Lieblingsplatz - eine Bank für den Rostocker Stadthafen
Polizeiruf-Kommissar weiht NDR-Bank auf der Haedgehalbinsel ein
3. September 2010, von Stefanie
Was zeichnet einen Lieblingsplatz aus? Bequemlichkeit? Es sollte keine Langeweile aufkommen? Ein Fernsehsessel vielleicht?
Wenn einem die Augen schon ganz viereckig vom vielen Fernsehen geworden sind, dann entsteht vielleicht bei dem einen oder anderen das Bedürfnis, die „wirkliche Welt“ mit eigenen Augen zu sehen. Die ist vielleicht nicht immer ganz so spannend wie der Polizeiruf 110. Aber zur Abwechslung mal etwas Entspannung bei einem Spaziergang – das tut ja auch ganz gut.

Wem als eingefleischte Couch-Potato womöglich die Kondition für längere Fußmärsche fehlt, der freut sich zwischendurch auch bestimmt über eine Bank, auf der man annähernd die gewohnte Fernsehsesselhaltung einnehmen kann.
Auf eine neue Bank können sich jetzt Spaziergänger im Rostocker Stadthafen auf der Haedgehalbinsel freuen. Es handelt sich hierbei aber nicht um irgendeine, sondern um eine himmelblaue NDR-Bank, wie sie derzeit an ausgewählten Orten des gesamten Sendegebiets des Norddeutschen Rundfunks aufgestellt werden. Für den Standort im Rostocker Stadthafen haben sich die beiden Schauspieler Anneke Kim Sarnau und Charly Hübner entschieden.

Die beiden dürften den Fernsehzuschauern des ARD-Sonntag-Abend-Programms als Kommissare Katrin König und Alexander Bukow aus dem Polizeiruf 110 bekannt sein. Zwei Folgen der beliebten Krimi-Reihe wurden schon in Rostock gedreht. Gerade wird der dritte Teil aufgenommen.
Nach einem Drehtag seien die beiden hier zum Stadthafen gekommen und hätten sich an die Kaikante gesetzt, um Entspannung zu finden. Die freundliche Atmosphäre des Sommerabends mit den Menschen, die am Ufer ihren Grill aufgestellt hatten, gefiel den beiden so gut, dass sie diesen Ort für die NDR-Aktion zum Lieblingsplatz erkoren haben, erzählte Charly Hübner.
Am Mittwoch wurde nun der Lieblingsplatz feierlich eingeweiht. Damit auch die ganze Fernsehnation an diesem Ereignis teilhaben konnte, stand ein Kamerateam zur Liveübertragung ins NDR-Nachmittagsprogramm bereit.
Sogar die Rostocker Polizei, mit der das Filmteam von Anfang an zusammengearbeitet hatte, war mit den beiden Sprechern Dörte Lembke und Volker Werner vertreten. Dekorativ hatten sie ihren Streifenwagen in die Kulisse gefahren.

Nur eine fehlte: die Hauptdarstellerin Anneke Kim Sarnau. Leider konnte sie aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Bankeinweihung erscheinen. Dafür hatte sie ihrem Kollegen per SMS den Taufspruch gesendet.
Mit frisch geschöpftem Warnowwasser schritt Charly Hübner schließlich zur Tat. „Wir hoffen, dass auf dieser Bank mit Blick auf den Hafen viele Leute positive Gedanken haben und dass mindestens ein bis zwei Paare sich dort finden und Kinder zeugen“, las der Schauspieler vor und besprenkelte die neue Bank. Dann setzte er sich mit der Moderatorin (nachdem die Sitzfläche wieder trocken gewischt war) endlich für ein kleines Pläuschchen auf das gute Stück.

Da zu einem feierlichen Anlass Musik nicht fehlen darf, zwitscherte die Crew der gegenüberliegenden Luciana das traditionelle Shanty „The Banks of Sacramento“.
Damit war die himmelblaue NDR-Bank der Öffentlichkeit übergeben. Jeder Passant, ob er Fernsehgebühren zahlt oder nicht, kann hier nun Platz nehmen, die schöne Aussicht genießen und über den darauf geschriebenen Spruch: „Wenn du weißt, wo du herkommst, kannst du sein, wo du willst” sinnieren. Ach ja, und das Kinderzeugen nicht vergessen.