Bernd Nübel, Sprecher der Staatskanzlei, sei es ein schöner Termin. „Medienkompetenz ist inzwischen mindestens genauso wichtig wie lesen und schreiben. Daher ist es gut, dass wir so einen Preis hier in Mecklenburg-Vorpommern haben“, erklärte der Politiker. Er betonte zudem die Pläne der Landesregierung, die Medienbildung noch weiter zu verbessern. So soll schon bald ein Internetportal zu diesem Thema gestartet werden.

Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben. Die Medienanstalt MV vergibt die Auszeichnung für außerschulische Projekte, das Bildungsministerium vergibt den Preis für schulische Projekte. Beide Trophäen sind mit jeweils 1000 Euro dotiert. Und um die Spannung bei den Schülern und Gästen im Raum zu erhöhen, wurden erst kurz die besten vier Projekte aus jeder Kategorie vorgestellt.

Die vier Nominierten für den Mekofisch Schule waren die „Ganzheitliche Medienarbeit am Sonderpädagogischen Förderzentrum Waren“, „Frau Volt“ und „Energie sparen mit Foxi“ der Regionalen Schule S. Marcus in Malchin, „Kleiner Paul – ganz groß“ der Grundschule Matzlow und die „Überflieger“ der Regionalen Schule „Otto Lilienthal“ in Rostock Toitenwinkel.

„Überflieger“ der Regionalen Schule „Otto Lilienthal“ Rostock Toitenwinkel
„Überflieger“ der Regionalen Schule „Otto Lilienthal“ Rostock Toitenwinkel

Aus diesen vier Projekten hat die Jury wiederum zwei ausgewählt, die genauer vorgestellt wurden. Die „Überflieger“ aus Rostock punkteten mit einem selbst gedrehten Musikvideo zu „Ab in den Süden.“ Dieses war Teil einer Sendung an der Schule, die schon fünf Folgen aufweisen kann und Interviews und Berichte zu verschiedenen Themen, wie dem Rostocker Weihnachtsmarkt, beinhaltet.

„Ganzheitliche Medienarbeit am Sonderpädagogischen Förderzentrum Waren“
„Ganzheitliche Medienarbeit am Sonderpädagogischen Förderzentrum Waren“

Das Einspielvideo für die Medienarbeit in Waren zeigte, wie die Schüler die Schulordnung auf sehr humorvolle Art und Weise interpretierten. Das Projekt umfasste aber nicht nur Filmbeiträge, sondern auch ein Schülerradio. Jeder konnte alles einmal ausprobieren. Die Schüler auf der Bühne erzählten auch, dass sie die Medienarbeit viel lieber machen, als Mathe und Deutsch.

Und nun ein Trommelwirbel … Der Mekofisch Schule bleibt bei uns in Rostock. Die Jury lobte, dass die Schüler aus Toitenwinkel den kritischen, reflektierten Umgang mit dem Medium Fernsehen lernen. Besonders hob sie die gute Verankerung in der Schule, die Strahlkraft nach außen und die besondere Nachhaltigkeit hervor.

Für den grünen Mekofisch der außerschulischen Projekte waren die „Überflieger Anklam“, der „1. Kinderfilmtag im Filmbüro M-V“ in der Medienwerkstatt Wismar, die Foto-AG „Kunstfotografie Ludwigslust“ und das Projekt „Was (ist) los im Stargarder Land“ nominiert.

„Was (ist) los im Stargarder Land“
„Was (ist) los im Stargarder Land“

Auch hier waren zwei Projekte in die engere Auswahl gekommen. Das Projekt „Was (ist) los im Stargarder Land“ ist eine Zusammenarbeit der Struktur- und Entwicklungsgesellschaft Neustrelitz mit seefilm. Die Schüler haben Interviews und Kurzfilme erstellt. Besonders viele Lacher erntete ein Film über einen Tag am Strand mit einem Hotdog, einer Waffel und einem Sandwich. Die Schüler zwischen acht und zwölf Jahren waren auch auf der Bühne begeistert und würden alle noch einmal bei solch einem Projekt mitmachen.

„Überflieger Anklam“
„Überflieger Anklam“

Die Überflieger aus Anklam haben ebenfalls verschiedene Medien kennengelernt. Neben Filmen, Reportagen und Interviews wurde auch ein Podcast erstellt.

Finanziert hat sich das Projekt aus dem Gewinn von kleinen Werbefilmen, die die Schüler für Anklamer Firmen gedreht haben. Ein langfristig geplantes Projekt ist ein Langfilm zum Thema Vertriebene.

Sonderpreis der Jury: Kunstfotografie Ludwigslust
Sonderpreis der Jury: Kunstfotografie Ludwigslust

Bevor hier der Gewinner gekürt wurde, gab es noch eine Überraschung.

Die Jury hat sich spontan entschieden, einen Sonderpreis zu vergeben. Dieser mit 250 Euro dotierte Preis ging an die Foto-AG Ludwigslust. Diese vermittelt seit 2009 professionell das Fotohandwerk. Damit stach das Projekt heraus, da es sich nicht mit den elektronischen Medien beschäftigt. Entstanden sind zum Teil sehr beeindruckende Fotos. Als weitere Auszeichnung der Arbeit will der NDR die Fotos im nächsten Jahr in seinem Funkhaus in Schwerin ausstellen.

Preisträger Medienkompetenzpreis 2011
Preisträger Medienkompetenzpreis 2011

Doch nun die Auflösung, wer den außerschulischen Medienkompetenzpreis gewonnen hat. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Was (ist) los im Stargarder Land“ Dabei lobte die Jury, dass nicht nur die Arbeit mit den Medien gelernt wurde, sondern auch inhaltlich ein spannendes Thema gewählt wurde – die Auseinandersetzung mit dem ländlichen Raum. Es mache „einfach Spaß, die Ergebnisse anzuschauen, wird doch ausgedrückt, wie liebens- und lebenswert das Leben in einem ländlichen Raum ist.“

Während sich die glücklichen Gewinner fürs Gruppenfoto aufstellten, gab es bei den anderen natürlich auch ein paar enttäuschte Stimmen zu hören. Doch auch hier gilt das olympische Motto „Dabeisein ist alles!“ Und schon in einem Jahr gibt es die nächste Chance beim Medienkompetenzpreis MV 2012.

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